Frauenquote auf dem BarCamp Hamburg im Rückblick bis 2010

Das Barcamp Hamburg liegt nun ein bisschen zurück, doch in der Zwischenzeit habe ich mir meine Gedanken gemacht. Aktuell wird ja vielerorts über den Frauenanteil unter den Speakern einer Konferenz diskutiert. Als Gründungsmitglied der Digital Media Women ist mir das natürlich auch ein gewisses Herzensthema. Häufig wird in solchen Diskussionen auch das Argument angebracht, Frauen würden sich ja nicht melden oder nicht gerne in den Vordergrund treten. Wo kann man diese Theorie besser überprüfen als auf der größten Un-Konferenz Deutschlands, dem Barcamp Hamburg? Hier wird das Programm nicht vom Orga-Team geplant, sondern es gestaltet sich durch die Teilnehmer selbst. Die ideale Möglichkeit also auch für Frauen, auf die Podien zu treten.

Als Digital Media Women boten wir bereits letztes Jahr mit dem Speak Up! vor dem Barcamp einen Workshop an, in dem wir ganz unter Frauen ein bisschen üben wollten, vorzutragen und vor Publikum zu sprechen. in 2011 konnten wir davon noch nicht so viele Früchte ernten, wie wir uns gewünscht hätten, doch in diesem Jahr haben wir eine deutliche Verbesserung festgestellt. Natürlich sind wir damit nicht zufrieden – ein ausgeglichenes Verhältnis sieht nämlich immer noch anders aus, und da ist definitiv noch Luft nach oben. Aber ein eindeutiger, erster Erfolg wurde dieses Jahr auf jeden Fall erzielt: Von 117 Personen, die (teilweise auch gemeinschaftlich oder mehrfach) Sessions angeboten haben, waren 36 Frauen. Das entspricht einer Quote von knapp über 30 %. Im Vergleich dazu die Vorjahre: 2011 waren es knapp 15 %, 2010 etwas über 13 % Frauen.

Klickt euch durch die interaktive Infografik, die die letzten drei Barcamps in Hamburg enthält:

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Zu den Daten: Die Geschlechter habe ich den TimeTables entnommen, soweit vom Namen oder vom Twitter-Account ein Geschlecht erkennbar war. Bei manchen war dies nicht der Fall, oder es stand kein Name dort – diese Sessions sind unter „unbekannt“ aufgelistet. Noch ein wichtiger Hinweis: Die Infografik behandelt alle Sessions gleich – wenn jemand am Freitag zwei Sessions gehalten hat, stehen auch zwei Striche auf meiner Liste. Der Hintergrund ist der, dass ich „Sebastian“ und „Sebastian“ nicht eindeutig als denselben oder zwei verschiedene Personen ausmachen konnte. Ich hätte sehr gern die doppelten Sessions ausgelassen, aber dafür reichten die Daten leider nicht aus. Auch wenn jemand eine Session am Freitag und am Samstag angeboten hat, sind dafür zwei Striche da. Der Abgleich war auch hier ein wenig zu diffus. Wenn Sessions von mehr als einer Person angeboten wurden, gab es für jede Person einen Strich. Also für eine Session von zwei Frauen zwei Striche bei den Frauen, für eine Session von zwei Männern und einer Frau zwei Striche bei den Herren und einen Strich bei den Damen. Ich rechne lieber mit ganzen Menschen als mit Hälften oder Dritteln.

Ich hätte außerdem sehr gerne das Verhältnis der Speaker zum Verhältnis der gesamten Besucher abgeglichen, doch leider finde ich keine Daten über die konkreten Besucher – die Anmeldungen auf der mixxt-Seite blenden leider die NoShows nicht aus und 2012 war die NoShow-Rate doch erschreckend hoch, weshalb die Daten nicht die Realität hätten abbilden können.

Quellen: TimeTable 2012, TimeTable 2011, TimeTable 2010, einige die Sessions ohne Namen im TimeTable 2012 konnten aus dem Gedächtnis noch ergänzt werden.

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