Monitoring Forum: Was wir aus „Big Data“ lernen können

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Vom 05.- 06.12.2016 fand das Monitoring Forum in München statt, eine Fachkonferenz zu Trends und Erfahrungswerten bei der Umsetzung und Durchführung von „Social Media Monitoring & Analytics“.

Als Gesamteindruck vorweg:

Das Monitoring Forum ist eine gelungene Mischung aus Fallstudien, Empfehlungen, interaktiven Workshops und Ausblicken. Vorgeschaltet ist ein Tag Seminar, in dem die Teilnehmer einen guten Überblick über die Thematik erhalten. Positiv fiel mir dabei die gute Quote von Frauen auf der Bühne auf. Aber nicht nur auf der Bühne traf ich viele Frauen. Fast alle Vertreter der Konferenz-Partner waren weiblich – welche sich auch kurz mit einem Pitch auf der Bühne vorstellen durften.

 

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Wir sind noch lange nicht am Ende der Möglichkeiten

Folgender sinngemäßer Kommentar einiger Teilnehmer der Münchner Hochschule während der Feedbackrunde, sie seien überrascht, wie wenig der aktuell bestehenden Möglichkeiten die Wirtschaft erst nutze, obwohl die Forschung schon wesentlich weiter sei, ließ mein zukünftiges Interesse an dem Thema nur noch weiter steigen.

Was derzeit machbar ist und auch schon umgesetzt wird, zeigen diese zwei Beispiele, die mir besonders hängen geblieben sind:

 

Big Data und Political Campaining

„Content based on emotion, NOT on facts“

Das erste Beispiel und mein persönliches Highlight, war der letzte Vortrag des zweiten Tages „Analyzing Memes and Understanding Zeitgeist in Political Campaining„. Was uns Janet Parkinson und Alan Patrick von DataSwarm aus London mit bewegten Bildern aufzeigten, war das teilweise erschreckend klare Bild, wie sich der „Zeitgeist“, die politische Stimmung veränderte. Anhand des Brexit und ganz besonders ausführlich am diesjährigen US-Wahlkampf, konnten wir erkennen, wie sich Themen immer mehr in den Fokus stellten und geschickt von Donald Trump thematisiert und im Wahlkampf als Statement verwendet wurden. Es lässt sich schwer beschreiben, wie diese komplexen Auswertungen darlegten, welche Stimmungen, welche Begriffe immer mehr in den allgemeinen Fokus traten, sodann von Trump aufgegriffen und in seiner Kommunikation verwendet wurden.[vc_media_grid element_width=“6″ grid_id=“vc_gid:1487854669912-541e6973-4648-5″ include=“33895,33894″]

Digitale Transformation gelebt

„Entscheidungsautorität = Mut + Bereitschaft“

Mitschrift Keynote Telefónica (c) Beate Mader
Mitschrift Keynote Telefónica (c) Beate Mader

Das nächste Beispiel hatte mich direkt zu Beginn der Konferenz ziemlich überrascht. In dem Vortrag von Ulrich Irnich, Director Simplification von Telefónica Germany „Kundenwünsche in Echtzeit auswerten – Erfahrungsbericht zum Digital Command Center der Telefónica“, demonstrierte er, wie Telefónica die digitale Transformation bereits allumfassend verankert hat und anhand des Beispieles des Digital Command Centers strategisch nach Gewerken in einem Stockwerk abteilungsübergreifend lebt. Das war mir und vielen anderen so noch nicht bekannt. Dem Ziel „Kundenwünsche in Echtzeit auszuwerten“ sind sie schon sehr nahe. Dass es aber kein einfacher Weg war, von der Idee, über den Rückhalt vom Management und die Umsetzung im Unternehmen, konnte man durch seine Schilderungen deutlich nachvollziehen. Es klingt auf den ersten Blick revolutionär, dass nun alle, ja ALLE, Mitarbeiter von Telefónica auf alle Informationen und Daten zugreifen können, ist aber auch wieder schlüssig, wenn man das komplexe Ziel, die Idee „die Kundensicht ins Unternehmen zu bringen“ umsetzen möchte. Wer die Entscheidungswege von der Datenerfassung, über die Analyse, bis hin zum Ändern/Umsetzten in großen Unternehmen kennt, weiß, dass dabei schon einmal 2 Monate vergehen können. Telefónica peilt derzeit 2 Tage an.

