"Weltherrschaft, ich komme!" Bericht von der #dmwhh Academy "Digital Leadership"

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Führung in stürmischen und in ruhigen Zeiten (Zeichnung: Clara Röthe)
Führung in stürmischen und in ruhigen Zeiten (Zeichnung: Clara Röthe)

Die Erkenntnis, dass wir in unruhigen Zeiten leben, ist spätestens seit PEGIDA und den Terroranschlägen in Paris auch in Deutschland angekommen. Doch warum sind so viele Menschen unzufrieden? Was treibt sie an den Rand der Gesellschaft? Und was können wir tun, um das eigene Leben und das Leben anderer mit einer positiven Zukunftsperspektive zu versehen?

Diese und viele andere existenziellen Fragen haben wir in dem Workshop „Digital Leadership“ mit der Kommunikationsexpertin Christiane Brandes-Visbeck im Rahmen der DMW Academy in Hamburg bewegt. Denn das wurde an diesem Freitag Nachmittag mehr als deutlich: Führung bedeutet auch Selbstführung. Unsere Einstellungen zum Leben, unsere Werte und unser Mut können viel bewegen.

Doch der Reihe nach:

Auf dem Barcamp Hamburg haben wir DMW-Gründerinnen Anke Nehrenberg dazu gewinnen können, sich um die Orga eines Academy-Workshops zu kümmern. Das Thema Digital Leadership – A Constant Beta Test von Christiane sagte ihr sehr zu, so dass die beiden mit viel Energie und Elan die Veranstaltung vorbereitet haben. Ihr Engagement wurde mit einer überraschend hohen Teilnehmerinnen-Zahl belohnt.

Was verstehen wir unter Digital Leadership?

„Digital Leader“ unterscheiden sich von konventionellen Führungskräften in den Bereichen digitale Kommunikation und Skills (Können), ihrem Blick auf die Gesellschaft und ihre Offenheit für andere Kulturen. Sie führen eher auf Augenhöhe, arbeiten transparent und binden die Kompetenz ihren Teams zum Vorteil für alle ein. 

Die Denkweise eines Digital Leaders hat Christiane gleich zu Beginn ihres Workshops vorgelebt, indem sie Anke für ihren inhaltlichen Input, Clara Röthe für die wunderbaren Zeichnungen in der Präsentation, ihren Studierenden und allen bisherigen Workshop-Teilnehmer(innen)n gedankt hat, die das Leadership Canvas getestet haben.

Den Unterschied zwischen Digital Leadership und Old-School-Führung haben wir in Kleingruppen am Beispiel alltäglicher Aufgabenstellungen wie „Entwickeln Sie ein neues Marketingkonzept“ sehr klar darstellen können.

Foto by meyola
Metaplanwand, Foto by meyola

Wie funktioniert Leadership?

Leadership haben wir als „Führung plus X“ definiert. Dabei geht es um Selbstführung, die Anleitung und Motivation Dritter sowie um das Operative, also um das Get-the-job-done. Wie unterschiedlich man in diesem Spannungsfeld vorgehen kann, hat Christiane kurz am Beispiel von acht gängigen Leadership-Theorien dargestellt. In einer Übung haben wir herausgearbeitet, dass jeder dieser Führungsstile unter bestimmten Voraussetzungen seine  Berechtigung hat. Ein Digital Leader besitzt die Fähigkeit, die aktuelle Führungssituation genau zu analysieren und den passenden Führungsstil einzusetzen. „Digital Leadership – A Constant Beta Test“ heisst so viel wie: Führung ist ein agiler Prozess, die Entscheidungen werden regelmäßig überprüft und immer wieder neu getroffen. „Wie das Beispiel vieler Start-ups zeigt, treffen erfolgreiche Gründer anfänglich intuitiv die richtigen Führungsentscheidungen. Doch irgendwann kommt der Tag, an dem sie sich überlegen müssen, in welcher Führungskultur sie leben möchten“, so Christiane.

Das Leadership Canvas – Hack our Own Leadership Style

Das Leadership Canvas von Christiane Brandes-Visbeck
Das Leadership Canvas von Christiane Brandes-Visbeck

Wenn es darum geht, sein eigenes Geschäftsmodell zu entwickeln, ist es sinnvoll, dafür ein Business Model Canvas einzusetzen. Denn mit einem Canvas (Poster) kann man besser als bei einem 30-seitigen Businessplan sehen, wo die Essentials liegen, welche Änderungen sich auf andere Bereiche auswirken, wie Effizienz und Effektivität entstehen. Die Idee des Business Model Canvas hat Christiane auf ihr Leadership Canvas übertragen.

