In der Reihe #DMWKaffee mit … gehen Autorinnen dieses Blogs mit inspirierenden Frauen aus der Digitalbranche einen Kaffee trinken. Für diese Folge hat sich Meike Leopold aus dem Münchener Quartier mit Pia Kleine Wieskamp von POINT-PR getroffen.
Pia hat langjährige und umfassende Redaktions-, Social Media-, PR- und Marketing-Erfahrung: Besonders das Bloggen hat es der reisefreudigen Kommunikationsexpertin und Journalistin angetan. Pia ist außerdem begeisterte Instagrammerin – ohne Fotoapparat trifft man sie selten an. Auf der CeBIT 2015 haben wir uns trotz Messehektik ein wenig Zeit für einen Kaffee und einen Plausch genommen.
Liebe Pia, mit deinem Namen verbinde ich spontan drei Dinge: Bücher, Fotografie und Reisen. Magst du kurz erklären, was du mit diesen Themen zu tun hast, und wie du sie mit deinem digitalen Dasein verbindest?
Gerne. Von 2000 bis 2013 habe ich für diverse Buchverlage gearbeitet, einerseits als Lektorin und anschließend 13 Jahre im Bereich Kommunikation (PR und Marketing) für Computerbuch-Dachverlage der Mediengruppe Pearson. Bücher machten somit sehr lange einen großen Teil meiner täglichen Arbeit aus. Ich habe im vergangenen Jahr auch ein Kapitel zum Thema „Storytelling und Social Media – Geschichten digital und transmedial erzählen“ für ein E-Book im Hanser-Verlag geschrieben.
Mein Bezug zum Thema Buch und auch zur Fotografie liegt sogar noch weiter zurück. So habe ich auch Literatur (Germanistik) und Kunst (Fotografie) während meines Studiums als Fächer gewählt und geliebt. Dass ich später dann auch Autoren und Bücher zum Thema Digitale Fotografie betreuen durfte, war natürlich ideal.
Schon sehr früh entdeckte ich Social Media und Content-Marketing als hervorragende Maßnahmen für meine Tätigkeit und habe beides mit meinem täglichen Leben verbunden. Die Mischung aus Vernetzung im realen Leben sowie über Social-Media-Plattformen kommt mir persönlich sehr entgegen. Das ist zu einem festen Bestandteil meines täglichen Lebens geworden. Seit ich ein iPhone habe, fällt morgens mein erster Blick auf diverse Network-Mitteilungen. Das gilt auch für das Ende des Tages. Gerade die Smartphone-Kamera, die ich immer und überall bei mir trage, hat mir den Weg in die Fotografie wieder eröffnet. Dies setze ich gerne auf meinen Reisen um.
Apropos Reisen. Du bist viel für das bekannte Reiseblog „Travel on toast“ unterwegs. Wo warst du schon überall, und in welcher Form hast du über deine Trips berichtet?
Ich verreise sehr gerne und freue mich, Autorin des Reiseblogs zu sein. Im vergangenen Jahr besuchte ich u.a. Italien, Israel und Prag. Meine eindrucksvollsten Reisen führten durch Nordindien, Vietnam, Sri Lanka, Brasilien, Moskau und China – und ich habe noch nicht genug davon. Natürlich muss ich meine Reisen mit meinen sonstigen Tätigkeiten zeitlich unter einen Hut bringen. Aus diesem Grund verreise ich nicht so oft, wie es manchmal erscheinen mag.
Als Bloggerin berichte ich in Anja Beckmanns Blog Travel on Toast über einige Reisen, verbreite Fotos und kurze Eindrücke von meinen Reisen über Instagram, Twitter, Facebook und Pinterest. Da ich sehr gerne fotografiere und im Bereich Visual Storytelling immer wieder neue Tools austeste, werden nach und nach auch einige visuelle Reiseeindrücke auf meinem eigenen Blog zu sehen sein.
Den Bereich „Blogger- und Influencer-Relations“ betrachte ich aus zwei Perspektiven
Was sind aus deiner Sicht als Expertin die größten Fehler, die in der noch jungen Disziplin „Influencer Relations“ von Unternehmen und Agenturen gemacht werden?
Den Bereich „Blogger- und Influencer-Relations“ betrachte ich aus zwei Perspektiven: Einerseits habe ich genügend Blogger-Touren, PhotoWalks, Community-Treffen oder Instagram-Challenges konzipiert und durchgeführt. Andererseits habe ich als eingeladene Bloggerin und Influencerin ausreichende Erfahrungen sammeln können. Mein Fazit: Die Blogger- und Influencerwelt ändert sich – aber auf der Seite von Unternehmen und Agenturen tut sich zu wenig. Sowohl Firmen als auch viele Agenturen haben hier einen absoluten Beratungsbedarf. Zunächst einmal würde ich vorschlagen, Blogger und Influencer grundsätzlich ernst zu nehmen, also auf Bedürfnisse wie „WLAN vor Ort“ oder sorgfältige Planung einzugehen. Mir wurde gerade erst eine geplante Reise, für die ich als Freelancerin meine Zeit einplane, kurzfristig abgesagt. So etwas sollte nur im äußersten Notfall und unter Angabe nachvollziehbarer Gründe passieren. Dazu kommt: Blogger sind häufig sehr spezialisiert und darauf sollten Veranstalter eingehen. Eine Beautybloggerin hat beispielsweise ganz spezielle Erwartungen an eine Reise und kann über den Besuch einer Oper oder Kirche kaum auf ihrem Blog berichten.
Stichwort “Instagram Walk“– hast du diesen Begriff eigentlich erfunden? Und was können wir uns darunter vorstellen?
Nein, erfunden habe ich ihn nicht; InstaWalks gibt es bereits seit einiger Zeit in diversen Ländern. Die Idee ist recht einfach: Stell dir einen Fotospaziergang durch eine Stadt oder über eine Messe in einer Gruppe vor. Die Teilnehmer tauschen sich real aus (Live-Event) und teilen gleichzeitig mit ihren Followern die Eindrücke vom Event. Dafür benutzen sie einen zuvor festgelegten gemeinsamen Hashtag, denn so sind alle Bilder des Walks leicht im Netz auffindbar. Natürlich lassen sich alle Bilder zu dem Hashtag auf einer „Anzeigentafel“ zeigen – ich nutze dazu „Walls.io“ oder „iconosquare“. Hier finden sich dann alle eingegangen Posts von Twitter, Facebook und Instagram. Hier geht’s zu einem konkreten Beispiel von der Instakina.
Wann und wo planst du deinen nächsten „Instagram Walk“?
Da habe ich mich noch nicht festgelegt und bin mit einigen Messegesellschaften und Agenturen im Gespräch.
Liebe Pia, vielen Dank für das Gespräch!