Recap: re:publica 24

Paneldiskussion auf der re_publica

„Who Cares“ – Das Motto der re:publica 24

Es war wieder soweit: Die #re:publica hatte ihre Tore geöffnet und all jene eingeladen, die die Zukunft aktiv mitgestalten wollen oder sich über aktuelle Entwicklungen informieren möchten. Die Veranstaltung ist eine vielfältige Mischung aus Medien, Journalismus, Politik, Bildung und kreativen Technologien. Hier trifft sich, wer etwas zu sagen hat und die Welt von morgen mitkreiert. 

Das diesjährige Motto lautete „Who Cares?“. Doch wer kümmert sich eigentlich um was? Wir wagen einen Überblick über die Highlights der vielfältigen Veranstaltung. Die DMW bedanken sich beim medianet Berlin Brandenburg e.V., das den Besuch und die Berichterstattung über die re:publica24 ermöglicht hat.

In eigener Sache: Die DMW auf der re:publica24

Der Popup-Space bot am internationalen Diversity Day und somit dem zweiten Tag der re:publica rund 15 Mitgliedern der Digital Media Women (DMW) Raum, sich zu treffen und sich untereinander zu vernetzen. Die Veranstaltung wurde von Christine Plaß geleitet und begann mit einer Vorstellung der DMW und ihrer Arbeit im Bereich der Vernetzung und Förderung von Frauen in der digitalen Branche. Anschließend gab es einen Impulsvortrag zu möglichen Firmenkooperationen mit den DMW, der zeigte, wie Unternehmen erfolgreich mit dem Netzwerk zusammenarbeiten können. In der abschließenden Networking-Session konnten die Teilnehmerinnen wertvolle Kontakte knüpfen und sich über ihre Erfahrungen austauschen. 

DMW Mitglieder beim Netzwerken auf der re:publica 24

Medienkompetenz: Fake News & Fact-Checks

Falschinformationen können schnell verbreitet werden und das Vertrauen in Medien und demokratische Prozesse untergraben. Daher gewinnen Faktenchecks immer mehr an Bedeutung, um Fehlinformationen zu korrigieren, die Öffentlichkeit zu informieren und die Integrität von Informationen zu wahren. Hier nehmen sich zum Beispiel die Journalisten von #CORRECTIV einer wichtigen Aufgabe im Sinne der Medienkompetenz an. Mit investigativen Recherchen und faktenbasierten Diskursen sorgt Correctiv für eine klare Informationsverteilung und das Stärken der demokratischen Zivilgesellschaft. Damit sorgen sie dafür, dass wir nicht so leicht manipulierbar sind.

Auch das #ZDF kommt dem Bildungsauftrag nach, um uns für gezielte Falschinformation zu sensibilisieren und lädt mit dem Fakenews-Quiz ein, die eigenen Fakecheck-Muskeln zu trainieren.

Politische Entwicklung: Verantwortung FÜR ein gemeinsames Ziel übernehmen

#Ursula von der Leyen gibt Einblicke in ihren politischen Fahrplan. Ohne konstruktive Zusammenarbeit funktioniert Politik nicht, aber die muss auch in Zukunft weiterhin von Mensch zu Mensch stattfinden. Also gemeinsam FÜR etwas Verantwortung übernehmen – nicht gegen etwas bashen. Allgemein ist die politische Stimmung besorgt über den Rechtsruck in Deutschland, auch die Vorfälle in Sylt stimmen die Politiker*innen vor Ort mehr als nachdenklich.

Gut, dass es Formate wie #Tickr gibt, auf denen TikTok-User*innen ihre Bedenken easy äußern können und Politiker*innen Rede und Antwort stehen. Geht wählen, sonst wird’s braun!

Ursula v. d. Leyen im Interview auf der re:publica 24

Ethische Kompetenzen stärken: Communities und Umgang mit Hass

#Community Manager*innen wie Vivian Pein gehen täglich mit digitalem Hass um. Ihr Job leistet: ein respektvolles und sicheres Umfeld zu gewährleisten, Konflikte zu moderieren, digitale Hasskommentare zu bekämpfen und den Dialog zu fördern. Auch wenn sie findet, dass Moderatoren oft wie mit einer Mistgabel durch die Kommentarspalten gehen müssen, braucht es ganz viel Empathie für die Inhalte, aber vor allem für die leisen Stimmen. Die trauen sich sonst nämlich kaum noch zu kommentieren, wenn die Hater ungestraft bleiben. Pein betont, wie wichtig es ist, mit Kolleg*innen im Austausch zu bleiben und die eigene Resilienz zu stärken. Das Gehirn kann nämlich kaum unterscheiden, ob die Angriffe persönlich oder digital stattfinden.

