Trends 2018? Trends 2018!

Trends 2018 Titelbild neu

Trendvorschauen bekommen wir fast täglich in unserer Timeline angezeigt. Meistens sind sie aus einem (Fach-)Bereich, nur von Männern oder nur von Frauen. Wir haben uns also zusammengesetzt, einen Aufruf gestartet und so breitgefächerte, vielfältige, diverse und persönliche Trends von unserer mittlerweile über 20.000 Frauen und Männer zählende Community bekommen, die unsere Vielfalt sehr gut abbilden. Wir sind gespannt, welche Trends Eure Lieblingstrends werden, welche Trends Euch beschäftigen und welche Trends wir uns wünschen. Diskutiert mit uns in unserer Digital Media Women Facebookgruppe.

Die Beiträge sind nach A-Z der Nachnamen sortiert:

Trends 2018

A

Über Allem: The human Experience

Annabelle Atchison, Foto: 42ponnies*

Aus Marketingsicht sind wir sind vom einigermaßen authentischen „Mitmach-Web“ Mitte der 2000er hin zur glatt gebügelten, hoch professionalisierten und mit Werbung zugeballerten Social-Media-Welt geschwappt. Gepaart mit dem Verlust des Vertrauens in die Medien (und auch Politiker, NGOs und Unternehmen an sich), sieht es für Marketer ziemlich trüb aus. Bei allem Social-Media-Werbungs-Überdruss: Wo und wie erreicht man die Menschen tatsächlich noch nachhaltig?

Kein neues Thema an sich, aber immer stärker in den Fokus rückend: Menschen mögen Menschen. Sehen, hören, erleben. Denn: Menschen vertrauen laut Edelman Trust Barometer 2017 am ehesten ihren Peers, also „Menschen wie Du und ich“. Deswegen erleben Formate wie Podcasts, Live-Video, Offline-Events, geschlossene Online-Communities sowie Messenger und (gut gemachte) Chatbots weiterhin einen riesigen Boost. Auch deswegen konnte das Thema „Influencer Marketing“ in der aktuellen, wenn auch aus meiner Sicht oft noch ineffektiven Ausführung, erst so groß werden.

Unternehmen waren bisher selten gut darin, echte Erlebnisse mit echten Menschen one-to-many zu schaffen. Das muss sich 2018 ändern. Die technologischen Voraussetzungen waren noch nie so günstig, die Menschen noch nie so bereit. Marken müssen sich nur trauen.

 

Annabelle Atchison, CEO & Founder bei 42ponies*. Annabelle hatte mit 13 ihre erste E-Mail Adresse bei AOL. Seitdem lebt und liebt sie online. Als Microsoft Social Media Lead hat sie die Leidenschaft zum Beruf gemacht. Heute ist sie CEO von 42ponies*, der Agentur für Kommunikation und digitales Business.

B

Kopplung von künstlicher Intelligenz und virtueller Realität

Nikola Bachfischer, Foto: Charlotte Starup-Hansen

Durch die Digitalisierung ändern sich die Rahmenbedingungen für Unternehmen schneller denn je, radikaler denn je. Wichtige Themen 2018 werden die Kopplung von künstlicher Intelligenz und virtueller Realität sowie die Nutzung von Blockchain und Cloud-Technologien in Unternehmen sein. Unternehmen sollten aber den digitalen Wandel nicht allein in technischen Projekten vorantreiben. Entscheidender für nachhaltigen Erfolg ist ein Wandel der Unternehmenskultur mit einem empathischen Blick auf den Menschen, seien es Mitarbeiter oder Kunden. Wettbewerbsvorteile werden in 2018 vorrangig über die Fähigkeit, sich zu wandeln und zu lernen definiert werden. Nur Unternehmen, die hier smart agieren, werden erfolgreich sein.

Statement an die #DMW:
Nur gemeinsam können wir den digitalen Wandel mitgestalten!

 

Nikola Bachfischer, Beraterin und Executive Coach begleitet Unternehmen seit knapp 20 Jahren auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter. Anfang 2018 hat sie den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und innovaMe Lab gegründet. innovaMe Lab unterstützt Innovatoren, Strategen und alle, die neue Ideen und Geschäftsmodelle entwickeln wollen. Im Mittelpunkt steht der Wissenstransfer durch Bücher, Innovationswerkstätten und Coaching. Meine spannendste Inspirationsquelle ist das Unterwegs sein auf Reisen.