Am Ende des Workshops hat jede von uns für eine ganz bestimmte Fragestellung ihr ganz persönliches Leadership-Canvas entwickelt.

Learnings

  • „I can do it!“ Führung hat viel mit unserer Persönlichkeit, der eigenen Lebenseinstellung, mit einer gesunden Selbsteinschätzung und unseren Skills zu tun.
  • Ohne eine klare Selbsführung gelingt keine Mitarbeiterführung
  • Reflektieren hilft und führt zu besseren Ergebnissen
  • Nicht jeder Mensch passt in jede Umgebung. Manchmal muss man den Job wechseln oder etwas ganz Neues anfangen, um beruflich zufrieden zu sein.

Und das sagen die Teilnehmerinnen über den Workshop

Susann Klebig:

Digital Leadership mit Christiane und Anke ist nicht nur eine Bereicherung in Sachen Verständnis für „digitale Führung“, sondern viel mehr ein Blick auf das eigene Führungsverhalten. Das Seminar bietet einen ausführlichen Überblick zu den Themen: Was ist digital Leadership? –  Welche unterschiedlichen Führungsstile gibt es? –  und die Herausforderung den eigenen Führungsstil zu identifizieren. Neben vielen Inspirationen durch Übungen fördern  Christiane und Anke zusätzlich den aktiven Austausch zwischen den Teilnehmern, welcher maßgeblich zum Erfolg des Seminars beiträgt. Vielen Dank für den großartigen Workshop!

Petra Siemoneit:

Der Workshop hat sehr anschaulich präsentiert, wie sich „Leadership“ in der digitalen Welt verändert hat. Meine persönliche Erkenntnis: Es gibt nicht „einen“ Führungsstil, sondern er ändert sich je nach Anforderung. Gutes Analyse-Tool hierfür ist das „Leadership Canvas“, um Veränderungen schnell und übersichtlich darzustellen und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten.

Inken Arntzen:
Mir hat die Academy mit Christiane Brandes-Visbeck sehr gut gefallen! Die unterschiedlichen Leadership Theorien zu beleuchten und sich bewusst zu machen, fand ich sehr interessant. Zumal ich mich zur Zeit viel mit dem Thema „Leiter sein“ und Menschen motivieren beschäftige.

Diana Schmeiser (konzentrik GmbH):

Es waren sehr interessante vier Stunden. Als absolute positive Erfahrung und sehr hilfreich war die Erkenntnis, dass es nicht „DEN RICHTIGEN“ Führungsstil gibt. Ich werde mich in der nächsten Zeit nochmal intensiv mit dem Leadership Canvas auseinandersetzen und freue mich auf eine Fortsetzung dieses Workshops und weiteren Erfahrungsaustausch.

Friederike von dem Bussche:

Die Weltherrschaft ist schon seit Jahren immer scherzhaft mein Thema. Nun wird das Thema Weltherrschaft – oder eben anders ausgedrückt „Leadership“ – dieses Jahr konkret für mich. Ich möchte Führungsaufgaben übernehmen. Der Workshop Digital Leadership war genau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten.

Christiane Brandes-Visbeck führte absolut entspannt gepaart mit klassicher Business-Eleganz durch einen lehrreichen Nachmittag. Begrifflichkeiten wie „Digital Leadership“ wurden geklärt, es wurde beleuchtet wie „Führung“ funktioniert, und wir lernten verschiedene Stile kennen. Die theoretischen Einheiten wurden von praktischen Übungen begleitet. Besonders hilfreich fand ich hier die persönlichen Leadership-Erfahrungen im Wandel der Zeit, die Christiane immer wieder mit einfließen ließ ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Mir hat das geholfen, Berührungsängste zum Thema abzubauen.

Anhand der von mit Anke Nehrenberg weiterentwickelten Leadership-Canvas haben wir dann erste Schritte in unser eigenes Rollenverständnis als digitale Führungsperson gemacht. Als bekennende Listen-Fetischistin war ich begeistert von den Lösungen, die dieses Tool schon bei den ersten Ansätzen mit sich brachte. Zuversichtlich aufgeregt sehe ich nun den Business-Abendteuern der Zukunft entgegen. Ich freue mich auf den angedachten Follow-Up Termin und darauf, meine Ergebnisse mit den anderen Teilnehmerinnen in einem halben Jahr zu teilen.

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