Vom 25. bis 27. Juni steigt zum fünften Mal das MLOVE ConFestival in der Nähe von Berlin. Ewa Okolski ist Teil des Teams. Sie hat einen Bachelor in Events Management der Metropolitan University in Leeds (GB) und ist Shiatsu Praktikerin für Wellness und Gesundheitsvorsorge der Schule der Mitte Hamburg. Eine ungewöhnliche Kombination, um Harald Neidhardt dabei zu unterstützen, seine Konferenz rund ums Thema Future of Humanity and Tech auf die Beine zu stellen.
Das MLOVE ConFestival beschäftigt sich damit, heraus zu finden, welche positiven Auswirkungen der richtige Umganz mit Technologien in unserem Alltag haben kann und wie ein cleverer Einsatz von Handys, Arduinos, Kabeln und Schaltern der Menschheit helfen kann, Problemstellungen rund um Mobilität, Gesundheit, Umwelt, Nachhaltigkeit, Kommunikation, Kommerz und weitere zu lösen. Laut dem Team sind die Gäste eine Mischung aus Visionären, Projekten, Konzernen, Agenturen und freien Initiativen von San Francisco über Nairobi bis nach Tokyo.
Wir haben mit Ewa über die MLOVE gesprochen. Am Ende gibt es sogar eine Überraschung für euch:
Ewa, du sprichst immer liebevoll von einem kleinen, aber feinen Festival, anstatt einer großen Konferenz. Ihr wollt, dass die Besucher sich drei Tage voll auf euch und das Geschehen vor Ort einlassen, denn Live-Tweets etc. sind überhaupt nicht erwünscht. Welches Konzept und welche Stimmung erwarten eure Teilnehmer?
MLOVE findet jetzt das fünfte Mal auf einem Schloss südlich von Berlin statt. Aus einem 30-Mann-Workshop wurde eine etwas größere Konferenz, daraus weltweite Side Events, eine Media Plattform, etwas Beratung und ein Maker Lab. Mir fällt es schwer, MLOVE zu beschreiben, denn für mich ist es so vieles! Ich vertraue immer gern darauf, was unsere Gäste über das ConFestival sagen. Eins meiner Lieblingszitate, das unser Konzept am ehesten beschreibt, ist: TED meets Burningman.
Das heißt?
Die Stimmung ist kreativ und vor allem offen. Es geht nicht darum, auf alles eine passende Antwort zu haben. Es geht darum, zuerst die richtigen Fragen zu stellen. Und vor allem darum, zu wissen, wie man an eine Fragestellung angeht, wie man kooperiert, mit Partnern spricht, effektiv arbeitet. Heutzutage ist ja wirklich jeder beschäftigt. Doch ist man, wenn man busy ist, auch gleichzeitig effizient? Viel zu tun zu haben, ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass man viel erreicht. Und eigentlich geht es doch darum, seine Energie ideal einzusetzen. Dies zu vermitteln, könnte man als Optimierungsprozess bezeichnen. Ich würde meine Mitarbeiter auf jeden Fall zur MLOVE schicken. Auch wenn es einigen manchmal zu hippiemäßig vorkommt. „If you want something you never had. You have to do something you never did.“ Ich denke, dass die technologische Revolution, die gerade über uns fegt, uns vor die Herausforderung stellt, alte Sachverhalte neu zu sehen.
Jeder, der sich auf den Weg zu uns nach Beesenstedt macht, verlässt seine Komfortzone. Man lässt seinen alltäglichen Stress in Berlin oder London und konzentriert sich auf die Menschen, die man trifft, die Inhalte, die in der Konferenz vermittelt werden, und bringt sein Wissen in eine Community, die Kreativität, Komplexität und Technologie liebt. Wenn man sich dazu entschließt, auf ein Event zu gehen, sollte man sich auch voll darauf einlassen – das heißt, dass man vor Ort mitarbeitet. Networking ist Arbeit. Und sollte gewissenhaft mit vollster Konzentration gemacht werden. Deswegen schaffen wir ein Ambiente, in dem unsere Gäste optimal arbeiten können.
Wie kann ich mir eine Konferenz auf einem Schloss vorstellen?