Back to the roots

Katrin Bachhofer, Foto: Simone Naumann

Trends sind nur bedingt mein Ding, egal ob es dabei um Online Marketing, Kleidung oder Frisuren geht. „Back to the roots“ hingegen ist ein Motto, was sich in den vergangenen Jahren in meinem Berufsleben stets bewährt hat. Natürlich darf man sich, will man ein moderner Marketer sein, Neuem nicht verschließen, gerade nicht im Online-Bereich. Social Networks wie LinkedIn oder Facebook können, sollen und müssen eine Rolle spielen auch im B2B Online Marketing. Aber man muss genau abwägen und beobachten, ob Neues und Trends von der Zielgruppe des Unternehmens auch wirklich angenommen werden und wirkungsvoll sind. Am Ende des Tages bin ich wie gesagt kein Fan davon, jedem Hype zu folgen, denn wer sein CRM und die Marketing Automation nicht im Griff hat, dem nützt der beste Trend nichts. Daher „back to the roots“. Befassen wir uns mit unserem eigenen Daten-Potential, bieten wir unseren Kontakten Neues an. Nicht Neues im Sinne eines Trends, sondern Neues im Sinne von Content oder Programmen, die man bisher noch nicht für all die Kunden und die, die es werden sollen, angeboten hat. Webinar-Programme oder Online-Tradeshows zum Beispiel statt Präsenzveranstaltungen en masse. Themen fokussierte Microsites statt Web-Seiten, auf denen man sich verliert und nicht das findet, was man sucht. Lead Nurturing statt permanenter Lead Generierung gefolgt von Vergessen und Vernachlässigung. Und im Jahr 2018 ist das alles vor dem Hintergrund der DSGVO zu sehen. Es bleibt sehr sehr sehr spannend, welchen Einfluss diese Verordnung, die ab Mai 2018 gilt, haben wird – nicht nur im Online Marketing Bereich.

 

Kathrin Bachhofer ist in der IT-Branche tätig und verantwortet seit Sommer 2017 das Marketing in der DACH-Region beim Security-Hersteller Fortinet. Vorher war Sie u.a. bei Infoblox, Dell und VMware angestellt. Sie hat International Management studiert und u.a. in Spanien gelebt; Fremdsprachen und Reisen sind ihr Ding, die Themen Mindfulness und IoT faszinieren sie gleichermaßen.

E

Markenbotschafter

Klaus Eck, Foto: dTales

Einer der wichtigsten Megatrends sind für d.Tales Markenbotschafter und die damit verbundene Personalisierung von Content. Damit die individuelle Ansprache von Influencern und anderen Stakeholdern besser funktioniert, setzen immer mehr Unternehmen auf sogenannte Markenbotschafter oder Corporate Influencer, die leidenschaftlich für ihr Unternehmen einstehen, für mehr Transparenz sorgen und dadurch aus einer abstrakten Organisation eine liebeswerte Lovebrand machen.

Besonders gut machen das Microsoft, Otto und die Deutsche Telekom. Markenbotschafter verleihen dem Unternehmen ein individuelles Gesicht und sorgen dafür, dass die Kommunikation auf allen Touchpoints menschlicher und authentischer wirkt. Dadurch erleichtern die Marken es ihren Stakeholdern, sich direkt an ihre Ansprechpartner zu wenden und ermöglichen so eine größere digitale Nähe zum Unternehmen.

Wir vertrauen am meisten unserer jeweiligen Peer Group. Ein Markenbotschafter kann viele Funktionen haben. So kann er Socializer, Multiplikator, Fachexperte, Ideengeber, Recruiter oder Kontakter für das Unternehmen sein. Durch ihr Social Networking und ihre Social Postings bringen sie viel Transparenz in ihre jeweilige Branche und zeigen deutlich, wofür eine Marke steht. Wie in einem Konzert ergänzen diese Mitarbeiter mit ihrer Persönlichkeit die Außenwirkung einer Marke und zahlen auf diese ein.

