Unsere digitalen Hoffnungen für 2013

Die DMW-Gründerinnen wünschen ein frohes neues Jahr Die DMW-Gründerinnen wünschen ein frohes neues Jahr! (Fotografie und Animation: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)

Es war ein bombastisches Jahr 2012 für die Digital Media Women! Anders kann man nicht sagen, was sich in den letzten zwölf Monaten alles getan hat: Es gibt nun DMW-Quartiere in Berlin, Köln und München, wir sind ein Verein und haben in den vergangenen beiden Monaten die ersten Fördermitglieder aufgenommen. Unserer Community gehören inzwischen über 560 Frauen und Männer an. Bei Twitter, Facebook und anderswo konnten wir in 2012 zahlreiche Diskussionen über unser Herzensthema – den Frauenanteil auf Veranstaltungen der Digitalbranche – anstoßen und freuten uns über sehr viel Zuspruch, wenngleich wir merken mussten, dass es noch viele Vorurteile abzubauen und Dinge loszutreten gibt.

In 2013 wird auch unsere Website all dem mehr gerecht, die überarbeiten wir nämlich zurzeit. Dass wir damit schnell vorankommen, ist sicherlich etwas, auf das wir alle hoffen. Darüber hinaus haben die DMW-Organisatorinnen aus den verschiedenen Quartieren aber noch ein paar weitere Ideen und Wünsche. Die gibt’s jetzt (in zufälliger Reihenfolge):

Susanne Ullrich, DMW München

Meine digitale Hoffnung für 2013 ist, dass sich Apps wie Instagram länger an der Spitze der Beliebtheitsskala halten und deren Betreiber das Image nicht durch unpopuläre Aktionen in Windeseile kaputt machen. Als Mensch bin ich nunmal ein Gewohnheitstier und freue mich, wenn meine Lieblings-Apps Bestand haben und sich weiterentwickeln. Weiterhin habe ich für das kommende Jahr die digitale Hoffnung, dass noch viel mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig aktives Zuhören im Netz für die eigene Social-Media-Strategie ist und dass es Hilfsmittel wie Monitoring Tools gibt, die sie dabei unterstützen. [Mehr über Susanne]

Sanja Stankovic, DMW Hamburg

Kopfschütteln, Facepalm und Stirnrunzeln – davon wünsche ich mir in 2013 etwas weniger, denn ich hoffe wirklich sehr, dass der Graben zwischen On- und Offline-Welt ein ganzes Stück kleiner wird. Akzeptanz fehlt auf beiden Seiten, und ein bisschen mehr Flausch wäre doch ganz schön, denn ich bin mir auch dieses Jahr ziemlich sicher: Dieses Internet wird bleiben! [Sanja bei Twitter]

Maren Heltsche, DMW Berlin

Meine digitale Hoffnung ist, dass es mobile und lokale (Tausch-)plattformen wie foodsharing.de oder stuffle.it schaffen, eine kritische Masse an Nutzern zu erreichen. Benutzerfreundliche digitale Anwendungen machen kollaborativen Konsum einfacher und ich hoffe auf noch mehr gute Ideen in diese Richtung. [Maren bei Xing]

Sarah Pust, DMW Hamburg

Dass sich die Verlage auf ihre Kompetenzen besinnen, statt auf veraltete Gatekeeping-Strukturen zu pochen und einen „Kohlepfennig“ für unsere Branche zu fordern. Wir können so viel mehr. Und dass das Leistungsschutzrecht in eine Verwertung ummünzt, bei der die eigentlichen Urheber, die Autoren, profitieren und nicht die Verteiler. [pusteblumemedia.de]

Auf ins Jahr 2013. Bild: Jeriff Cheng (CC BY-SA 2.0)
Bild: Jeriff Cheng (CC BY-SA 2.0)

Martina Troyer, DMW Köln

Meine digitale Hoffnung für 2013? Mehr Medienkompetenz in und an deutschen Schulen: Als Unterrichtsfach mit Einheiten in Anwendungsprogrammen, aber auch Nutzung sozialer Medien. Projekteinheiten wie zum Beispiel KoMet, wie ich es an der Schule meiner Kinder kennenlernte, reichen nicht mal ansatzweise aus, wenn in drei Doppelstunden bei Adam und Eva (Wie schalte ich einen PC an?) begonnen wird, Urheber- und Persönlichkeitsrechte im Netz tangiert werden (sollen) und Programmkompetenzen vermittelt werden sollen (hier: Gestalten und Präsentieren von Texten am Beispiel von PowerPoint). Hoffentlich wird uns 2013 da einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. [Martinas Website]

Agnieszka Krezemniska, DMW Hamburg

Ich wünsche mir, dass sich einer meiner Lieblingsdienste Quora.com weiter entwickelt – einige neue konnektive Features anbietet, die nicht auf Facebook aufbauen und mehr visuelle Inspiration und Ausdrucksmöglichkeiten einbaut, vielleicht nach dem Beispiel von Pinterest. Außerdem wünsche ich mir, dass viele fleißig (so wie ich auch) für die Wikipedia spenden, damit uns allen die häufigen Spenden-Aufrufe in 2013 erspart bleiben. Und für die Offline-Welt: dass Webkonferenzen und Diskussionspanels mit mindestens 30 Prozent Frauen besetzt sein werden. [Agnieszkas Firma Social Media Führerschein]

