Internationaler Startup-Dialog mit Gründerinnen in Hamburg

StartUp Dialog in Hamburg

Das Gründungsfieber grassiert nicht nur zwischen Silicon Valley und Hamburg/Berlin. Nein, auch von Myanmar über die Philippinen bis Indonesien verfolgen immer mehr Frauen ihre eigenen Ziele und gründen ein Business. Auf unserem Kooperationsabend der #DMW Hamburg mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit im schicken Hamburger Co-Working Mind Space lernten wir erfolgreiche Gründerinnen aus Südost-Asien kennen und diskutierten mit ihnen über ihre Antriebskräfte, ihre Visionen und wie das viel beschworene Female Empowerment noch effektiver in die Tat umgesetzt werden kann.

Unter ihnen war auch die Vorzeigegründerin und Informatikerin Aisa Mijeno von den Philippinen. Sie entwickelte zusammen mit ihrem Bruder und einem Freund die mittlerweile berühmte Salzlampe und vertreibt sie durch ihre Firma Salt (Sustainable Alternative Lighting). Diese Lampe, für die man nur Meerwasser benötigt, ist eine günstige und dazu umweltfreundliche Alternative zu den Kerosinlampen, die einkommensschwache Bürger normalerweise auf den Philippinen benutzen. Die Benutzung von Kerosinlampen ist teurer und schädigt das Klima. Aisa Mijenos genial einfache Idee hat sich bis zu US-Präsident Barack Obama herumgesprochen. Auf seiner letzten Südost-Asien-Reise traf er Aisa Mijeno und diskutierte mit ihr über den Klimawandel.

Aisa-Mijeno
Aisa-Mijeno (Foto: Harald Kirchner)

Als Special Guest saß sie mit Gründerinnen aus Deutschland und Spanien auf dem Podium. Als da wären unsere stellvertretende Quartiersleiterin Anke Nehrenberg von der Kommitment GmbH, Sabela Garcia Cuesta vom Magazin Gute Leute sowie die mehrfache Gründerin Dannie Quilitzsch vom Social Impact Lab Hamburg. Die auf englisch geführte Diskussion hat unsere Quartiersleiterin Christiane-Brandes-Visbeck von Ahoi Consulting wie gewohnt souverän moderiert.

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Die Panelistinnen gingen der Frage nach, welche Anreize und Methoden taugen, um Frauen zu helfen, Führungsqualitäten zu entwickeln, die sie als Gründerin und Chefin benötigen. Konsens war ziemlich schnell, dass Mentoring eine der besten Methoden ist, um Frauen auf dem Weg nach oben den Rücken zu stärken.

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Es braucht aber auch einen kulturellen Wandel, was die Rolle der Frauen angeht. Hierzu gehörten gerade in Asien immer noch eine bessere Ausbildung der Mädchen sowie effektivere politische Maßnahmen.

Interessant zu erfahren war, dass die Gründerinnenquote in Asien höher liegt als in Europa. Eine Erklärung mag sein, dass es etwa auf den Philippinen ein sehr ehrgeiziges Programm zur Förderung von Gründerinnen gibt.

Diversity
Foto: Harald Kirchner

Der Aufbruch der Asiatinnen zum Unternehmerinnentum und die Vielfalt ihrer Gründungsideen spiegelte sich auch in der restlichen Delegation wider, die die Friedrich-Naumann-Stiftung nach Deutschland geholt hatte. Samantha, ebenfalls von den Philippinen, betreibt eine Online-Buchungs-Plattform für Bustickets. Dahinter steckt der Gedanke, den öffentlichen Nahverkehr des Landes zu modernisieren, der vor allem aus Bussen und Fähren besteht.

Hilary aus Myanmar hat einen Online-Shop gegründet für Mode und Lifestyle-Produkte. Sie setzt sich für weibliches Empowerment ein und betont die Bedeutung für Frauen und Mädchen, programmieren zu lernen.

Karen Yu aus Taiwan schließlich engagiert sich für Fair Trade Produkte und ist nun auch Parlamentsabgeordnete. Sie ist stolz darauf, dass Taiwan eine weibliche Präsidentin hat und die Zahl der Politikerinnen zunimmt. Dabei beobachtet sie sogar eine Art Wettbewerb zwischen den Nachbarstaaten Japan und Südkorea.

In der abschließenden Diskussionsrunde mit dem Publikum kam natürlich auch die Gretchenfrage nach den Auswirkungen der Mutterschaft auf die berufliche Entwicklung von Frauen auf. Auf den Philippinen beispielsweise, wo private Kinderbetreuung für die Mittelschichtseltern unschlagbar günstig zu haben ist, nutzen mehr Frauen den Freiraum und verfolgen ihre eigene Existenzgründung.

Anders sieht die Situation in Europa aus. Sabela Garcia Cuesta berichtete etwa von Freundinnen, die durch ihre Rolle als berufstätige Mutter am Rande des Burnouts stünden. Frauen bräuchten in dieser Hinsicht mehr positive Vorbilder. Andererseits meinte die Spanierin selbstbewusst: „Think about what you want to do in your life, and then do it.“

Diesem starken Schlusswort ist nichts hinzuzufügen. Wer nicht teilnehmen konnte, kann sich die Aufzeichnung der Veranstaltung auf der Facebookseite der Friedrich-Naumann-Stiftung ansehen.

Für die Veranstaltungsfotos bedanken wir uns bei Harald Kirchner.

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