 

Klaus Eck ist Geschäftsführer der Content-Marketing-Agentur d.Tales. Der Berater und Keynotespeaker unterstützt seit mehr als 20 Jahren Marken bei der Digitalisierung ihrer Unternehmens-, Marketing- und Kommunikationsprozesse. Er hat vier Fachbücher und zahlreiche Publikationen in Zeitschriften über Content-Marketing und Reputation Management veröffentlicht. Darüber hinaus betreibt er seit 2004 das Fachmedium PR-Blogger.

Als Jurymitglied ist er aktiv für den Deutschen Content-Marketing-Preis und die Pressestelle des Jahres (Bundesverband deutscher Pressesprecher). Zu seinen Publikationen zählen die Bücher „Corporate Blogs“, „Karrierefalle Internet“, „Transparent und glaubwürdig“ sowie mit Doris Eichmeier „Die Content-Revolution im Unternehmen“. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an dem FH Joanneum in Graz (Content Strategy).

F

Buzzwords werden Realität

Simone Fasse, Foto: Verbia

Ob Internet der Dinge, Digitale Transformation, Agiles Arbeiten oder Künstliche Intelligenz: Hatte vieles davon im vergangenen Jahr häufig noch Buzzword-Charakter, kommen die neuen Technologien und Anwendungen jetzt wirklich in den Unternehmen und im Alltag an – steile Lernkurven bei Produkt- und Marketingverantwortlichen und Konsumenten inklusive.

 

Simone Fasse (Verbia Texte // Kommunikation) arbeitet selbständig als Journalistin, PR Beraterin und Moderatorin mit den Schwerpunkten Neue Technologien und New Work. Sie schreibt u.a. für die VDI Nachrichten und gründete den Blog „Frauen und Technik“.

G

Die Digitalisierung und die (Neu)Erfindung des Marketings

Carola Grimminger, Foto: Robert Galik

Ständig neue Herausforderungen, steigender Druck und unklare Aufgaben – in vielen Unternehmen ringt die Marketing Abteilung mit dem eigenen Standing. Die Anforderungen an das Marketing reichen dabei von der einfachen Vertriebsunterstützung über die Vermarkter-Rolle bis hin zu einer strategischen Verantwortung im Sinne einer ganzheitlichen, marktorientierten Unternehmensführung. Doch gerade bei der eigenen Positionierung steht sich die Marketing Abteilungen häufig selbst im Wege, denn viele Marketer verschanzen sich in Zeiten der Digitalisierung hinter altgewohntem. Wer hier jedoch mit Entdeckergeist und Innovationsmut punktet, kann sich Technologien wie IoT, VR / AR, BigData und AI / Machine Learning zu eigen machen, um neue nutzwertige Kundeninteraktionen (mit)zu gestalten, die digitale Transformation in Unternehmen voranzutreiben – und sich nebenbei mit einem klaren Profil im Unternehmen zu positionieren.

 

Carola Grimminger ist B2B Marketing Expertin, die frühzeitig auf Themen wie Digital Marketing und digitale Transformation gesetzt hat. Sie studierte Informationsmanagement an der Hochschule der Medien sowie Electronic Marketing an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing. Sie entwickelte in internationalen Unternehmen den Bereich Digital Marketing und setzte sich dort für die integrierte Kommunikation mit Unterstützung von neuen Technologien und Medien ein. 2016 gründete sie Inventive Marketing und unterstützt seitdem mittelständische Unternehmen zu strategischem Marketing und zur digitalen Transformation. Außerdem spricht und unterrichtet sie u.a. an der IHK, an der FOM und an der ptm Akademie, um die Digitalisierung im beruflichen Umfeld voranzutreiben.

H

Conversion-fokussiertes Content Design

Ben Harmanus, Foto: Bastian Achard

Ein Buch wird bekanntlich nicht nach seinem Umschlag beurteilt. Ganz anders sieht das auf einer Website aus. Hier ist es so, dass Inhalt und Design zu einem untrennbaren Erlebnis verschmelzen. Designer sind weitaus mehr als eine ausführende Kraft, die „etwas hübsch auf einer Webpage unterbringt“. Designer sind wie alle anderen Stakeholder im Marketing für das Wachstum eines Unternehmens verantwortlich. Daher müssen Designer der Zielgruppe nicht nur ermöglichen, dass Content konsumiert werden kann, sondern auch, dass nach dem Konsum die gewünschte Handlung folgt. Nur so ist Content keine Spielerei, sondern hat einen Conversion-Fokus und zahlt auf steigende Gewinne ein. Um intelligente Entscheidungen zu treffen, müssen Content Marketer zu Conversion-Optimierern werden. Sie müssen qualitativ und quantitativ messen, was Besucher auf einer Webpage tun – und nicht tun. Dazu gehört das richtige Tool-Set sowie eine Fortbildung im Daten-Tracking und in der Daten-Analyse.

