Drei Tage mit der Qualität von etwas hadern und am Ende doch in einem Meer von Euphorie untergehen: Ist das noch romantische Verklärtheit oder schon ein Fall von Gehirnwäsche? Tatsächlich war es am Ende des dritten und letzten re:publica-Tages wieder da, dieses inzwischen gewohnte Gefühl, das Veranstaltungshighlight des Jahres erlebt zu haben.
Danke. Sehr. 🙂 #rp11less than a minute ago via Twitter for iPhone
spreeblick
Und das nicht nur wegen des Déjà-vus – die „Bohemian Rapsody“-Karaokesession von 2010 wurde wiederholt; vielleicht hätte man den nerdigen Lagerfeuermoment allerdings einen Schritt weiterführen können. Tanzende Nerds, sage ich nur…
„Nach der #rp11 ist vor der #rp12“, hieß es entsprechend auf Twitter. Und die Veranstalter versprechen fürs kommende Jahr eine neue Location, auf dass die 2011 massig und zu Recht geäußerte Kritik an der Unzulänglichkeit der Berliner Kalkscheune sich nicht wiederholen sollte. Gelegentlich hat das Meckern über die gefühlten Massen eben jene auch einander näher gebracht: Gerade noch Wildfremde, die über kollektives Stöhnen – beim Schlangestehen – zueinander finden, sind auch ein seltener Anblick.
Und doch konnte so ein im Grunde nur kleiner Ausschnitt wie das Platzproblem einem schon mächtig den Spaß verderben – was man bloß nicht zulassen durfte. Zwischen Anstehen, Einander-vorwärts-schieben und Notlösungen-nehmen-weil-das-Wunschpanel-schon-voll-war war die Konferenz schon ein insgesamt sehr rundes Ding. Für jeden was dabei und wenn es nur das gemeinsame (Konter)Bierchen war. Nur der diesjährige Peter-Kruse-Moment fehlte.
Ikonen und die Geburt einer Tradition
Besonders froh stimmen uns natürlich die zahlreichen Lacher bei Kixka Nebraskas Panel /ICONS/, dem quasi ersten Teil des #rp11-Abschlusses am Freitag, bei dem noch mal Extremkuscheln in der Kalkscheune angesagt war. Die ProfilAgentin und Mitbegründerin der Digital Media Women Hamburg bewies einen außerordentlich scharfen Blick und ein gutes Händchen für Recherche bei ihrer obendrein sehr unterhaltsamen Analyse der Profilbilder von Twitterherrschaften wie @kosmar, @PickiHH oder @bosch.
Toller und endcharmanter Vortrag von @kixka zum Thema Profilbilder. #rp11less than a minute ago via Tweetbot for iPhone
mileonnet
In geradezu hysterisches Lachen artete das Veranstaltungsfinale aus, als re:publica-Mitbegründer Johnny Haeusler die seltsam sinnige Gleichung Beatles > Gott > Star Wars präsentierte, @kassanja mit der Konfettikanone eins überzog und sich anschließend anschickte, aus dem wunderbaren spontanen Karaokemoment vom Vorjahr eine neue Tradition zu generieren.
Das passiert nicht gerade ernsthaft, oder?“, wurde ich per SMS gefragt. Ja, per SMS. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag. Im Namen der Digital Media Women Hamburg also ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren. Auf dass bis zur re:publica 2012 die Schwierigkeiten dieses Jahres ausgemerzt werden und auch im kommenden Jahr dieses Klassentreffen erster Güte wieder zu den Highlights zählen darf.
Update 17. April: Bei Twitter ist man sich quasi einig, dass dieser Vortrag der diesjährige Peter Kruse war und man ihn unbedingt nachholen muss. Selbst leider noch nicht gesehen.