New Work in Agenturen – Schöner Schein oder echte Veränderung?

Lis Nielsen, Andreas Fuhlisch, Adrian Ulrich, Daniela Schulz, Kathrin Kaufmann, Vera Kamm, Nina Kirst, Anne Schepull-von Wussow, Susanne Drea, Dr. Dirk Wagener

Erster Termin der neuen Vizepräses: #DMWHH #New Work

Kaum drei Stunden  zur neuen Vizepräses der Hamburger Handelskammer gewählt, eröffnete Diana Rickwardt, den ersten Themenabend der #DMW im schicken Hörsaal des Handelskammer InnovationsCampus.

Handelskammer Vizepräses Diana Rickwardt
Handelskammer Vizepräses Diana Rickwardt (Foto: Handelskammer Hamburg/Nicolas Maas)

Aus der Agenturszene kommend, gab sie in ihrer Eröffnungsrede schon die ersten Stichworte vor, wie etwa „liquid work“, das Ineinanderfließen von Arbeit und Freizeit. Als Agenturchefin sieht die Vizepräses für New Work aber vor allem das Mindset als entscheidend an. Gleichzeitig betonte sie die Bedeutung eines grundlegenden Wandels in der Leadership-Kultur.

Daran anschließend übergab Moderatorin Nina Kirst, Redakteurin bei PAGE online, an die beiden Recruiterinnen Lis Nielsen und Anne Schepull von Wussow.

Altersdurchmischte Teams und Teilzeit

In ihrer Keynote zum Thema New Work schilderten sie die Vorzüge des flexiblen Teilzeitarbeitsmodells und erzählten über ihr auf Personalberatung in Werbeagenturen spezialisiertes Unternehmen. Altersmäßig durchmischte Teams sehen die Geschäftsführerinnen von Headstart als Asset für Erfolg. New Work und Work-Live-Balance seien für die Bewerber*innen durchaus wichtige Themen. Aber vor allem das Gesamtpaket sei den Bewerbern wichtig, das von den Arbeitgebern angeboten wird. Flexibilität, Selbstbestimmung und Vertrauen zählten zu den Erwartungen, die Bewerber*innen heutzutage an künftige Arbeitgeber*innen stellten. Dagegen sei , „die Nächte durchschrubben“ mittlerweile uncool geworden.

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In Impulsvorträgen stellten danach drei Agenturvertreter*innen und ein Zellbiologe ihre unterschiedlichen Konzepte der internen Arbeitsorganisation, Mitarbeiterführung und Gesundheitsvorsorge vor. Dabei war durchaus ein Generationsunterschied im Gründungsalter der Agenturen erkennbar.

Während Andreas Fuhlisch, Partner und Geschäftsführer von Mediaplus im Haus der Kommunikation Hamburg, einen Tag Homeoffice pro Monat für jede/n Mitarbeiter*in schon als Höchstmaß an Flexibilität in der zur Serviceplan Group gehörigen 1983 gegründeten Agentur  präsentierte, ist Homeoffice bei der im Jahr 2009 gestarteten Digitalagentur elbdudler jederzeit möglich. Gleichzeitig sei ihm bewusst, dass sich die Arbeitszeitmodelle verändern müssten, sagte Fuhlisch. Deshalb seien seit Kurzem auch Teilzeitarbeitsplätze bei Serviceplan möglich.

Moderatorin Nina Kirst und Senior Digital Strategist Kathrin Kaufmann beim Themenabend New Work in Agenturen
Nina Kirst und Kathrin Kaufmann (Foto: Handelskammer Hamburg/Nicolas Maack)

#New Work: Die Mitarbeiter wollen Sinn in ihrer Arbeit

Moderne Mitarbeiter*innen – vor allem die viel zitierte Generation Y – wollten in ihrer Arbeit aber auch einen Sinn für sich entdecken. Serviceplan geht das unter dem Stichwort „Ownership“ an. Die Mitarbeiter*innen könnten eigene interne Herzensprojekte verfolgen, berichtete Andreas Fuhlisch. Eine Mitarbeiterin aus der Abteilung Human Resources etwa führte ein, dass die Agentur auch Auszubildende aufnimmt. Ein anderer Mitarbeiter, der Virtual Reality-Fan sei, hätte sein Interesse in die Agentur einbringen können.

Kein Herrschaftswissen mehr in der digitalen Transformation

Kathrin Kaufmann, Senior Digital Strategist bei elbdudler, schilderte dagegen den umfangreichen Austausch durch Meetings in ihrer Agentur. Transparenz und das Motto „wir reden miteinander“ werde durch die vielen Meetings gelebt. Dabei erhielten die Führungskräfte regelmäßig Feedback. In der digitalen Transformation gäbe es kein Herrschaftswissen mehr, auch nicht gegenüber den Kunden. Dies sei ebenfalls ein Zeichen von Transparenz, so Kaufmann, die seit vielen Jahren #DMW-Mitglied ist. Letztlich erfordere New Work sehr viel Eigenverantwortlichkeit.

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„Mensch gesund, Agentur gesund“

Einen „artgerechten Lebensstil“ bei der Arbeit möchte die Agentur Kolle Rebbe den Mitarbeiter*innen bieten. Deshalb arbeitet Kolle Rebbe mit dem Zellbiologen und Gesundheitsexperte Dr. Dirk Wagener zusammen.

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Wagner befasste sich mit der Frage nach der inneren Haltung der Mitarbeiter*innen hinsichtlich arbeitsbedingter Stressoren. Susanne Dera, Personalchefin bei Kolle Rebbe appellierte stark an die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter*innen. Sie müssten selbst erkennen, wann es für sie ein Projekt zu viel sei.

 

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Wagener gab Einblicke in seine Arbeit mit einem anschaulichen Exkurs über Mitochondrien. „Die kleinen Kraftwerke in den Zellen“, wie er sagte. Um diese zu aktivieren, simuliert Wagener in seiner Praxis Höhenklima, eine Art Aufstieg auf das Matterhorn in der Mittagspause. Über vier bis sechs Wochen würden die kleinen Kraftwerke stimuliert und dies würde die Vitalität erhöhen. Praktischerweise hat der Biologe seine Praxis gleich neben der Agentur. Das Matterhorn nebenan sozusagen.

Dank an

die Handelskammer Hamburg und das PAGE Magazin für die gute Zusammenarbeit sowie an die Podiumsgäste für ihre Beiträge.

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Die Veranstaltung war ausgebucht. Doch via Facebook-Livestream konnte die #DMW-Community am Bildschirm dabei sein und es wurde deutschlandweit eifrig getwittert, sodass der Hashtag #newworkHH bald zum trending topic aufstieg.

DIESES #DMWHH-TEAM MACHTE DEN THEMENABEND MÖGLICH

Für das Programm des Abends waren Vera Kamm, Kathrin Kaufmann und Daniela Schulz verantwortlich. Elisa Weise und Carolin Schwarz unterstützten beim Livestream. Und Christiane Brandes-Visbeck hat den Kontakt zur Handelskammer hergestellt. Vielen Dank auch dafür.

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