Zur Vertiefung empfehle ich den Artikel Content Design als Erfolgsfaktor: Der erste Eindruck zählt! von Robert Weller, meinem Zwilling im Geiste.

Live Videos

Dynamischer. Schneller. Authentischer. Live Videos erobern die Feeds in sozialen Netzwerken; und die umfassende Funktionalität von Facebook Live hebt Live-Video-Marketing auf eine neue Stufe. Das sollte man mit Blick auf das aktuelle Facebook Update den Newsfeed nicht unbeachtet lassen. Statt zu weinen, dass Facebook den Advertiser weniger Dominanz im Feed gönnt, sollte man sich lieber darauf konzentrieren, wie man die Zielgruppe begeistert. Ob über das Smartphone oder per Third-Party-Software und professionelle Kameras – unzählige Bewegtbildformate vom schnellen Blick hinter die Kulissen bis hin zu TV-ähnlichen Produktionen, alles ist möglich. In Kombination mit 360°-Videos und VR wird 2018 das Jahr der Video-Experimente.

Marketing-Automatisierung und künstliche Intelligenz

Die Marketing-Welt wird immer komplexer. Webnutzer interagieren mit Marken auf unzähligen Kanälen und Plattformen. Die Antwort darauf liegt nicht zwangsläufig darin, Marketing-Teams aufzublasen. Im Gegenteil: Wir brauchen nicht unbedingt größere, sondern smartere Marketing Teams – und das könnte nicht nur zu Verschiebungen, sondern zum Wegfall von Marketing-Jobs führen (Tipp: Meine thematisch passende Keynote auf der E-commerce Berlin Expo). Alles was automatisiert werden kann, sollte automatisiert werden. Alles was eine künstliche Intelligenz übernehmen kann, sollte eine KI übernehmen. Das gilt nicht nur für Konzerne, sondern muss im Mittelstand Einzug halten. So können kleinere Teams sogar durch die gesteigerte Agilität effizienter als größere Teams handeln, die mit umfangreichen Budgets ausgestattet sind. Wichtig ist, dass im Kern die Strategie und Richtung stimmt. Eine Automatisierung löst nicht die Probleme, die Marketing verursacht, das sowohl vom Content als auch vom Design her an der Zielgruppe vorbeigeht.

 

Ben Harmanus ist Marketing Director bei konversionsKRAFT (Web Arts AG). Er liebt es, relevante Content-Welten zu erschaffen, das Nutzererlebnis von Webpages zu optimieren und sich über beides mit Einsteigern wie Experten auszutauschen. Sein Wissen und seine Erfahrungen teilt er als Referent auf Konferenzen und Online-Events. Zudem ist er Bestseller-Autor von Content Design: Durch Gestaltung die Conversion beeinflussen.

