Am 4. und 5. Oktober 2016 fand in Leipzig erstmals der Video Summit statt. Creator, Blogger und Marketer aus aller Welt versammelten sich an den zwei Tagen in Deutschlands heimlicher Kreativhauptstadt, um best practices zum Thema Video auszutauschen. Das Leitmotto lautete „The future of the internet will be video“.
Veranstalter Leipzig Tourismus und Marketing GmbH hat zum Summit einen tollen Mix aus internationalen Gästen und Speakern versammelt. Neben den Markenmenschen zählten vor allem Creator zu den Speakern, sprich Menschen, die tatsächlich selbst Inhalte erstellen und ins Internet stellen, seien es Youtube-Videos, Snaps oder hochwertige Videos erstellt mit Drohnen oder 360-Grad-Kameras. Es war extrem inspirierend zu sehen, was möglich ist.
Zwischen den Sessions gab es viel Zeit zum persönlichen Austausch. Ein gemeinsames Abendprogramm rundete den Summit ab. Was sehr schön war: Alle Speaker waren die kompletten zwei Tage dabei, und man konnte sich abends noch beim Stadtrundgang austauschen.
Definitiv kann ich sagen, ich will künftig kein Internet mehr ohne Video und ich will auch keine Konferenz mehr ohne Video. Warum? Bewegtbilder bewegen: Sie bewegen Menschen, sie bewegen die Gemüter. Genau das ist so wichtig in der Markenführung: „Wer bewegt, führt.“ Video kann das.
Vier Beispiele sind mir besonders in Erinnerung geblieben:
Rachel Ryle: There is so much beauty in creating
Rachel Ryle hat die Gäste an ihrer Erfolgsgeschichte mitsamt allen Höhen und Tiefen teilhaben lassen. Sie empfiehlt: „There is so much beauty in creating. The more you create content that you love, the more your community grows“. Sie arbeitet mit der Stop-Motion-Technik und reiht einzelne Bilder aneinander, die sie selbst gezeichnet hat. Welches Equipment sie dafür verwendet, hat sie leider nicht verraten. Aber Technik ist ohnehin nicht alles.
Matty Brown: The camera is actually stupid
Matty Brown ist ein junger Filmemacher mit einer sehr bewegenden Lebensgeschichte, die er in Wort und Bild festgehalten hat („My whole life is actually a commercial for samsung“).
Matty Brown – A Colorful Life from Matty Brown on Vimeo.
Er macht deutlich, dass es mehr braucht als eine Kamera: „The camera is actually stupid.“ Und damit gilt für Video das gleiche, was für alle Tools gilt: A fool with a tool, is still a fool. Es kommt darauf an, was man daraus macht.
Bei den 360-Grad-Videos, die jetzt auf Facebook ihre Runde drehen, sieht man das sehr gut. Am Anfang gibt es einen großen Wow-Effekt, dann wollen die Leute sich aber nicht einfach nur schwindelig drehen, sondern auch eine Geschichte erleben.
Sebastian Linda: Meditate, inhale, exhale, find inspiration in yourself
Filmemacher Sebastian Linda und seine Frau Sophia hingen ihre Jobs an den Nagel und lebten drei Monate auf Sri Lanka. Dort ist sein Film „Loving Lanka“ entstanden, der die Bilder, die man sonst von dieser Insel kennt, auf den Kopf stellt.
Loving Lanka from Sebastian Linda on Vimeo.
Videos können, mehr als jedes andere Medium, die Bilder in den Köpfen der Menschen verändern. Es wird deutlich, wie viel Konzeption hinter einem kurzen Video steht. Er empfiehlt: „Meditate, inhale, exhale, find inspiration in yourself“. Video ist also gar nicht so schnelllebig wie man gemeinhin vermutet.
Sarah Peretz: Don’t show disorganised content
Auch beim Panel zu Snapchat wurde deutlich, dass die Snapchatter sich vor jedem 10-Sekunden-Dreh extrem viel Gedanken machen, was sie erzählen, welche Filter sie verwenden und wie sich die einzelnen Snaps aneinanderreihen werden. Hier passiert das Editieren also vorher im Kopf und nicht nachher am Bildschirm. Auch auf Snapchat braucht jedes Video eine Story, sonst bewegt es nicht. Sarah Perez bringt es auf den Punkt:
Make sure your snapchat stories have a beginning, a middle and an end. Don’t show disorganised content. @SarahPeretz #TheVideoSummit
— Digital Media Women (@DigiWomenDE) 5. Oktober 2016
Digital Media Women Sandra Roggow hat das gesamte Event mit der Kamera begleitet. Hier seht ihr die schönsten Bilder: