Getestet: "Eeve"

Hiermit starten wir unsere neue Reihe „Getestet“, in der wir künftig in unregelmäßigen Abständen Apps in Augenschein nehmen genau wie Hardware, Gadgets oder was uns sonst Nerdiges über den Weg läuft. Den Anfang macht #dmwHH-Communitymitglied und Gastautorin Claudia Taubenrauch.


Anfang September ist Eeve, eine neue mobile App, auch in Deutschland gestartet. Mit der bisher nur für das iPhone verfügbaren Anwendung können Nutzer, die sich etwa zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufhalten, gemeinsame Fotoalben erstellen und teilen. Die Anwendung verknüpft damit die Bereiche photo-sharing, social und location-based services.

Jedes erstellte und mit Bildern illustrierte Event ist ein (grundsätzlich öffentliches) sogenanntes „Eeve“. Diese sind zunächst zeitlich unbeschränkt – ein Eeve wird jedoch beendet, wenn innerhalb einer bestimmten Zeitspanne keine neuen Bilder hinzugefügt werden. Alle Fotos bleiben aber weiterhin einsehbar und können auch später noch kommentiert werden.

Unter „Discover Eeves“ werden alle aktuellen Eeves (lokal und global) dargestellt, man kann zwischen Listen- und Kartenansicht wählen. Zudem wird die Entfernung zum aktuellen Standort sowie die Anzahl der Nutzer, die teilnehmen, angezeigt. Welche Nutzer dabei sind, wird über den jeweiligen People-Button des Eeves ersichtlich. Befindet man sich zur etwa gleichen Zeit weniger als 500 Meter von den jeweiligen Koordinaten entfernt, kann man dem Eeve beitreten und selbst Bilder hinzufügen. Die Kommentarfunktion hingegen ist unabhängig vom Aufenthaltsort.

Über das Pluszeichen in der unteren rechten Ecke jeder einzelnen Seite kann jeder Nutzer seine eigenen Eeves erstellen. Diese lassen sich unter „My Eeves“ einsehen, wodurch sich auf einfache Weise ein nach Aktivitäten geordnetes Foto-Tagebuch ergibt.

Wie bereits von Twitter und Google+ bekannt, kann man auch hier Personen folgen und bleibt über ihre Aktivitäten auf dem Laufenden: Im „News“-Feed werden neu gestartete Eeves, der Beitritt zu einem Eeve und so weiter angezeigt; unter „Friends“ sind alle Kontakte einsehbar. Das eigene Profil umfasst neben Foto, Name und Heimatstadt eine Kurzbio sowie – wenn mit dem Konto verknüpft – vor allem Links zu Facebook- und Twitter-Profilen, über die die Eeves geteilt werden können. Mit dieser Sharing-Funktion grenzt sich Eeve auch gekonnt von Color ab, einer ähnlichen mobilen Foto-App, die jedoch scheiterte.

Getestet habe ich die App zum ersten Mal, als kürzlich das Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund gegen Arsenal London anstand. Zusammen mit meinem Kollegen Sebastian, der mir den Invite zukommen ließ, startete ich ein Eeve in der Agentur. Die spontanen Schnappschüsse lieferten sehr schöne Momentaufnahmen: vom Optimismus über die Ereignislosigkeit und Frustration bis zur nervös-gespannten Erwartungshaltung in den Schlussminuten.

Ein paar Impressionen des Champions-League-Eeve:


Invites zu vergeben

Beachtet man, dass wir nur zu zweit waren und zumindest mein Blick eher auf dem Fernseher heftete als auf dem iPhone, ist das Ergebnis schon ziemlich gut. Wenn ich mir vorstelle, was da passiert, wenn viele Leute bei einem Großereignis wie einem Festival zusammen posten… Ich bin mir sicher, die Galerie wäre beeindruckend – vor allem, da jeder aus seinem Blickwinkel fotografiert und so eine recht einmalige Collage entsteht. Die Eeves können im Übrigen auch als Webfotoalbum eingesehen und die Bilder verschickt werden. Bisher fehlt allerdings die Option, automatisch einen Ordner mit den Bildern des Eeves downloaden zu können.

Ich bin gespannt, wie sich Eeve so entwickeln wird und mag die App jetzt schon sehr, da sie bestimmt mehr Anlässe zu spontanen Bildern geben wird und vielfältige Alben entstehen, die es sonst wahrscheinlich nicht gegeben hätte. Bisher ist die App noch in der Beta-Phase, eine Registrierung ist nur via Invite möglich oder wenn in der unmittelbaren Umgebung gerade ein Eeve stattfindet. Wer sich für die App interessiert und sie testen möchte, kann sich gern via Twitter (@neverevertown) an mich wenden, ein paar Invites hab ich noch. (Andernfalls sind auch auf der Website welche zu bekommen.)

Zu den Gründern:

Der Dienst wurde von Jan Senderek, Nicolas Bös, Philipp Wein und Daniel Wagner gegründet und war zunächst nur in London verfügbar. Seit etwa zwei Wochen ist der Dienst auch in Deutschland nutzbar. Die Finanzierung läuft bisher auf eigene Kosten der Gründer.

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