Chatbots, Live, Paid Media und Konsolidierung

Thomas Hutter, Foto: Hutter Consult GmbH

Die Themen Chatbots, Paid Media, Live Videos und Konsolidierung werden 2018 (hoffentlich) dominieren.
Chatbots ist ein Thema, mit dem sich Unternehmen 2018 unbedingt beschäftigen und erste Erfahrungen sammeln sollten. Nachrichtendienste wie WhatsApp, aber auch der Facebook Messenger, sind bei den Konsumenten beliebt und ein ständiger Begleiter im Alltag. Gefragt sind allerdings keine 08/15 Standard-Lösungen, welche automatisch die letzten Inhalte der Website senden, sondern vielmehr Lösungen, welche dem Nutzer einen erheblichen Mehrwert bieten. Vom intelligenten Problemlöser über den automatisierten Verkaufsberater sind unterschiedliche Einsatzszenarien denk- und umsetzbar.
Videoinhalte werden immer häufiger und immer mehr konsumiert, nicht zuletzt auf Grund des stetigen Ausbaus der «Mobile-Bandbreite». Unternehmen sollten diesen Trend nutzen und Tools wie Facebook Live nutzen, um ihre Themen interessant zu präsentieren und Live-Feedback von den Zuschauern zu integrieren und zu beantworten.
Auch das letzte Unternehmen wird 2018 verstehen, dass Social Media Kanäle mit adäquate Mediabudgets bestückt werden müssen, damit gute Erfolge erzielt werden können. Paid Media gehört nun unbedingt in jede Social Media Strategie.
2018 dürfte die strategische Konsolidierung, bzw. das Konsolidieren der Präsenzen, Handlungen und Ziele auf den Online und insbesondere auf den Social Media Kanälen ein wichtiges Thema auf der ToDo-Liste sein – bei vielen Unternehmen wäre es jedenfalls notwendig und sinnvoll die teilweise altbackenen Strategien den Möglichkeiten und Gegebenheiten der Plattformen anzupassen.

 

Thomas Hutter (42) ist Inhaber und Geschäftsführer der Hutter Consult GmbH. Er ist einer der renommiertesten Facebook Marketing Experten im deutschsprachigen Raum und ein sehr gefragter Berater für große und mittlere Unternehmen, Organisationen und Agenturen in der Schweiz, Deutschland und Österreich rund um Facebook Marketing, Facebook Advertising und den kommerziellen Einsatz von Facebook.
Er doziert an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und unterrichtet als Seminarleiter bei diversen Seminaranbietern in Deutschland, Österreich und der Schweiz und referiert an diversen renommierten Konferenzen zu Facebook Marketing und Werbung.
Neben der Berater- und Dozententätigkeit schreibt er Fachartikel für namhafte Zeitungen und Fachzeitschriften. Sein Blog zu Facebook Marketing thomashutter.com gilt als eine der Ressourcen zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich Facebook Marketing im deutschsprachigen Raum.

K

Influencer Marketing

Rouven Kasten, Foto: Tilman Schenk

Ich denke in der digitalen Kommunikation werden Video, Chatbots und Automatisierungen aber auch das Influencer Marketing weiter zunehmen. Videos funktionieren einfach sehr gut, da man diese als Konsument gut aufnehmen kann. Mit einem Video wird vieles oftmals einfacher erklärt. Chatbots sind eine Chance den Kunden 24/7 zu betreuen, aber nur dann wenn diese wirklich den Kunden bis zu einem Ziel führen können, das verlangt nach einer gesunden KI. Sobald eine Kunde von einen Chatbot betreut wird, wird er vielleicht eher noch misstrauisch. Gerade bei uns im Banksektor wo es auf viele Individuelle Beratungsfaktoren ankommt bin ich daher noch sehr skeptisch. Influencer Marketing sollte sich dahingehend entwickeln das nicht jeder für Geld alles in die Kamera hält, Content, Produkt und Inhalt sollten wirklich zu 100% aufeinander abgestimmt sein. Alle weiteren Tools und Automatismen müssen wenn Sie Erfolg bringen wollen, so programmierbar sein das der Kunde eigentlich gar nicht merkt von diese gelenkt zu werden. Ich möchte mir das gerade als ethisch agierendes Unternehmen nicht vorwerfen lassen.

 

Rouven Kasten, Jahrgang 74 und mit Raider, Pink Floyd und Atari aufgewachsen. Gefühlt seit 1995 keinen Tag mehr offline gewesen. Seit über 20 Jahren arbeitet und lebt er nun mit und im Internet. Die Möglichkeit zur grenzenlosen Interaktion mit der ganzen Welt ist seine Leidenschaft. Nach einigen Agenturstationen und einer intensiven Zeit der Selbständigkeit beriet er unter anderem den WDR, ERGO, einige Museen und die Gothaer. Im Jahr 2015 wechselte er dann auf die Kundenseite und ist seitdem bei der öko-sozialen GLS Bank in Bochum für den Bereich Digitale Kommunikation zuständig. Darüber hinaus ist er Dozent & Speaker für Social Media-Themen und organisiert u.a. BarCamps für den Kultursektor.

