SMWHH-Chefin Sabine Ewald über ein tolles Team, No-Show-Rates und kreative Freiheit

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SMWhamburg2016_IMG_700x700Vom 22. bis 26. Februar findet zum fünften Mal die Social Media Week in Hamburg statt. Herzlichen Glückwunsch! Der große Erfolg des weltweit wichtigsten Events der Digitalszene, der u. a. auch in New York, Jakarta und Lagos stattfindet, ist in der Hansestadt vor allem der Projektleiterin Sabine Ewald von der Agentur hi-life und ihrem Orga-Team zu verdanken, die sich Jahr um Jahr mit viel Herzblut für die SMWHH einsetzt. Zum fünfjährigen 
Jubiläum haben wir mit Sabine gesprochen.

Liebe Sabine, du sagst immer wieder gern, die Social Media Week sei dein Lieblingsprojekt, auch wenn sie dir sichtlich jedes Jahr aufs Neue schlaflose Nächte bereitet. Was fasziniert dich an der Social Media Week so sehr, dass du dir den stressigen Job der Event-Chefin immer wieder antust?

Das wunderbare SMWHH-Team: Susanne Walter, Sabine Ewald und Inken Arntzen (Foto: SMWHH)
Getting things done: Inken Arntzen, Sabine Ewald und Susanne Walter vom Team der Social Media Week Hamburg (Foto: SMWHH)

Sabine: Wir starten ja bereits ins fünfte Jahr und ich bin immer noch begeistert davon mich mit digitalen Trends und aktuellen gesellschaftlichen Themen nicht nur privat sondern auch beruflich beschäftigen zu können. Mein Team und ich, wir haben die Freiheit unsere Themenschwerpunkte zu setzen und spannende Digitalköpfe auf die Hamburger SMWHH Bühnen einzuladen. Das motiviert sehr! Da wären wir auch schon beim zweiten wichtigen Faktor: Unser tolles Team. Gemeinsam mit Inken Arntzen und Susanne Walter sowie unseren Voll- oder Teilzeit SMWHH-KollegInnen stellen wir jedes Jahr eine Woche Programm auf die Beine und haben neben viel Arbeit und tollen Kontakten auch jede Menge Spaß dabei. Der dritte Faktor ist für mich das aktive Netzwerk, das wir über die Jahre für die Konferenz aufbauen konnten. Das SMWHH-Netzwerk besteht aus unserem SMWHH-Beirat, den Partnern und Sponsoren, den Speakern, den freien Mitarbeitern und Blog-Autoren, den Volunteers und unseren Teilnehmern. Das ist für mich und das gesamte Team eine große Motivation und Quelle immer neuer Ideen und Verbindungen.  

Ihr habt nicht nur ein tolles Team, sondern auch einen aktiven Beirat, der eure Arbeit unterstützt. Unsere Mitgründerinnen Caro Neumann, die auf der SMWHH traditionell Medien-Sessions kuratiert, und Sanja Stankovic, die Startup-Sessions klar macht, sind schon länger dabei. Aber auch Svenja Teichmann und ich sind im Beirat aktiv. Welche Rolle spielt dieses Advisory Board in eurem Hamburger Ökosystem?

Sabine: Unser SMWHH-Beirat war für uns von Anfang an eine wichtige Instanz. Unsere Beiräte und Beirätinnen wählen wir als kompetente und engagierte Vertreter digitaler Fachgebiete oder Netzwerke aus. Sie bringen eigene Themen und Sessions ins Programm ein und sind für uns Berater, Fürsprecher, aber auch Kritiker. Ich freue mich sehr, dass wir im Beirat eine gute Balance haben aus Menschen, die uns vom ersten Jahr an begleiten, und immer wieder neuen Köpfen, die den Beirat durch ihren Input mitgestalten und verändern. Den gesamten Beirat der SMWHH 2016 findet ihr hier.

Viele Frauen haben über die #DMW Sessionvorschläge eingereicht (Foto: SMWHH)
Viele Frauen haben über die #DMW Sessionvorschläge eingereicht (Foto: SMWHH)

In diesem Jahr haben wir als Medienpartner digital affine Frauen dazu motiviert, eurem Call-for-Papers zu folgen und ihre Session-Vorschläge mit dem Hashtag #sichtbar zu kennzeichnen. Diesem Aufruf sind so viele #DMW gefolgt, dass gefühlt zehn Prozent der SMWHH von uns gehostet werden könnte.

Ich bewundere sehr, wie wohlwollend ihr vom Orgateam die Einreichungen beurteilt, und wie sehr ihr versucht, jedem und jeder eine Chance zu geben. Nach welchen Kriterien habt ihr Sessions ausgewählt?

Sabine: Wir haben auch dieses Mal wieder viel mehr Sessionvorschläge aus dem Netzwerk bekommen, als wir unterkriegen konnten. Immerhin haben wir ja auch Spaß daran, eigene Sessions zu kuratieren und einen sehr aktiven Beirat. 😉 So müssen wir jedes Jahr einen großen Teil der Vorschläge absagen. Hier richten wir uns natürlich als erstes nach der Qualität der Session. Aber viele Top-Vorschläge müssen wir in diesem Jahr auch deswegen absagen, weil wir uns eine Konzentration auf zwei Main-Hubs und einem knackigen, klar umrissenen Programm mit Fokus-Themen verschrieben haben. Nach vier Jahren Wachstum war es uns wichtig, unser Volumen auf etwas über 150 Sessions während der Woche zu verringern, um unseren Teilnehmern durch weniger Locations eine größere Übersichtlichkeit und mehr Möglichkeiten zum Netzwerken zu bieten.

