#DMWLE Lovetoy, Online-Agentur, Micro Video Content – 3 Unternehmerinnen berichten

Beschriftung 1

Der dritte Themenabend der #DMW Leipzig widmete sich dem Thema Existenzgründung. Mehr Zuspruch und Interesse kann sich ein neues Quartier nicht wünschen – über 70 Veranstaltungszusagen und 322 Interessenten zählte die über facebook angelegte Veranstaltung der Leipziger #DMW. Bereits eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn waren alle Stühle besetzt. Alle anderen Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen auf Papphockern, dem Fußboden und Fensterbrettern Platz, um drei sächsischen Gründerinnen bei ihren Stories zu lauschen.

Maureen Müller, 22 Jahre – Gründerin Malolepzie

Nach einer kurzen Einführung unserer Organisatorin Katrin Haase erhielt die erste Speakerin Maureen Müller das Wort. Sie ist Gründerin von Malolepzie und zaubert Micro Video Content. Sehr persönlich schilderte Maureen ihren Weg in die Selbstständigkeit. Bereits zu Schulzeiten wollte sie ihre eigene Wege gehen, ihren eigenen Alltag gestalten und nach ihren eigenen Regeln leben. So entschied sie sich nach der Realschule für die Fachoberschule und landete im Sozialwesen. Für ihr Studium zog es sie nach Mittweida und dort traf sie – mit Bier in der Hand – auf einer Studentenparty auf ihren heutigen Businesspartner Sebastian. Auch wenn sie gefühlt das Falsche studierte, war dies rückblickend für Maureen eine sinnvolle und zielführende Entscheidung. Denn ihr Studium der sozialen Arbeit lehrte sie Skills, die in ihrer aktuellen digitalen Arbeit genau die richtigen sind, um erfolgreich zu sein: anderen mit Respekt begegnen, auf Augenhöhe sein und gleichberechtigt agieren. Ihre Tipps für Gründerinnen: nie die Opferrolle einnehmen, sich nichts gefallen lassen und Wissen ist Macht. Die Selbstständigkeit bedeutet für Maureen keine Entscheidung zwischen Karriere und Familie, sondern vielmehr erlangt sie dadurch die Freiheit, um beides zu leben. Als Angestellte habe sie immer zwei Identitäten gehabt, als Selbstständige kann sie endlich sie selbst sein, fasste Maureen ihren emotionalen Beitrag zusammen.

Julia Ryssel, 29 Jahre – Gründerin Laviu

So spannend das Produkt des jungen Start-ups aus Dresden auch klingt, in Julia Ryssels Beitrag drehte es sich nicht um das erste lautlos pulsierende Lovetoy der Welt, sondern um ihren Weg in die Selbstständigkeit. Julia ist studierte Ingenieurin und stellte während ihrer wissenschaftlichen Mitarbeit an der Hochschule fest, dass die Forschung nicht ihr berufliches Ziel ist. Ihr Traum war und ist es, dass neue Technologien für jedermann – in ihrem Falle wohl eher jederfrau – im Alltag Anwendung finden. Gemeinsam mit ihren Co-Gründern akquirierte sie über eine Million Kapital für die Entwicklung und Markteinführung des lautlosen Lovetoys. „Think big“ ist ein Motto von Julia und der Umgang mit Angst – denn Angst kann durch Mut in Erfolg umgesetzt werden und führt letztendlich zu Wachstum – vor allem bei sich selbst. Nebenbei ist Julia Mutter geworden. Ein Kind steht also der Gründung und dem Unternehmenswachstum nicht im Wege. Julia organisiert die Kinderbetreuung und -erziehung fifty/fifty mit ihrem Partner. Wichtige Telefonate lassen sich auch erledigen, wenn das Kind schläft und Julia mit dem Kinderwagen spazieren ist. Manchmal scheinen Pragmatismus und Organisation zur erfolgreichen Unternehmensführung dazuzugehören.

Organisation und Kommunikation sind die Zutaten von Tinas Gründung.