Mehr Genossenschaften – für nahezu alles!

Tobias Kremkau, Foto: Carolin Saage

Es braucht keine Glaskugel, um auch den 2018 anhaltenden Trend der Gründung von Genossenschaften zu erkennen. Aus den Bereichen Wohnungsbau, Landwirtschaft und auch Handwerksbetrieben, kennen beinahe alle von uns ein Beispiel für eine Genossenschaft. Doch der Vorteil einer Genossenschaft, also dem gemeinschaftlichen Betrieb von vielen wenigen, dass ein Viel für alle ermöglicht, wird sich inzwischen auch in anderen Branchen zunutze gemacht. Man denke nur an die taz oder RiffReporter als Beispiele im Journalismus.

Die IT-Dienstleistungen für Steuerberater*innen anbietende Datev und die DE-Domains verwaltende Registrierungsstelle Denic sind zwei große IT-Genossenschaften hierzulande. Inzwischen gibt es mit Towerbyte eine weitere IT-Genossenschaft, die verschiedene Unternehmen der Online-Branche aus Jena miteinander verbindet. Selbst über Twitter gab es im vergangenen Jahr zumindest eine Diskussion, die zum Thema hatte, ob sich das soziale Netzwerk auch als eine genossenschaftliche Plattform organisieren lassen könnte.

Und die Arbeitswelt wird in diesem Jahr noch eine Coworking-Genossenschaft der Sparda-Bank Berlin und des St. Oberholz sehen, mit der der kommende Hybrid aus Bankfiliale und Coworking Space in Frankfurt (Oder) gemeinsam betrieben werden soll. Schon heute sind das Mainzer Coworking Space Coworking-M1, das Denkerhaus am Ammersee, sowie die raumstation3539 in Gießen, tolle Beispiele für genossenschaftliches Coworking. Die beiden Themen Genossenschaft und Coworking haben ein gemeinsames Mindset.

 

Tobias Kremkau ist Coworking Manager des St. Oberholz in Berlin. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er das Institut für Neue Arbeit (IfNA) gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Tobias ist als Editor-at-Large für die Netzpiloten Magazin GmbH tätig und berät die Redaktion in strategischen Fragen. Er ist Mitgründer der German Coworking Federation (GCF) und Mitorganisator der jährlich stattfinden COWORK-Konferenz, dem Event der deutschsprachigen Coworking-Szene.

L

Kill Web-Relaunches!

Miriam Löffler, Foto: Selfie

Alle 2-4 Jahre geistert durch die Unternehmen ein gefürchtetes Wort: Relaunch! Das bedeutet, viele Ressourcen werden über Monate an ein (meist viel zu teuer geplantes) Projekt gebunden, das im Grunde keines sein sollte. Denn – eine Website muss kontinuierlich weiterentwickelt werden. Schritt für Schritt. Die Weiterentwicklung einer Website bzw. der Ausbau der digitalen Angebote einer Firma gehören ins Tagesgeschäft. Planen-produzieren-testen-evaluieren-optimieren-testen- usw.: Diese Aufgaben müssen professionell gemanagt werden. „Wir stellen jetzt mal eine komplett überarbeitete Seite online und fassen die bis zum nächsten Relaunch nicht mehr an“ ist schon fast eine Steinzeitdenke im digitalen Zeitalter. Agilität in Entwicklungsprozessen, kontinuierliche Weiterentwicklung, professionelles Web- & Contentmanagement im Tagesgeschäft: diese Punkte müssen definitiv weiterhin stark diskutierte Themen in 2018 sein.  Also: Hört auf mit kompletten Relaunches!

Digitale Weiterbildung: Enable your people!