An dieser Stelle ganz vielen Dank an alle, die sich mit vielen großartigen Einreichungen beteiligt haben. Wir hatten schon kurz darüber nachgedacht, die SMWHH auf 14 Tage zu verlängern. 😉

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SMW-Motto 2016: Hidden Forces of Technology (Foto: SMWHH)

Das Motto in diesem Jahr The Invisible Hand: The Hidden Forces of Technology (And How We Can Harness It For Good)übersetzt: Die unsichtbare Hand. Die verborgene Macht von Technologien (und wie wir sie zu unserem Nutzen einsetzen können), geht ganz klar in Richtung digitale Innovation und digitale Transformation in Unternehmen, einem Feld, in dem sich viele Firmen in Deutschland nicht so richtig wohl fühlen. Könnt ihr hier Brücken bauen? 

Sabine: Wir haben vom ersten Jahr an Partner und Sponsoren aus den verschiedensten Branchen und die Erfahrung gemacht, dass es quer durch alle Branchen sehr digitalaffine und innovative Teams und Projekte gibt. Ich glaube, dass wir auch durch das heterogene Netzwerk der Agentur hi-life Uriz von Oertzen Brücken bauen können zwischen on- und offline, zwischen Live-Event und digitaler Präsenz. Wir freuen uns, für die Konferenz in 2016 sowohl langjährige Begleiter als auch neue Partner präsentieren zu können. Die ersten Partner und Sponsoren der SMWHH 2016 sind bereits veröffentlicht. Und es werden noch weitere dazu kommen. Es bleibt also spannend!

Die Social Media Week wurde in der Vergangenheit oft kritisiert: Sie sei zu unübersichtlich. Und das Anmeldesystem sei so frustrierend, weil die tollen Sessions schnell ausgebucht sind, dann aber wegen der hohen No-Show-Rate zu wenig Leute an den Veranstaltungen teilnehmen. Ihr versucht schon lange dagegen zu steuern. Was habt ihr in diesem Jahr vor, um die SMWHH aus Besuchersicht planbarer zu gestalten? 

Sabine: Wir haben die Anzahl der Sessions und Locations klar begrenzt, weil wir unseren Teilnehmern eine Woche lang ein hochkarätiges Programm kostenlos anbieten möchten. Dies können wir mithilfe unserer Partner, Sponsoren und Kooperationspartnern. Das setzt aber auch von Seiten der Teilnehmer voraus, dass sie unser Angebot wertschätzen. Die No-Show-Rate kommt ja daher, dass sich viele Teilnehmer im ersten Enthusiasmus für viele Sessions anmelden, dann aber nicht teilnehmen ohne sich abzumelden. Über unser System kann jeder seine Anmeldung mit einem einzigen Klick auf ‚Remove‘ rückgängig machen. Da eine Erinnerungsmail vom System aus versendet wird, kann niemand vergessen, wo er oder sie sich angemeldet hat. Wenn also alle Teilnehmer die Chance zum Abmelden nutzen, können sie dafür sorgen, dass Plätze nicht leer bleiben, sondern von anderen wahrgenommen werden können.

Wir werden 2016 mit dem SloganBE SOCIAL – das heißt anmelden & teilnehmen oder absagen & den Platz für andere frei machen!“ gezielt darauf hinweisen, dass es für uns alle ärgerlich ist, wenn Plätze ungenutzt bleiben, nur weil sich Teilnehmer nicht abmelden.

Auf welche Veranstaltungen freust du dich ganz besonders? Welche legst du unseren #DMW ganz besonders ans Herz? 

Sabine: Puh, das ist die schlimmste Frage. 😉 Wir haben ja zu jeder einzelnen Veranstaltung bewusst eingeladen. In den nächsten Wochen werden wir verschiedene Fokus-Themen wie ‚Karriere & New Work‘, ‚Innovation & Tech‘, ‚Journalismus & Media‘, ‚Digitale Teilhabe‘, ‚Visual Trends‘ oder den Startup-Day auf unserer Homepage verbloggen. Wer das liest, kann sich Inspiration für das individuelle SMWHH Programm holen.

Zum Schluss noch unsere Gretchenfrage: Die #smwhh hat immer eine geniale Frauenquote. Ihr achtet sehr darauf, dass viele Frauen auf allen Ebenen beteiligt sind und euer Angebot sehr divers ist. Wie lautet eurer Geheimtipp für andere Konferenz-Veranstalter?

hi-life-logo-signaturSabine: Ohne damit kokettieren zu wollen: Bei uns passiert das ganz von selber – ohne Quote oder Anstrengungen. Da wir im Team und im Beirat ebenso wie bei unseren Partnern und Sponsoren gleichermaßen aktive und kompetente Frauen wie Männer haben, spiegelt sich das dann schlussendlich auch im Programm wieder. 

Liebe Sabine, danke dafür, dass ihr die Digitalszene in Hamburg jedes Jahr global sichtbar macht. 

Sabine: Wir freuen uns, dass die #DMW vom ersten Jahr an aktiv an der SMWHH teilnehmen, und stehen in den Startlöchern für eine spannende Woche SMWHH 2016!

Hier geht’s zur Anmeldung für die Hamburger SMW-Sessions.

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