Tina Fritze, 35 Jahre – Mitgründerin der Onlineagentur Klickkomplizen

Grob zusammen gefasst, fing Tina Fritzes Gründung der Onlineagentur Klickkomplizen mit zwei arbeitslosen besten Freundinnen in einem Kellerbüro an. Heute sind beide Geschäftsführerinnen einer erfolgreichen Leipziger Onlineagentur mit neun Mitarbeiterinnen. Ohne Investoren, ohne Kredite und mit viel Engagement und Disziplin starte Tina 2009 ihr Business. Mit dem ersten Kind tauchten viele Fragen auf und führten zur Umwandlung der GbR in eine GmbH. Gepaart mit der Erkenntnis und dem Tipp für alle Gründerinnen – Reden hilft. Das Babyfieber und der Mutterinstinkt machen auch vor einer toughen Geschäftsführerin nicht Halt. Mit einer sehr guten Geschäftspartnerin, einem verlässlichen Partner und viel Kommunikation konnte Tina aus der Spirale „es allen Recht machen zu wollen“ entkommen. Beim zweiten Kind war die Organisation von Anfang an ein wichtiges Thema. Eine geteilte Elternzeit und eine Elternzeitvertretung waren die Lösung für die Klickkomplizinnen. Heute hilft Tina ein strenger Feierabend und eine festgelegte Family-Time – ohne Arbeit, ohne Laptop und ohne Smartphone – ihre Agentur zu leiten und Mutter zu sein.

Geheimrezepte der Unternehmerinnen

Unendlich viele Fragen wurden nach den Intros an die drei sächsischen Unternehmerinnen gerichtet. Selbstverständlich haben alle drei Frauen mit Ängsten, Familienvereinbarkeit und  Vorurteilen zu kämpfen. Mit einem Lächeln, Wissen und Mut haben sie immer wieder all die Hürden ihrer Gründung und Selbstständigkeit gemeistert. Mit Organisation, einem verlässlichen Partner – sowohl privat als auch geschäftlich – und einer Putzhilfe lassen sich viele Herausforderungen lösen.

Nach vielen Erfahrungsberichten und erlebten Stories über alltäglichen Chauvinismus und familiäres Unverständnis, schloss einer der männlichen Zuhörer des dritten Leipziger #DMW-Themenabends mit den lobenden Worten an unsere Speakerinnen: Von diesem Schlag Frau soll es nach seiner Meinung in Zukunft mehr geben, denn sie sind der Beweis, dass Frauen Unternehmen gründen und erfolgreich führen können.

Unterstützer des #DMW Themenabends

Food.de ist ein in Leipzig ansässiges Unternehmen und betreibt seit 2011 ein Lebensmittel-Onlinehandel. Geliefert wird in viele deutsche Städte und Regionen und das meist noch am selben Tag. Das #DMW Team in Leipzig hat sich sehr darüber gefreut, ein lokales Unternehmen für das Sponsoring zu gewinnen und wurde mit leckeren Getränken für den Abend ausgestattet. Sicherlich ein Grund mehr, warum die Räumlichkeiten auch bis 22 Uhr noch gut gefüllt waren.

Hans Freitag: Was wäre ein Abend über die digitale Branche ohne Emoji Kekse?
Hans Freitag ist ein, auf die Herstellung von Keksen und Waffeln spezialisiertes, Traditions-Unternehmen aus Deutschland. Seit 2013 führt die erfolgreiche Geschäftsfrau und Bloggerin Anita Freitag-Meyer das Familien-Unternehmen in 3. Generation. Ganz nach dem Geschmack der Digital Media Women. Kein Wunder also, dass die Leckereien ziemlich schnell weg waren.

 

Impressionen vom Themenabend

[vc_masonry_media_grid initial_loading_animation=“none“ grid_id=“vc_gid:1488986395424-6b641200-2814-10″ include=“35494,35496,35501,35500,35499,35495″]Bilder: Copyright Katharina Gless

Ähnliche Beiträge

Interview

Vielfalt, Innovation und Verantwortung: Wie das Filmfest Hamburg und die Explorer Konferenz neue Maßstäbe setzen – Malika Rabahallah und Linda Dudacy im Interview

Malika Rabahallah und Linda Dudacy prägen das diesjährige FILMFEST HAMBURG und die Explorer Konferenz mit frischen Perspektiven und innovativen Ansätzen. Im Interview sprechen sie über ihre Zusammenarbeit, die Herausforderungen und Chancen der Filmbranche und darüber, wie wichtig es ist, diverse Stimmen zu fördern und nachhaltige Strukturen zu schaffen.

Weiterlesen »
München

Die #DMWMuc im Metaverse oder: Warst du schon mal auf dem Mount Everest?

Es war wieder soweit: Die #re:publica hatte ihre Tore geöffnet und all jene eingeladen, die die Zukunft aktiv mitgestalten wollen oder sich über aktuelle Entwicklungen informieren möchten. Die Veranstaltung ist eine vielfältige Mischung aus Medien, Journalismus, Politik, Bildung und kreativen Technologien. Hier trifft sich, wer etwas zu sagen hat und die Welt von morgen mitkreiert. 

Weiterlesen »