Dr. Rebekka Reinhard eröffnete mit ihrem Vortrag „Die Sinn-Diät! Wie wir der Perfektionismusfalle entkommen“ die diesjährige Afterwork-Vortragsreihe der Zeitschrift emotion. Die Inhalte der Philosophin sind keine leichte Kost – und die Expertin kaut das Wissen auch nicht vor: Wer den philosophischen Lösungsansatz für Perfektionismus verstehen will, muss schon selbst ein bisschen mitdenken. Reinhard serviert keine Tipps, sondern eher Denkanstöße. Die Inhalte sind aber sehr verständlich aufbereitet und mit anschaulichen Formulierungen und Beispielen komplexitätsreduziert.
Viele von euch fragen sich jetzt vielleicht: Lohnt sich das, 69,90 Euro für einen solchen Abend auszugeben? Der hohe Preis entsteht wohl auch durch die liebevoll ausgesuchten Veranstaltungsorte – emotion bietet ein ganz besonderes Ambiente: In Hamburg finden alle Abende im Völkerkundemuseum statt, ein Schloss in Dresden und das Künstlerhaus München sind weitere Lokale. Jede Teilnehmerin wird mit einem Geschenk begrüßt.
Und die Referentinnen sind Expertinnen, die sonst für Vorträge wahrscheinlich Tausende Euros in Rechnung stellen. Ein Tontechniker mischt Licht und Klang.
Es geht nicht um sture Weiterbildung, sondern um ein Wohlfühlerlebnis für Hirn und Herz: „Unsere Vorträge richten sich an Frauen, die sich weiterentwickeln möchten. Wir bieten neue Impulse und Inspiration“, so Anke Rippert, Geschäftsleiterin für Coaching, Online und neue Geschäftsfelder bei emotion.
Daher mein Eindruck: Wer sich einen ersten Überblick über potenzielle Wachstumsthemen für die eigene Karriere verschaffen möchte, bekommt in dieser Vortragsreihe eine tolle Einführung und erlebt faszinierende, erfolgreiche Frauen live. Der Preis ist sicher kein Schnäppchen, aber immer noch günstiger als viele Seminare desselben Schlags.
Wer allerdings das lesenswerte Buch „Die Sinn-Diät“ von Rebekka Reinhard bereits verschlungen hatte, erfuhr im Völkerkundemuseum inhaltlich wenig Neues.
Trotzdem: Die Zuhörerinnen waren laut kurzer Umfrage sehr zufrieden mit der Veranstaltung und „beeindruckt, mal etwas ganz anderes gehört zu haben“.