Ein wichtiges Thema, das in Medien, Expertenrunden, in HR-Abteilungen, auf den ToDo-Listen der Entscheider sowie auf Kongressen weiter promotet werden muss. Ein Unternehmen, das sich der Digitalen Transformation stellen will, muss in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter investieren. Wer lediglich darauf baut, dass die externe Zuarbeit von Agenturen ausreicht, verbrennt langfristig mehr Geld, als wenn er großzügige Budgets für den internen Wissensaufbau investiert. Denn: auch eine Agentur muss exzellent gesteuert werden und das setzt die Kommunikation auf Augenhöhe voraus – mit den internen Ansprechpartnern im Unternehmen. Ich erlebe es oft, dass Kunden sich über die Leistungen ihrer Agenturen beschweren und vielfach ist die Kritik der Kunden nicht ganz berechtigt. Mangelhafte Briefings, unklare Ansagen, fehlende Zielvorgaben etc. – das sind die wahren Kostenposten und Ursachen für ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis. Nicht gut geführte Agenturen muss man sich als Unternehmen schon leisten können – wer den Budgetgürtel etwas enger schnallen muss, sollte daher einen guten Anteil für den Aufbau interner Ressourcen einplanen.

Schön alleine reicht nicht: Inhalte müssen auch nutzbar sein

Mehr Fokus bitte: Content nicht nur planen und produzieren, sondern auch nutzbar gestalten und testen. Viel zu oft wird irgendwas online gestellt ohne zu prüfen, ob die Inhalte auch gut lesbar, gut nutzbar, gut teilbar, gut erschließbar sind – und zwar auf allen Endgeräten. Ganz zu schweigen von unerträglichen Ladezeiten, die nur wenige Nutzer bis zur endgültigen Ausspielung der Inhalte geduldig aussitzen. Als Ergebnis gibt es eine Flut von digitalen Inhalten, die vom Nutzer im Ernstfall einfach ignoriert werden, weil sowohl die Usability also auch die User Experience einfach grottig sind. Vieles wird dann schlicht und ergreifend auch nicht wahrgenommen. Wir brauchen daher eine bessere Verzahnung von Content- / Webmanagement und Marketing. Nicht nur die Content- & Marketing-Idee ist relevant, sondern vielmehr ob das produzierte Ergebnis vom Kunden auch registriert und genutzt wird. Also, bevor wir von Voice Search, AI, Growth Hacking usw. sprechen, sollte erst einmal ein Grundverständnis dafür entwickelt werden, wie und wo User die Inhalte letztendlich konsumieren wollen, und ob die aktuellen (und künftigen) Inhalte letztendlich auch leicht konsumierbar sind. Die geschätzten Kollegen Robert Weller und Ben Harmanus nennen dieses Thema „Content Design“. Das eignet sich doch wunderbar als Trend-Schlagwort 2018.

 

Miriam Löffler, Rund 300 durchgeführte Seminare & Workshops, ca. 2.500 Teilnehmer, über 25 Kundenprojekte, mehr als 20 Jahre im Digitalen Business: Die Content- & Marketing Enthusiastin Miriam Löffler arbeitet seit 1998 in den Bereichen Content-Strategie und Digitales Marketing. Berufliche Station u.a.: Amazon.de, ProSiebenSat1 Media AG, Verlagsgruppe Weltbild. Seit 2010 ist sie freiberuflich als Beraterin für B2B- und B2C-Kunden sowie als Dozentin und Trainerin für verschiedene Lehreinrichtungen im Einsatz. Ihr Motto Think Content! ist auch der Titel ihres Fachbuch-Bestsellers und zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Projekte und praxisnahen Seminare.

M

Digitale Barrierefreiheit

Johannes Mairhofer, Foto: Sandra Schink

Seit einiger Zeit befasse ich mich immer ausführlicher mit digitaler Barrierefreiheit. Wir als digitale Gesellschaft sollten Wert darauf legen, dass alle unsere Inhalte von möglichst vielen Menschen auf nahezu allen Geräten erlebbar gemacht werden.
Es kann ja eigentlich nicht sein, dass es 2018 immer noch Webseiten gibt, die ausführliche Texte als Grafik einbinden. Sowas passiert selten, aber ich erlebe es noch ab und zu. Aber es gibt gute Nachrichten: Es kann an meiner Filterblase liegen, aber ich habe das Gefühl dass dieses Thema, gerade durch die großen Firmen wie Microsoft und Google, immer mehr Bedeutung bekommt. Ich würde mich freuen wenn das so weitergeht und in den nächsten Jahren alle Webseiten zumindest mal barrierearm werden.
Außerdem würde ich mich ganz persönlich freuen, wenn das Trend des öffentlichen Telefonierens abnimmt und wir alle mehr auf alternative text basierte Kommunikation übergeben. Das ist nicht nur barrierefreier, es ist auch noch besser für eine ausgewogene Harmonie in Bus und Bahn. 🙂

