Die Digital Media Women setzen sich für mehr Sichtbarkeit von Frauen ein – ob im Beruf oder auf der Bühne. Das neu gegründete #DMW Quartier Rhein-Neckar war am 17. Oktober 2018 in der Mannheimer dankbar zu Gast. Wer beim Meet-up zum Thema „Frauen in männerdominierten Berufen“ an den IT-Sektor oder die Maschinenbaubranche dachte, lag falsch. Unter dem Motto „No women, no wine. Or beer.“ schilderten die drei Referentinnen aus der Wein- und Bierbranche ihre Erfahrungen in diesen Männerdomänen.
Der Weinbauverband gibt Rückhalt
Den Anfang machte die badische Kellermeisterin Simona Maier, die zur Zeit auch Weinprinzessin für den Kraichgau ist. Sie berichtete von ihrem Werdegang über Winzerlehre und Meisterausbildung und ihrer Liebe zum Wein und der Natur.
Besonders interessant war, dass die Kraichgauerin 2017 eine Geschlechtsangleichung hat machen lassen, mit der sie offen umgeht. „Die Reaktionen waren vielfältig. Ich bekam wenig Unterstützung, teilweise totales Kontra und wurde angegriffen, ich würde das nur aus Marketing-Gründen machen“, erzählte sie. Sie erzählte aber auch, dass der Weinbauverband ihr Rückhalt gibt und dass ihr den beruflichen Erfolg und die errungenen Preise niemand mehr nehmen kann.
Vinissima – ein Netzwerk für Frauen in der Weinbranche
Annette Closheim, Winzerin in der vierten Generation, berichtete über ihren Weg zum Wein. Zwar wurde sie in eine Winzerfamilie geboren, aber dort musste sie sich erst abgrenzen. Mittlerweile hat sie seit 10 Jahren ihre eigene Weinlinie und zahlreiche Auszeichnungen damit gewonnen.
Annette Closheim war zudem als Vertreterin von Vinissima Frauen & Wein e.V., einem starken Netzwerk für Frauen in der Weinbranche, gekommen. 1991 gegründet sind mittlerweile rund 600 Frauen aus der Weinbranche Mitglied. Vinissima sieht sich als Plattform, fördert den Austausch, bietet Fortbildungen an und engagiert sich für die Sichtbarkeit. Als Mitglied im Deutschen Weinbauverband ist Vinissima auch politisch engagiert. Die Gemeinsamkeiten mit den #DMW waren kaum zu übersehen.
BierbrauerInnen sind entspannte Menschen
Als dritte schilderte Janna Schletter ihre Erfahrungen. Die ausgebildete Brauerin/Mälzerin studiert aktuell Diplom-Braumeister in Weihenstephan, arbeitet in einer Bierspezialitätenhandlung und führt ab und an noch Bierverkostungen durch. Sie hat als Frau überwiegend gute Erfahrungen gemacht, was aus ihrer Sicht aber vor allem daran liegt, dass die Bier-Brauerinnen und -brauer einfach eine „besonders entspannte Sorte Menschen“ sind, bei denen man willkommen ist, wenn man was kann.
Spannend war, dass wir von Janna erfahren haben, dass Bierbrauen früher zu den hauswirtschaftlichen Aufgaben gehörte und damit ein „Frauenjob“ war. Auch das beliebte Kaffeekränzchen war ursprünglich ein „Bierkränzchen“.
Einfach machen und Spaß haben
Im Anschluss wurde noch über den Einfluss der Digitalisierung gesprochen und es gab genug Raum für Fragen aus dem Publikum. Alle drei waren sich einig, dass es keinen Grund gibt, sich als Frau nicht in männlich geprägte Umfelder vorzuwagen. Daher war ihr bester Tipp ein ganz einfacher: Einfach machen und Spaß haben!
Ein gelungener Abend
Dann folgte eine kleine Weinprobe und vor allem viel Zeit zum Netzwerken. Der laue Abend und der idyllische Hof der „dankbar“ luden zum gemütlichen Verweilen ein.
Herzlichen Dank nochmals an die drei Referentinnen, die uns an diesem Abend spannende und interessante Einblicke geliefert haben.
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