Frauen und ihre gar nicht so neuen Forderungen: Digitale Sichtbarkeit schaffen

Für die Organisierung autonomer feministischer Strukturen und die öffentliche Verbreitung ihrer Forderungen und Utopien entwickelten Frauen vielfältige Formen: Sie organisierten Demonstrationen, gründeten eigene Zeitschriften, schufen sich mit Frauenzentren oder -buchhandlungen eigene Räume und rebellierten mittels der Kunst und Kultur gegen patriarchale Geschlechterverhältnisse.

#Dr. Maren Jung-Diestelmeier setzt sich mit ihrem #digitales-deutsches-frauenarchiv für die digitale Aufbereitung dieser dokumentierten Frauenbewegungen ein. Nur durch Sichtbarkeit können wir die Leistungen und Errungenschaften unserer Ahninnen würdigen und weiterhin alte Strukturen verändern.

Key Notes: Future Skills und die Gegenwart

Wer wünscht sich nicht manchmal eine Bedienungsanleitung, vor allem für so ungewisse Dinge wie die Zukunft? Florence Gaub möchte mit ihrem Buch „Zukunft – Eine Bedienungsanleitung“ ermutigen, die eigene Zukunft angstfreier in die Hand zu nehmen. In ihrer Key-Note sagt sie, dass man kaputte Zukunftsvisionen daran erkennt, dass sie zu viel Negatives in sich tragen. Wenn unsere Vorstellungen von der Zukunft hauptsächlich von Ängsten und Befürchtungen geprägt sind, kann dies lähmend wirken und uns davon abhalten, positive Veränderungen anzustreben. Stattdessen sollten wir versuchen, eine ausgewogene Perspektive zu entwickeln, die auch das Potenzial für positive Entwicklungen und Chancen berücksichtigt. 

Florence Gaub zu ihrem Buch „Zukunft – Eine Bedienungsanleitung“

Prof. Dr. Tania Singer, Neurologin und Mental Health Expertin, ergänzt diese Perspektive, indem sie darauf hinweist, wie wichtig es ist, die Gegenwart bewusst und wohlwollend wahrzunehmen. Laut Singer können wir unser Gehirn trainieren, indem wir unsere Gedanken und Handlungen bewusst steuern. Um zu empathischeren Menschen zu werden, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern und die Art und Weise zu verändern, wie wir unsere Zukunft gestalten. Und das erforscht Tania Singer leidenschaftlich in ihren multidisziplinären Forschungsprogrammen. Mit mehr Mitgefühl in eine gesunde Zukunft! 

Prof. Dr. Tania Singer bei ihrer Keynote auf der re:publica 24

Immersive Spielwiesen des Bewusstseins: VR/AR/AI

Dass VR schon lange nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, machte der Ausstellungsraum „The Portal“ deutlich, wo faszinierend kuratierte VR-Entdeckungsreisen teils hautnah erlebbar gemacht wurden. Schon mal das unsichtbare Netzwerk unseres Ökosystems (Myriad) erlebt oder in die Athmosphäre einer islamischen Kultur durch ihre Gartenparadiese eingetaucht? Besonders empfehlenswert ist es auch, sich mal die handgefertigte Jacke von (Temporal Worlds) überzustreifen und wirklich hautnah zu erleben, wie kunstvoll die Spuren eigener Erinnerungen aussehen könnten, die man durch Interaktionen mit einem neuen Umfeld hinterlässt. 

Die re:publica24 bot also nicht zuletzt auch eine Plattform, um die aktuellsten technologischen Errungenschaften in den Bereichen Künstliche Intelligenz (AI), Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu präsentieren. Besucher tauchen in alternative Realitäten ein und erleben, wie Gamification komplexe Themen auf spielerische Weise zugänglich macht. 

Die re:publica24 ist ein Ort der Inspiration, der Vernetzung, des Austauschs und des Engagements. Wer kümmert sich? Wir alle – mit Herz und Verstand!

Rike Lange für die Digital Media Women e.V.

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