Bis ich mein erstes Smartphone kaufte, waren Gadgets immer etwas, das ich eher bei anderen beobachtet habe, am ehesten noch bei meinem Vater, der vom Lenkdrachen über Carrerabahn und Spielzeugautos bis zum ferngesteuerten Hubschrauber allerlei Spielkram besaß, den ich rückblickend neidisch betrachte. Ich war da eher klassischen Rollenbildern verhaftet und ließ höchstens meine Barbies auf ihrem Balkon wilde Sachen treiben. Nun ja.
Heute wäre ich ein anderes Kind, da bin ich mir sicher. Nicht erst seit ich an diesem Wochenende auf einem Journalistenkongress meine erste „Begegnung“ mit einer Drohne hatte.
Drohnen – ein Thema, das längst nicht mehr nur Teil von Science Fiction ist, sondern seit geraumer Zeit vor allem im Zusammenhang mit sicherheitspolitischen und militärischen Operationen und dann, zu Recht, auch sehr kritisch beobachtet wird. Die Journalisten Marcus Bösch und Lorenz Matzat berichteten nun bei einem Panel auf „Besser Online“ vom möglichen Einsatz der Fluggeräte im Bereich Journalismus. Die beiden betreiben zu diesem spannenden Thema bereits die Website drohnenjournalismus.de, die sich viel mit grundsätzlichen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen beschäftigt, aber auch Einblicke gibt, wie die Anwendung für Berichterstatter genau aussehen kann.
Im Bonner Post Tower spekulierten sie zunächst zögerlich über diese, erzählten aber schließlich doch von Szenarien, wie die fliegenden Gadgets für Bildjournalismus zum Beispiel in Krisensituationen eingesetzt werden könnten. Matzat, der sich einen Namen als Datenjournalist gemacht hat, hat bereits beschrieben, wie Drohnen als Datensammler und damit auch in diesem Bereich eingesetzt werden können. (Mehr zum Drohnenjournalismus schreibe ich wahrscheinlich noch in meinem Rückblick auf die Veranstaltung in meinem persönlichen Blog.)
Schließlich folgte eine Live-Präsentation der via Smartphone gesteuerten Drohne:
(Video: Carolin Neumann)
Bei dem Fluggerät, das ihr hier seht, handelt es sich um eine Parrot AR Drone 2.0, die zum Beispiel bei Amazon für 300 Euro zu haben ist. Wir staunten, applaudierten, amüsierten uns – und hätten natürlich alle zu gerne selbst mal die iPhone-Steuerung ausprobiert, die Marcus als recht anspruchsvoll und schwer zu bedienen beschrieb. Schade, dass der Akku dafür – angeblich 😉 – nicht mehr reichte.