 

Johannes Mairhofer liebt die Abwechslung und hat so in seiner beruflichen Laufbahn schon verschiedenste Stationen durchlebt.
Vom gelernten Fachinformatiker über verschiedene Jobs beim Fernsehen und freiberuflichem Fotografen hin zum freien Berater.
Heute arbeitet er als Dozent für Bildungseinrichtungen wie die VHS und berät andere Freiberufler und Firmen in inhouse-Schulungen in den bereichen WordPress und digitaler Barrierefreiheit.

N

Zukunft des Handels – Es geht nicht darum wo der Kunde kauft. Sondern wie.

Georg Nietsch, Foto: Sonja Erpich

Ich denke, dass sich im Retail sehr viel Spannendes tun wird. Während wir die letzten Jahre über Omni-Channel gesprochen haben, werden wir 2018 einige interessante Lösungen sehen, wie der Handel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden eingeht: Immer mehr Online-Händler eröffnen stationäre Läden, Mobile Payment wird sich weiter verbreiten, Produkte, von denen es immer hieß, dass sie nicht Online gekauft werden, werden zunehmend im Web gekauft (z.B. Möbel), AR schafft neue Shopping-Erlebnisse, usw. Und das alles in dem Kontext von Smart Data, neuen Kundenbedürfnissen („ich möchte das Produkt bitte so schnell wie möglich“) und dem Monopol von Amazon.

Da ist sehr viel Musik drin. 🙂

 

Als Digital Evangelist baut Georg Nietsch eine Tech-affine Community auf, die sich mit PAYBACK den Fragen des Handels der Zukunft stellt und beantwortet. Vor seiner Tätigkeit bei PAYBACK war Georg bei Philip Morris für die digitalen Kommunikations- und Produktstrategien verantwortlich. Er hat das Innovationskonzept „Urbane Mobilität der Zukunft“ im Auftrag der BMW Group mitentwickelt und das Kooperationsmanagement bei gutefrage.net geführt.

S

Daten, Schnelligkeit & Überraschungsmomente

Mona Szyperski, Foto: privat

Die Zeit des Ausprobierens von Social Media, sponsored posts und Influencer Marketing ist allmählich vorbei: Jetzt gilt es die „neuen“ Tools mit fundierten Zahlen zu verknüpfen und daraus messbare, dauerhaft erfolgreiche Kampagne abzuleiten. Bei allem Hype um Automation, Chatbots und Social Media wird es gerade im Employer Branding auf den passenden Mix der richtigen Instrumente ankommen. Wer nach einer einzelnen erfolgreichen Maßnahme die Hände in den Schoß legt, wird möglicherweise von Anderen überholt; wer die Zielgruppe nicht überrascht, verliert an Attraktivität. Denn Zielgruppen werden immer anspruchsvoller, und wollen überrascht und unterhalten werden. Und genau das wird die Kunst sein: erprobte Werbeformen mit Daten zu unterfüttern, um erfolgreiche Kampagnen durchzuführen, diese schnell anzupassen und als Marke im Gespräch zu bleiben. Ein Trend, der sicherlich niemals aus der Mode kommen wird: wertschätzende, authentische Kommunikation, denn am Ende entscheidet die Zielgruppe doch ganz emotional über Love Brands oder Langeweile.

 

Mona Szyperski, Marketing Executive, FDM Group. #NetWorkPower steht ganz oben auf Monas Agenda: Als Gründungsmitglied des Kölner Quartiers der Digital Media Women (#DMW), der Frankfurter Community der Women Techmakers (#WomenTechmakers) und der Veranstaltung #TedxGutleutviertelWomen setzt sie sich seit Jahren für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Digitalbranche ein. Das ergänzt sich gut mit ihrem Job bei FDM, wo sie das Marketing für die DACH-Region verantwortet. Als Speakerin und Moderatorin ist Mona regelmäßig auf (Digital-)Konferenzen unterwegs. Ihre liebsten Beschäftigungen im großen Feld der Kommunikation: Events organisieren, Texte schreiben und Menschen miteinander verbinden.

 

Vielen Dank, an alle Beteiligten.

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