Um Social Media im Geschäft mit geschäftlichen Kunden ging es bei der Social Media Conference B2B vorletzte Woche in München. Die DMW München waren dabei bei der „SMConf-B2B“ – als ein Teil der rund zwei Drittel weiblichen Gäste gegenüber 100 Prozent männlichen Referenten. Svenja Teichmann von den DMW Hamburg glänzte als Moderatorin an diesem Tag. Dennoch, der Input war vielfältig und zumeist passend für die angekündigten inhaltlichen Ziele der Konferenz.
Viele bekannte Firmen – wenig Neues?
Persönliche Meinung: Die Mischung aus Praxisberichten tatsächlich prodzierender Gewerbe und dem Internet als solches eh schon näher stehender Unternehmen war vertretbar. Dennoch hätte ich mir mehr aus der „harten“ Industrie und Dienstleistung außerhalb von IT gewünscht. Bei ein paar Stunden Recherche wäre ich selbst auf die präsentierten Unternehmen gestoßen. Habe ich aber nicht gemacht. Darum war es erfrischend, ein paar neue Einblicke zu bekommen.
Mein Highlight kommt aus der Industrie
Die One-Man-Show der Zerspanungstechnik-Firma Waltertools hat mich tatsächlich begeistert. Das ist ein Unternehmen, das es verstanden hat. Klare Aussage: Erst eine Social-Media-Kultur entwickeln und sich dafür Zeit nehmen. Anschließend sie im Unternehmen und dessen Kultur verankern. Und dann – ja wirklich erst dann – die Instrumente benutzen, die man in der Recherche als wichtig und richtig für die eigenen Reputation und Authentizität entdeckt hat. Das Unternehmen ist auch in Asien aktiv – dort ist es erst im Netz aktiv geworden, als es eine Vor-Ort-Kompetenz aufgebaut hatte und die weltweiten Social-Media-Guidelines entsprechend einbinden konnte. Einziger Nachteil: Noch hängt alles an einer Person, dem Social-Media-Officer. (Ich möchte nicht wissen, wie es ist, wenn er Urlaub hat.)
Buzzword-Strategien entwickeln
Neben diesem Paradebeispiel von gekonntem Social-Media-Einsatz in der Industrie hat mir inhaltlich der Teil imponiert, der die Kommunikation zum Thema aufgeriffen hat. Denn: Um gute Social Media Kanäle aufzumachen und sie zu bedienen, muss Social Media auch in den Köpfen der Vorstände angekommen sein. Und dabei ist es ein Buzzword, dieses „Social Media“. Vorstände haben erst einmal Angst davor – oder lehnen es ab als irrelevant. Dafür gibt es aber schon längst einen Begriff, den alle kennen und benutzen: Internet. Wer also den Vorstand erreichen will, kann es mit dem bekannten, bewährten und nicht mehr wegzudenkenden Begriff viel leichter. Auch dort, wo sich aufgrund des privaten Umfelds Einblick für die Geschäftsführer in dieses digitale Netz ergibt, ist es leichter. Aber nicht jede Firma hat einen Chef mit jugendlichem Nachwuchs, der das Social Networking vorlebt. Dort, wo die Entscheider erreicht werden können, ist es einsam. Hier kann man mit Technik, Organisation und Kundenbindung mehr erreichen. Die Strategien dahinter sollten dann aber von einer „Engagement-Methode“ zeugen, die die Social Media Aktivitäten nicht zu einem Lautsprecher-Kanal mehr werden lässt. Word!
Zusammenfassung bei anderen
Hier zu erzählen, was sonst noch bei der Konferenz passierte, würde den Rahmen sprengen. Ich verweise deshalb auf die #smconf-Tweets (Vorsicht, hier ist auch die Herbst 2012-Konferenz noch im Feed) sowie die persönlichen Beiträge von Crowdmedia sowie
akom360.de und natürlich der offiziellen Seite.
Fazit
Meine Zusammenfassung kam leider später, beruflich bedingt. Die Konferenz an sich war ein gutes Event, zwei Vorträge weniger und etwas mehr Luft, um miteinander zu reden, hätte gut getan. Dank Svenjas guter Moderationsfragen wurden allerdings viele vielleicht redundante Zuhörerfragen perfekt reduziert. Danke auch dafür.