Campus Party: Wie macht man eigentlich ein Event?

Roboter bei der Campus Party Europe (Foto: Sabine Kahlenberg)
Roboter bei der Campus Party Europe (Foto: Sabine Kahlenberg)

Was ist das Geheimnis eines erfolgreichen Events?

Da ich mich beruflichen jeden Tag mit dieser Frage beschäftige, schlägt sie natürlich sofort eine Glocke in mir an, und ich setze mich mit hohen Erwartungen in Darren Coopers Panel auf der Campus Party in Tempelhof: „Making events happen and why community matters.“ Es gibt da eine geheime Zutat, behauptet er. Ich bin gespannt.

Darren Cooper (@dc7590) erklärt dann erst mal, warum man Events machen sollte und wie man dabei am schlauesten vorgeht. Events sind ja bekanntlich ein weites Feld. Ich höre heraus, dass es ihm nicht um Straßenfeste, Hochzeiten, Firmenjubiläen und auch nicht um internationale Presseevents geht, sondern um: Networkingevents. Vernetzen um des Information-Sharings Willen.

Die Grundvoraussetzung eines jeden Events, das eine Community mit einem speziellen Anliegen zusammenbringt, ist – wie könnte es anders sein – Leidenschaft. Die Passion, die die Mission zur Ambition macht. Oder umgekehrt. Oder noch andersherum. In jedem Falle wird ein Schuh draus mit Flammen dran, sprich: Brenne für das, was das Netzwerk bewirken soll.

Nachdem uns Darren die Grundlagen sehr sympathisch erklärt (finde ein Thema, finde eine Location, finde ein Zielgruppe, die dorthin kommt), stellt er fest, dass es essentiell ist, die Gemeinschaft um den Event herum zu generieren und zu festigen: Community Building. Dabei kommt es in erster Linie auf die Qualität der Netzwerkmitglieder an und die Anzahl der Verknüpfungen der Mitglieder untereinander – und nicht auf die Größe der Community insgesamt. Wird eine Community zu groß, zerfällt sie in Sub-Communities. So weit, so bekannt.

Learning is a dialogue, not a monologue!

Als ausländischer Beobachter teilt er eine interessante Beobachtung mit uns: An den hiesigen Universitäten findet eine monologische Lernsituation statt, keine dialogische (zumindest im Format der klassischen Vorlesung). Dabei kann lernen viel schneller statt finden: als freier Austausch und Teilen von Information.

„I strongly believe that community networks / social media coupled with the open source spirit are key enablers in the future of knowledge and information dissemination.“ (Darren Cooper)

Dann inszeniert er eine der allgemein gefürchteten Vorstellungsrunden. Aber das Publikum ist professionell und macht bereitwillig mit, was nicht zuletzt dem berückenden englischen Charme des Moderators zu verdanken ist. Es funktioniert, die Leute lernen sich kennen und haben: Spaß. Dabei bedient er sich einer oft verwendeten Moderationstechnik: Lerne deinen Sitznachbarn kennen, und stelle ihn danach der Allgemeinheit vor. Ich hätte gerne gewusst, ob es von diesen Tricks noch mehr gibt, speziell auf die live eher unkommunikativen Nerds abgestimmte Techniken.

The secret ingredient! Here it comes!

Und jetzt, Ladies and Gentleman, bekommen wir noch die geheime Zutat des Eventmachens verraten: der Spaaaaaaaß! Es soll bitte unbedingt Freude bereiten, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen! (Dann geht’s auch leichter. So ein Event ist nämlich anstrengender, als das Meiste, was man sich vorstellen kann. Ich spreche aus Erfahrung.)

Mit diesen Worten im Herzen kehre ich also am Montag ins Büro zurück und versuche, mit Events Geld zu verdienen. Ganz besonders, wenn Geld ins Spiel kommt, muss man höllisch aufpassen, dass der Spaß nicht verschwindet, sagt Darren Cooper. Hat er Recht.

Meine Frage, die ich ihm leider auf Grund des massenhaften Andrangs direkt nach dem Panel nicht stellen konnte: Wir sind ja eh alle online in zig Communitys registriert/vernetzt/gefangen/karteiverleicht. Warum also auch noch offline treffen? (Bei dieser Frage habe ich natürlich einen teuflischen Hintergedanken: nämlich noch von anderer Stelle als von meiner eigenen Argumente für das Offline-Leben an die Hand zu bekommen, mit denen ich dann anderswo auftrumpfen kann. Aber das ist eine andere Geschichte.)

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