Inspirierende Keynotes, zwei Streams, eine Menge Workshops und noch mehr Ziegen.
Am 19. November fand die YOTG in Frankfurt in den Räumen des Künstlervereins Familie Montez unterhalb der Honsellbrücke in Frankfurt statt – eine Hammer-Location, da waren sich alle anwesenden #DMW einig. Das YOTG-Team hatte die Gewölbe-Räume stylisch im Ziegenstil dekoriert, denn schließlich ging es auf der „Year of the Goat – Digital Transformation & Innovation“ vor allem um eins: die „innere Ziege“ zu überwinden.
Mit leichter Verspätung setzten wir uns auf die gemütlichen Vintage-Stühle-Sammlung in der großen Halle und lauschten den spannenden Keynotes von Jeremy Tai Abbett (Google), der über „The Shape of Things to Come“ sprach und genossen den spirituellen Vortrag von Chief Cheves (Maya Lenca People of Central America) mit seinen Ausführungen zum „Unbreakable Spirit“. Später gab es dann zwei Streams in verschiedenen Räumen, so dass sich das Publikum recht gut aufteilte. Dort sprachen zum Beispiel Dr. Claudia Lang von Community Live über faire, transparente und soziale Versicherungen und die Mehrwerte, die sich aus der Community ergeben.
Benjamin Ruth stellte Vice und deren fast schon globales Medien-Imperium mit den verschiedenen Channels vor – wobei hier mehr Insights zu den TV-Plänen und etwas weniger Selbstdarstellung nicht geschadet hätten. Doch das galt leider auch für einige andere Vorträge und Workshops.
Spannend war das MakerLab, in dem die Agentur Nuisol ihre digitalen Aha-Erlebnisse vorführte: Dort konnte man den 3D-Drucker bei der Ziegenproduktion bestaunen oder sich selbst vermessen und ausdrucken lassen – ein Angebot, das sich zwei technikbegeisterte #DMW nicht entgehen lassen konnten. Außerdem gab es dort die nächste Stufe der Computersteuerung live zu testen: Mit einem Armband konnte man Google Earth mithilfe von Gesten bedienen und eine Reise um die Erde starten – sehr spannend!
Unser Fazit: Insgesamt eine abwechslungsreiche, lockere Veranstaltung, die sich bereits ein Stück weit vom typischen Vortrags-Event unterscheidet.
Das sagen die #DMWRM:
Paula Landes:
„Am meisten hatte ich mich ja auf die Ziegen beim #YOTG gefreut, aber leider war das durch die Umlegung des Veranstaltungsortes nicht möglich. Das hatte aber auch etwas Gutes: Meine Anreise verkürzte sich auf einen fünfminütigen Fahrradweg. Der Kunstverein ist eine tolle, kreative Location und passt aus meiner Sicht auch ideal zu dem Event. Vor Ort traf ich viele bekannte Gesichter (und Twitter-Accounts). Die Key-Notes zu Beginn waren inspierierend, besonders Chief Chevez und die Synchronschwimm-Olympiasiegerin und Programmiererin Katya Kempkens haben mich beeindruckt.
Cool war auch das MakerLab mit 3D-Drucker, Gestensteuerung und anderen Gadgets, umringt von Kunst. Nach dem Mittagessen wurde geworkshoppt. Hier fehlte manchmal ein bisschen die didaktische Aufbereitung – aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Die Essenz aus den Talks, Sessions und auch den persönlichen Gesprächen für mich war, dass es immens wichtig ist, auf sich selber zu achten und sich Zeit für sich selbst zu nehmen.“
Christiene Hock, die Gewinnerin des Freitickets:
„An einem Tag so einiges über Astrophysik, gesunde Ernährung, UX für Smartsphones, indigene Völker, People Analytics und und und gelernt und erfahren, dass der innere Schweinehund eigentlich eine Ziege ist: Year of the Goat Festival 2015 – ich sage Danke für die interessanten Menschen und den Ziegenhirtenstab! Nächstes Jahr ist Year of the Monkey – ich wäre dabei.“
Christa Goede:
„Coole Idee, coole Location, viele coole Vorträge: Meine „innere Ziege“ habe ich zwar nicht überwunden, aber einige Ideen aufgesogen und gute Impulse bekommen. Dieses offene Format mit seinen vielen verschiedenen Blickwinkeln ist auf jeden Fall ausbaufähig – schließlich finden fast alle die üblichen Vortrags-Blabla-Eigen-PR-Events einfach nur noch langweilig. “
Dr. Elisabeth Heinemann:
„Großes Kino…. mit Luft nach oben. An einem großartigem Ort (der allerdings für Ortsunkundige aufgrund der gruseligen Parksituation und einer eher dürftigen Beschilderung durchaus nicht trivial zu erreichen war) durfte ich durchaus inspirierende Redner(innen) erleben, die sich trefflich bemühten, die vorgegebenen und aus meiner Sicht zu knappen 10 Minuten einzuhalten – da war dann halt auch schon mal einer erheblich früher fertig. Der nachfolgende Redner fing daraufhin „folgerichtig“ früher an. Suboptimal für jene Besucher, die aus einem anderen Panel pünktlich wechselten und sich wunderten, warum der Vortrag des Interesses bereits in den letzten Zügen lag. Spontaner Themenwechsel, der aus einem potentiell spannenden Vortrag eine Werbeveranstaltung macht, ist auch nichts, was mich begeistert. Und ich war nicht allein: Da verließ dann auch schon mal der eine oder die andere genervt den Raum. Fazit: Gutes Konzept, optimierbare Orga, tolle Location, prima Menschen auf, vor und hinter der Bühne, aber nur partiell überzeugende Themen.“