Claudia Bauhuber, DMW München

1. Social becomes Reality: Die Verschmelzung von realen und virtuellen Persönlichkeiten – mein Wunsch für 2013! 2. Social meets Offline: Mehr Mut zur Verknüpfung innovativer Offlinekampagnen mit Digitalstrategien. 3. RoI through Non-Monetarism: Die Rentabilität im Social Web ist in der Online-Reputation als Inspiration zu verstehen – die Konvertierung erfolgt sekundär im Marketingmix. [Claudia auf Xing]

Inken Meyer, DMW Hamburg

Wir wollen alle die Welt retten, dafür brauchen wir mehr Projekte, die uns verbinden! Noch mehr Möglichkeiten zu spenden, zu funden, zu teilen und das mit guten Ideen oder nachhaltigen Produkten. Mehr Mut zu Nischenprodukten mit Herz! [meyola.de]

Maren Martschenko, DMW München

You may say I am a dreamer, but I am not the only one… I hope… Ich habe den Traum, dass wir eine Alternative zu Facebook entwickeln, bei der alle Nutzer vom kommerziellen Erfolg profitieren und nicht nur mit der Privatsphäre bezahlen. Ich habe den Traum, dass sich unter den Meinungsmachern im Bereich Digital Media genauso viele Frauen wie Männer finden lassen. Ich habe den Traum, dass wir eine einvernehmliche Lösung für ein neues Urheberrecht finden. Ich habe die gute Hoffnung, dass wir in 2013 die richtigen Schritte in diese Richtung machen werden. [Marens Website]

Christiane Tänzer, DMW Köln

Nach den vielen Negativ-Schlagzeilen in Sachen Twitter und Twitter-API, die es Entwicklern immer schwerer macht, den Nachrichten-Dienst weiterzuentwickeln und den Usern immer mehr Freiheiten nimmt, hoffe ich, dass die Erfinder/Gründer von app.net für diese alternative Real-Time-API 2013 eine kostenfreie Trial-Membership für Interessenten anbieten, die noch nicht genau wissen, was sie dort erwartet und nicht gleich dafür zahlen möchten. Auch wenn ich eine Finanzierung grundsätzlich für richtig halte, kaufen Anwender doch nicht gerne die Katze im Sack. Ich denke, in App.net schlummert viel Potenzial, und die Netzwelt muss dem Unternehmen Twitter zeigen, dass es trotz seines erwartbaren neuen finanziellen Konzeptes nicht einfach machen kann, was es will. [savethepony.de]

Carolin Neumann, DMW Hamburg

Ich habe so einige Wünsche fürs digitale Jahr 2013, darunter dass Digitalthemen in den Medien mit etwas mehr Weitsicht und weniger Hysterie angegangen werden, wir nicht so viel spekulieren, dafür mehr aufklären und zwar jenseits von Mit-dem-Zeigefinger-und-gegen-Facebook-Rants. Persönlich freue ich mich sehr auf meine ersten Benutzer-Schritte bei , einem norddeutschen Start-up, das letzte Woche endlich seine Beta-Invites rausgeschickt hat. Meine Australienreise 2013 kann kommen! [carolin-neumann.de]

Eva Lutz, DMW München

Meine digitale Hoffnung 2013 ist, dass aus dem zarten Pflänzchen DMW München eine mutige Pflanze mit drei Blättern und einem starken Wurzelballen wird. [Eva auf Xing]

Christine Plass, DMW Berlin

Ich glaube, dass die Nutzer von Twitter, Avaaz, Campact & Co die Politik auch 2013 erfolgreich daran hindern werden, Gemeinwohl schädliche Interessen zu verfolgen, die auf dem Mist von Lobbyisten gewachsen sind. Dass noch mehr Menschen die digitalen Medien nutzen, um für mehr Transparenz und Demokratie zu sorgen, ist meine Hoffnung. [Mehr über Christine]

Kixka Nebraska, DMW Hamburg

Meine Hoffnung für 2013: dass mehr Frauen den Mut und die Gelegenheit finden, ihr Anliegen zu formulieren und auf Bühnen und Podien zu bringen. Meine zweite Hoffnung ist, dass es trotz der digitalen Professionalisierung und Durchkommerzialisierung der Dienste genügend offene Räume für geschützten Austausch gibt. [Profilagentin.com]

Stephanie Pletsch, DMW Köln

Meine Hoffnung für die digitale Welt im Jahr 2013 ist, dass sich andere Monetarisierungswege für die großen Portale und Netzwerke durchsetzen und nicht mehr immer nur neue Werbeplätze geschaffen werden oder persönliche Daten als „Zahlungsmittel“ dienen. Portale wie der Onlineauftritt von welt.de und Netzwerke wie App.net und Pheed.com bieten erste sehr interessante Ansätze und ich bin gespannt, wie solche Modelle angenommen werden und sich weiterentwickeln werden.“ [Stephanie bei Google+]

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