Ich denke, dass die Location an sich schon den Ton des Events angibt. Es ist kein Schickimicki-Schloss mit weiß gepuderten Stuckdecken und handbemalten Tapeten, sondern ein Ort mit Tradition, der teilweise verfällt. Ein Ort, der nicht fertig ist, und wo jeder Schritt ein wahres Erlebnis ist – gerade wenn man das erste Mal da ist. Die Stimmung ist familiär, international und nerdy. Wir gehen schnellen Schrittes in Richtung Zukunft, doch nach drei Schritten machen wir Pause und gucken, ob wir den Kurs korrigieren wollen. Daran müssen sich viele erst gewöhnen.
Ihr hattet schon immer eine sehr sehr spannende, ausgewogene und diverse Mischung an Speakern. Ist das Absicht oder ergibt sich das einfach automatisch, wenn das Ziel „100% Awesomeness“ ist?
Harald besucht ja so viele Konferenzen weltweit, auch selbst als Sprecher, da trifft er viele spannende Leute. Er sammelt quasi die, die ihn am meisten inspirieren, ein und lädt sie ein, bei MLOVE auf der Bühne zu sprechen. Deshalb kommen auch immer so frische Impulse und Themen dazu. Ansonsten gilt: Gleich und gleich gesellt sich gern. Wir machen MLOVE aus Überzeugung. Harald steht mit seinem Namen dafür. Man kann davon ausgehen, dass dann die Qualität der Speaker stimmt – und die Chemie.
Was sind die absoluten Highlights in eurem Programm dieses Jahr?
Das YOUtopia Maker Lab, das wir mit IXDS auf die Beine stellen. Wir beschäftigen uns damit, wie eine ideale Zukunft aussehen kann. Die Themen Mobilität, Smart City, Gesundheit, IoT, Wearables beleuchten wir dabei von einer neuen Seite. Mein Lieblings-Sprecher 2014 ist Teemu Arina. Der hat das Biohackers-Handbook geschrieben und ist ein faszinierender Mensch: intelligent, sanftmütig und clever. Ich mag es, wenn unsere Speaker neben dem Fachwissen auch eine gesunde Einstellung zum Leben vermitteln. Das sind in meinen Augen richtige Leader, Vorbilder und Avantgardisten. Ansonsten freue ich mich sehr über die Unterstützung der Chixx Clique und einiger Visual Künstler beim Rahmen Programm des ConFestivals.
Die Anzahl der Frauen auf euren Podien ist top – in eurem Publikum ist noch Luft nach oben. Einer cleveren Frau möchtest du ein Ticket im Wert von 1.785 € plus Unterkunft schenken. Was muss frau dafür tun?
Ich werde diejenige einladen, die auf der Suche nach einem neuen Weg ist, mit ihren Werten und Idealen in dieser Welt klar zu kommen. Es wäre spannend herauszufinden, wie viele Frauen aktiv darüber nachdenken, ob man als Mutter always on sein kann, ob das neue Projekt wirklich als Baby bezeichnet werden sollte und wie viel sexy das Büro verträgt, ohne dass die Blicke der Kollegen von unseren Augen eine Etage tiefer rutschen. Die ganze Women-in-Tech-Nummer betrachte ich schon seit Längerem relativ kritisch. Wenn man etwas machen will, dann sollte man es tun. Wenn man heraussticht – durch sein Aussehen, seine Nationalität oder sein Geschlecht -, dann kann man daraus entweder einen Nachteil oder einen Vorteil machen. Ich kann jeden nur dazu ermutigen, das durchzuziehen, was einem das Herz sagt. Die einzige Person, vor der du dich rechtfertigen musst, ist dieser Jemand, den du jeden Tag im Spiegel siehst – sonst niemand. Es würde mich freuen, wenn mir die Digital Media Women eine private Mail mit ihren Gedanken dazu schicken würden. Schreibt an ewa@mlove.com und sagt mir, was euch auszeichnet, warum es egal ist, ob ihr Frau oder Mann in Tech seid, oder was euch jeden Morgen antreibt, euch an den Rechner zu setzen. Es gibt ein Drei-Tages-Konferenz-Ticket. Unterkunft und Vollverpflegung gegen Spende oder Geschenke für Carmen, die Haushälterin des Schlosses.
Liebe Ewa, das klingt großartig! Danke für das Interview und den Extra-DMW-20%-Rabatt-Code. Beim Kauf eines Tickets mlove.com/confestival einfach den Code: LOVEwhoYOUare verwenden und 20% Ermäßigung bekommen.