Frühstücken mit Bildern und Geschichten – „Visual Storytelling“ war das Thema des letzten Social Web Breakfast am 17. April in München.
Pia Kleine Wieskamp gab anhand einiger Beispiele Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen des ‚Visual Storytelling‘ und berichtete von ihren eigenen Erfahrungen.
Was ist eigentlich Visual Storytelling?
Offensichtlich alles bildhafte, was eine Geschichte erzählen bzw. die Phantasie des Betrachters anregen kann. Denn mit Geschichten und insbesondere Emotionen bleiben Informationen viel besser im Gedächtnis haften.
Die Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen, sind vielfältig, aber manche lassen sich zu folgenden Kategorien zusammenfassen:
Testimonal-Story
Bekannte Persönlichkeiten werden als Testimonial ausgewählt, und erleben in einem Videospot eine Geschichte, die sowohl zu ihnen selbst als auch zur Marke passt.
Beispielsweise die Whiskas-Katze.
Marken-Lifestyle-Story
Hier geht es mehr um die Leute, die eine Marke aufgebaut haben oder nutzen, nicht um ein Testimonal.
Beispiele hierfür sind Laufsteg-Models mit Starbucks-Bechern oder Apple, das ganz stark mit seinem Gründer verbunden ist.
Kunden-Story
Kunden werden zum Teil der Story oder können sie beeinflussen.
Beipielsweise die „Gesichter der Buchmesse“ Geschichte: sämtliche Besucher der Frankfurter Buchmesse konnten sich mit selbstgewähltem Schriftzug abbilden lassen und wurden auf der facebookseite veröffentlicht.
Oder das Häkelschwein. Hier werden Kunden aufgerufen, Bilder von ihrem Häkelschwein zu machen. Aus allen eingeschickten Bildern werden dann die schönsten Bilder ausgewählt und auf den Seiten des Häkelschweins veröffentlicht.
Diese Art des Storytellings bietet gleich drei Vorteile:
- Traffic-Generierung, da die Fotografierten die Webseiten aufrufen,
- Erhöhung der Markenbekanntheit, da die Nutzer die Inhalte unter Freunden weiterverbereiten
- Schaffung von relevantem Content, da die Zielgruppe selbst Content schafft für die Marke
Unternehmensinternes Storytelling
Manche Unternehmen nutzen Storytelling auch für die interne Kommunikation – „be active“ fordert alle Mitarbeiter auf, über sich selbst eine kurze Geschichte zu erzählen, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.
Tolle Stories einfach aus dem Ärmel geschüttelt?
Berücksichtigen sollte man die Herausforderungen, wie sie generell gute „Erzählungen“ bieten:
- Einfache Handlung, nicht zu viele Akteure (der Zuschauer soll folgen können)
- Sympathischer „Held“ oder „Antiheld“ (Empathie des Zuschauers wecken)
- Authentische und logische Geschichte
- Platz für die Phantasie des Zuschauers lassen
- Die Zielgruppe soll sich in der Geschichte wiederfinden
- Packender Anfang (Neugierde des Zuschauers wecken)
- Fesselnder Hauptteil (Spannung halten)
- Aussagekräftiges Ende (dem Zuschauer Handlungsempfehlungen geben, ihn auffordern etwas zu tun)
Visual Storytelling ist nicht auf ein Medium beschränkt – man kann es auch transmedial gestalten, so dass auf verschiedenen Kanälen Teile der Geschichte zu finden sind.
Fazit: viele Anregungen für Marken-Geschichten mitgenommen und dabei auch noch gut gefrühstückt und geratscht!