Das Digital Command Center, oder besser Digital Collaboration Center, ist eine virtuelle und reale Vernetzung aller Daten um Entscheidungen so schnell wie möglich treffen zu können.[vc_media_grid grid_id=“vc_gid:1487854727026-8d292522-27fd-1″ include=“33888,34030,34044,33890,33892″]

Teilnehmerstimmen

Kerstin Kitzmann (Foto: Simone Naumann)

Kerstin Kitzmann, PR und Digitale Kommunikation

„Am Monitoring-Forum gefällt mir besonders der Fokus auf die Praxis und die Anwendungsbeispiele. Social Media und Monitoring existieren zunehmend nicht mehr nur als Elfenbeinturm in den Unternehmen, sondern werden stärker in die Unternehmensprozesse integriert. Besonders clever macht das Merck, die Flüssigkristalle für Displays im Bereich B2B herstellen. Sie nutzen Erkenntnisse aus dem Social Media Monitoring, um frühzeitige Markttrends und auch Anwendungsprobleme zu identifizieren. Damit unterstützen und beraten sie ihre Geschäftspartner und Kunden. Und sichern sich so langfristiges Business.“

 

Alexandra Maisch (Foto: Alex Tino Friedel)

Alexandra Maisch, Konzernbereich Unternehmenskommunikation, Social Media und Online-Medien Flughafen München GmbH

„Gar nicht so leicht aus diesen zwei Tagen, das Wichtigste herauszuziehen. Aber im nächsten Jahr steht die Ausschreibung unseres Monitoring Tools an und ich würde sagen, dass ich hier viele interessante Erkenntnisse über Monitoring Toole an sich gewonnen habe. In den Vorträgen und auch in Gesprächen mit den Teilnehmern wurde mir des Öfteren bestätigt: Es gibt nicht ein Tool, dass alle Anforderungen abdeckt und es gibt nicht den KPI. In der Einführungsveranstaltung kam auch sehr schnell heraus, wie unterschiedlich die Ergebnisse bei verschiedenen Tool-Anbietern ausfallen. Es wird sehr spannend und eine Herausforderung den geeigneten Tool-Anbieter (wer auch immer es werden wird) zu finden. Stefan Evertz gab uns am ersten Tag auch noch wichtige Tipps an die Hand, wie ein solches Projekt (Ausschreiben Monitoring) intern aufgehängt werden sollte, d. h. lieber möglichst früh möglichst viele Akteure an Bord holen oder eher mit einer kompakten Gruppe starten. In unserem Unternehmen wohl eher Ersteres.“

Pia Kleine Wieskamp (Foto: Simone Naumann)

Pia Kleine Wieskamp, POINT-PR

„Das Monitoring Forum hat mir mit seinen Praxis Cases die Bandbreite des aktuellen Einsatzes von Monitoring gezeigt. Insgesamt können mit den Tools, die auf dem Markt sind, vielfältige und unterschiedliche Daten erkannt und gesammelt werden. Längst laufen Social Media Daten mit Kundendaten (CRM) in Firmen zusammen. Die Aufgabe liegt in der Auswertung und den daraus folgenden Handlungsempfehlungen in den Unternehmen. Hier ist die Bandbreite sehr breit gefächert und die Unterschiede sehr groß: Arbeiten manche Firmen immer noch mit händischer Auswertung von Excel-Tabellen, setzen andere Unternehmen bereits Künstliche Intelligenz ein, die Daten lesen, Alarme bei Abweichungen setzen und Handlungsempfehlungen aussprechen kann.“

Die Autorin

Beate Mader, VISION³

  • stellv. Quartiersleitung #DMW München
  • Head of externe Kommunikation #DMW

Eine ausführliche Beschreibung aller Vorträge und Impulse findet man auf meinem Blog.

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