Eine (kleine) Liebeserklärung. re:publica 2014 – so war Tag 3

Und schon ist sie wieder vorbei, die re:publica. Für das Klassentreffen der Internetpeople reisten mehrere Tausend Onliner nach Berlin. Ich kam mit viel Vorfreude auf drei Tage mit interessanten Sessions und vielen tollen Gesprächen – und wurde nicht enttäuscht. Für mich ist die re:publica mittlerweile zum Pflichttermin geworden. Hier trifft man alle und jeden, die einem das ganze Jahr über sonst vielleicht nicht über den Weg laufen. Während ich in den ersten beiden Jahren noch Pläne geschmiedet habe, was ich alles sehen möchte, habe ich dieses Jahr nur noch ab und zu mal in das Programm geschaut. Jedes Jahr werden es weniger Sessions und mehr Gespräche.

In Sachen Sessions habe ich mich aber trotzdem Tag für Tag gesteigert. Während ich am Dienstag nur Sascha Lobo gelauscht habe – sein Rant ist auf jeden Fall immer Pflicht –, waren es am Mittwoch dann bereits zwei Vorträge (zur Zukunft des Onlinejournalismus mit Richard Gutjahr, Claudia Heydolph und Sascha Pallenberg sowie die YouTube-Session mit Johnny Häussler, LeFloid und Markus Videopunk Hündgen) und Donnerstag immerhin drei Sessions.

Für Donnerstag stand bei mir eigentlich nur das Battle zwischen Jannis Kucharz und Martin Giesler zu journalistischen Start-ups auf der To-Do-Liste. Weil ich dann doch ein bisschen Zeit übrig hatte, habe ich noch zwei Sessions besucht.

Positiv überrascht hat mich das eigentlich eher trocken klingende Thema zu den Internetkabeln der Session „Wo das Internet lebt“ von Moritz Metz, fantastisch vorgetragen. Der absolute Knaller war dann aber doch die Session „Zahnbürste oder Longboard!“ vom zwölfjährigen Lorenzo Tural Osorio. Es ist immer wieder absolut faszinierend, der Generation YouTube zuzuhören. Und auch hier wurde wieder deutlich: Facebook ist out, die neue Lieblingsplattform der Teens heißt Instagram. Anschauen!

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Bonuspunkte für den hohen Flausch-Faktor

Meiner Timeline bin ich bereits an Tag 1 oder 2 über den Weg gelaufen und habe dort den größten Teil meines Gesprächspulvers verschossen. Und natürlich während den zahlreichen Side-Events. Blog’n’Burger, Bits & Bytes, Tassebier und Co.: Gelegenheiten zum Quatschen gab es in Hülle und Fülle. Ein Side-Event, was mich total überrascht hat, war das #goverbreak – ein Frühstücks-Meetup für Mitarbeiter aus Behörden und dem öffentlichen Sektor. Ich hätte nie gedacht, dass das Thema Social Media bereits in so vielen Behörden verankert ist und es so viele Social-Media-Menschen gibt, die dann auch zur re:publica gehen. Wenn man sich nur mit den unternehmerischen und journalistischen Aspekten der digitalen Kommunikation beschäftigt, ist das auf jeden Fall eine willkommene und spannende Abwechslung.

Hoher Flausch-Faktor bei der Konferenz (Foto: re:publica/Sandra Schink)
Hoher Flausch-Faktor bei der Konferenz (Foto: re:publica/Sandra Schink)

Noch mehr Bonuspunkte für gut gemachte Stände

Neben den ganzen Sessions und den vielen tollen Gesprächen möchte ich noch kurz auf einen weiteren Aspekt der re:publica eingehen: die Stände. Man eilt immer von Session zu Session oder von Gespräch zu Gespräch und bewegt sich am Tag gefühlt hundert Mal an verschiedenen Ständen von Unternehmen vorbei. Ich möchte euch exemplarisch kurz meine drei Lieblingsstände vorstellen:

Platz 3 belegt der Stand von digitalSTROM. Die Teilnehmer konnten sich hier über die Zukunft vom Strom informieren und der Mayor des Standes – hallo Foursquare-Battle! – konnte eine Designerlampe gewinnen. Das Check-in-Battle sorgte natürlich für ordentlich Buzz in Social Media und verschaffte dem Anbieter von Smart Homes zusätzlich Aufmerksamkeit.

Platz 2 erhält simyo, die einem mit ihren Akkupacks immer wieder das Leben retten. Nicht auszudenken, wie man einen re:publica-Tag mit einem leeren Akku überstehen soll. Dieses Jahr hat simyo die Teilnehmer darüber hinaus gebeten, vom eigenen Offline-Leben zu berichten. Getreu dem Motto: Kein Online ohne Offline!

Platz 1 bekommt die Initiative BW-jetzt. Am Stand gab es reichlich Informationen und Werbung für Baden-Württemberg und es gab Freigetränke. Wer sich per Tweet an den Account von @BWjetzt gerichtet und das Wunschgetränk mit dem entsprechenden Hashtag bestellt hat, konnte es im Anschluss am Stand abholen. Die Getränke hatten so schöne Namen wie #carewoche oder #BWild. Darüber hinaus gab es auch das Reinigungspad für das iPhone mit dem tollen Namen „Kehrwoche 2.0“. Chapeau.

Wann ist endlich #rp2015?

Die Stände und auch die Sessions sind natürlich nur meine subjektive Auswahl. Bei den zahlreichen Sessions aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur war wirklich für jeden etwas dabei. Insgesamt hatte die re:publica durch Edward Snowden und die NSA natürlich einen sehr hohen Anteil an Netzpolitik. Wer die Vorträge vor Ort verpasst hat, kann sich in den nächsten Tagen und Wochen durch den YouTube-Kanal der re:publica klicken und das Verpasste nachholen. Jana hat in ihrem Tweet noch ein paar weitere Statistiken zur #rp14 zusammengefasst:

Das Orgateam der re:publica hat mit dieser Veranstaltung wirklich ein Event geschaffen, das einmalig ist. Diese Internetpeople sind für mich mittlerweile zur zweiten Familie geworden und ich bin jedes Jahr am Ende der re:publica müde, aber glücklich. Die Mischung zwischen tollen Gesprächen und interessanten Sessions ist unschlagbar. Tolle Sessions, tolle Gespräche, alles toll, oder um es mit den Worten von Friedrich Lichtenstein zu sagen: #supergeil!

Das Orgateam der re:publica 2014 beim traditionellen Karaoke-Abschluss (Foto: re:publica/Gregor Fischer, CC-BY-SA 2.0)
Das Orgateam der re:publica 2014 beim traditionellen Karaoke-Abschluss (Foto: re:publica/Gregor Fischer, CC-BY-SA 2.0)

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