Gelesen: "Fleißige Frauen arbeiten, schlaue steigen auf"

Aggressiv und clever, so wirkt der Titel von Barbara Schneiders Buch „Fleißige Frauen arbeiten, schlaue steigen auf. Wie Frauen in Führung gehen“. Es stammt aus dem Jahr 2009 und könnte das Zeug zum Zeitzeugendokument haben.

Darum geht’s: Barbara Schneider, Coach und Managementrainerin aus Hamburg, macht sich auf die Suche nach „Germanys Next Topmanagerinnen“. Lange dachten viele Akademikerinnen, mit Bildung und Kompetenz würden sie die Karriereleiter hinaufklettern – Schneider (wie auch andere Managementcoaches) halten das für unwahrscheinlich. Erfolgreicher ist: klüngeln, klappern, klotzen.

"Fleißige Frauen arbeiten, schlaue steigen auf" von Barbara Schneider (Bild: Gabal Verlag)
"Fleißige Frauen arbeiten, schlaue steigen auf" von Barbara Schneider (Bild: Gabal Verlag)

Die Autorin rät: Frauen sollten sich auch für Projekte und Jobs melden, die vermeintlich eine Nummer zu groß sind (denn sie unterschätzen sich selbst regelmäßig). Selbstmarketing ist Pflicht – gern bei den Pfauenradschlagenden Männern etwas abschauen. Mehr kommunizieren: intern, abteilungsübergreifend und branchenweit. Weniger lächeln, denn das kann als Unterwerfungsgeste gedeutet werden und baut Beziehungen auf, wo vielleicht eher Distanz gefragt ist. Wenn man automatisch immer diejenige ist, die den Kaffee kocht und noch schnell die Tassen abräumt: alle Hausfrauentugenden in Konkurrenzsituationen ausblenden. Konkrete Adressen von Förderpreisen und Co gibt’s noch dazu, außerdem Praxistipps von erfolgreichen Managern und Managerinnen.

DMW-Themen: Karriere, Kommunikation, Business, Konflikte, Selbstmarketing und ein paar Worte zu der vermeintlichen Stutenbissigkeit – dieses Buch hat zu vielen Themen erfolgreicher, arbeitender, selbstbewusster Frauen etwas zu sagen. Eine persönliche Beobachtung der Autorin: „Frauenfreundschaften drohen entweder an Beziehungs- oder an Berufserfolgen zu zerbrechen.“ (S. 33)

Pageturner oder Sleeptimer? Fast jede Seite birgt ein gutes Beispiel – gut lesbar, aber viel Input, daher auch nicht unbedingt ein Betthupferl.

Ein charakteristischer Satz: „Brav und bescheiden haben im Business nichts zu suchen.“ (S. 31) und auch sehr schön: „Lieber die letzte an der Bar als die Erste im Büro!“ (S. 153) – gemeint sind nüchterne Kommunikation und Information, nicht versoffenes Gelalle.


Barbara Schneider „Fleißige Frauen arbeiten, schlaue steigen auf“, Gabal Verlag, 19,90 Euro

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