Am 10. April war es soweit: Der erste Themenabend der #dmwK fand in den Räumen der result GmbH in Köln statt. Unserer Einladung waren ca. 40 Personen gefolgt, sodass wir uns über ein „volles Haus“ freuen konnten, als es gegen 19 Uhr los ging. Ute Blindert, Mit-Organisatorin der Digital Media Women in Köln, führte souverän durch den Abend. Nach einer knappen Vorstellung der DMW und des Kölner Quartiers durch Stephanie Pletsch, ebenfalls Mitglied des hiesigen Orga-Teams, kamen schließlich die Referentinnen zu Wort:
- Sabine Haas, Geschäftsführerin bei result
- Katharina Mansi, Junior Social Media Manager bei curtis newton
- Sabine Essing, Pressereferentin bei Gothaer
Studien, Fakten, Fragen
„Digitaler Wandel. Wie er fernab von Facebook unser Leben verändert“, lautete der Titel des Vortrags von Sabine, die mit ihrer Präsentation eine Übersicht zu Fragen des digitalen Wandels bot. Ihre philosophische Herangehensweise an das Thema warf alltägliche Fragen auf, ohne zu bewerten. Das Spiel mit Rollenklischees und ihre kompetente, aber lockere Vortragsweise boten einen guten Einstieg in das Thema des Abends. Was ist das Internet, wie wächst die Generation Y mit den digitalen Möglichkeiten auf – und was für Erwartungshaltungen und Ansprüche ergeben sich daraus für ihr Leben?
Wie lässt sich das Überangebot der Informationen verifizieren, und wer sollten die Gatekeeper – die Wächter über seriöse Quellen und relevante Inhalte – sein? Welche Internetphänomene gibt es, und wie kann man mit dem wachsenden Bedürfnis nach Infotainment umgehen, ohne verlässliche Quellen aus den Augen zu verlieren? Eine spannende Zusammenstellung von Studien, Fragen und Fakten, die die Grundlage für weitere Debatten schuf.
Emotionale Momente
Direkt im Anschluss erzählte Katharina Mansi offen und lebendig von ihrer Arbeit bei curtis newton bzw. dessen Unternehmen itravel, einem Online-Reiseportal für individuelle Reiseangebote. Die Kernfrage: „Lässt sich der Erfolg von Social-Media-Kampagnen vorhersagen?“. Anhand von drei Gewinnspielen, die zum Start, zu den Weihnachtsfeiertagen und zu Ostern mithilfe von Facebook durchgeführt wurden, berichtete Katharina anschaulich von Ideen, Umsetzung und Learnings einzelner Kampagnen. Dabei plauderte sie ein wenig aus dem Nähkästchen – im allerbesten Sinne. Denn sowohl die Herangehensweise als auch das Konzept, mit ihren Geschenk-Aktionen „Driving Home for Christmas“ beziehungsweise „Driving Home for Easter“ neue Kunden durch Empfehlungen Dritter zu erhalten, waren sehr gut dargestellt. Ein dankbares, emotionales Thema, deren Kampagnenideen sie an diesem Abend anschaulich vermitteln konnte.
Wenig konservativ
Als Kontrast zum Start-up aus der Reisebranche folgte Sabine Essing mit ihren Ausführungen zum Gothaer Versicherungskonzern. Sie zeigte deutlich, dass auch Unternehmen einer eher konservativen Branche die Social-Media-Klaviatur spielen können. Bereits seit 2009 sei die Gothaer online aktiv und beispielsweise auf Facebook durch eine Konzern- und eine Karriereseite vertreten. Damit gehöre sie zu den First Movern in der Versicherungsbranche. Spannend zu hören war zum Beispiel das kundenorientierte Engagement auf der Facebook-Seite, wo Versicherte ihre Schadensmeldungen via Formular direkt melden können. Ebenfalls interessant: die personelle Besetzung für diese und weitere Social-Media-Aktivitäten und die Erkenntnis: Auch bei der Gothaer geht es rein personell nicht ohne Unterstützung durch eine Agentur. Im Mai geht übrigens der Blog des Unternehmens an den Start, wir dürfen gespannt sein.
Selbstverständlich blieb nach den Vorträgen noch genügend Zeit für Gespräche, zum Netzwerken und zum Weiterführen der vorangegangenen Diskussionen. Unsere Fotoauswahl des Abends steht hier für euch bereit, außerdem haben wir ein #dmwK-Themenabend-Storify zusammengestellt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an result, die nicht nur die Veranstaltungsraum und das leckere Catering gestellt haben, sondern den Abend auch inhaltlich bereichert haben.
Was unser Netzwerk kann!
Vielleicht noch eine Anekdote zum Abschluss, denn auf dem Weg nach draußen durften einige von uns Zeugen eines gelungenen Elevator Pitch werden. Elevator Pitch, das ist das ca. 20-sekündige Statement, mit dem man andere von sich überzeugt, während man beispielsweise nur eine gemeinsame Fahrstuhlfahrt hat. Und genauso war es: Sechs Digital Media Women fahren nach dem Themenabend gemeinsam im Fahrstuhl. Es geht fünf Stockwerke nach unten. Eine fragt, ob jemand eine Empfehlung hat, um bei der Steuerklärung zu helfen, das sei etwas problematisch wegen Freiberuflichkeit, und überhaupt kenne man sich auf diesem Gebiet nicht so gut aus. Die Fachfrau steht ihr direkt gegenüber, und als wir den Fahrstuhl gemeinsam verlassen, ist die Zusammenarbeit beschlossen. Auf das Netzwerk kann man sich eben verlassen!
Das Datum für unsere nächste Veranstaltung im Großraum Köln steht übrigens noch nicht fest, viele der Digital Media Women werden aber im Mai in Berlin auf der re:publica sein. Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid!