Es war ein frischer Spätsommerabend, an dem das Start-up Wire und die #DMW zu ihrer Veranstaltung in das Wire-Büro oben in den Hackeschen Höfen geladen hatten. Schon die Büroflächen, von denen die Besucher und tagsüber wohl auch die Mitarbeiter über die Dächer Berlins blicken können, heben die Stimmung.
Auf der Bühne stehen an diesem Abend eine Rednerin und ein Redner: Zum einen Sabine Geithner, die von ihrer bewegten beruflichen Laufbahn berichtet, die sie schließlich Programmiererin werden ließ, und Cristobal Castilla, User Experience Designer von Wire, der dem Publikum die Hintergründe des Designs der Wire-App erläutert.
Sabine erzählt ihre Geschichte eigentlich ganz nüchtern, aber ab und zu lächelt sie, wenn ihr etwas am inneren Auge vorbeizuziehen scheint. Etwa bei der Beschreibung, wie sie sich bei Gehaltsverhandlungen durchgesetzt hat. Wie sie sich von paternalistischen Ratschlägen, welche Programmiersprache ihr wohl am nützlichsten sei, nicht hat einschüchtern lassen – oder wenn sie einfach über das Programmieren, das ständige Probleme lösen an sich, spricht. Man müsse Entwicklungen und Veränderungen zulassen, sagt Sabine – so sei sie noch zu Studienzeiten angetreten, die Welt zu verbessern – schmiss dann aber ihren Biotechnologie-PhD hin, um sich in eine Reihe neuer Projekte zu stürzen. Bis sie schließlich vor zwei Jahren anfing, zu programmieren.
VIELE WEGE, EIN ZIEL
„Direkt nach dem PhD bin ich erstmal gereist und habe dann eine Weile im Online-Marketing gearbeitet. Aber obwohl ich irgendwann eine Führungsposition innehatte, habe ich diese Laufbahn zu Gunsten des Coding aufgegeben“, sagt sie. Wenn sie von Coding und Programmiersprachen spricht, leuchten ihre Augen, wird die Gestik lebendiger, die Rede noch überzeugender. Es scheint, als habe sie wirklich das gefunden, was ihr entspricht. Und das, obwohl ihr Menschen in ihrem Umkreis von den vielen Kursänderungen immer wieder abrieten. Denn: „Ich wollte irgendwie immer schon Probleme lösen und irgendwie anderen helfen“, so Sabine.
Ein anderer Redner, der ebenfalls für seinen Beruf brennt, ist Cristobal, der beim einladenden Start-up Wire für User Experience (UX) Design zuständig ist. Er erklärt, welche sechs Prinzipien er entworfen hat, um die UX für die Chatting-App Wire so einzigartig und überzeugend wie möglich zu gestalten. Während der Tour durch die App, die via Beamer an die Wand projiziert wird, erklärt er die „Persönlichkeit“ der Wire-App und warum es gut ist, wenn bildhaft an eine imaginäre Scheibe geworfene Steinchen das Anstupsen oder Poking symbolisieren, weil das der App etwas Materielles, etwas Greifbares gibt. Denn das braucht eine App offenbar: ein bisschen Materialität im Virtuellen.
EINE APP, VIel SPASS
Die Gäste probieren die App mit einem Selfie-Automat aus, Wire reicht Häppchen und Sekt. Vielen Dank für diese schöne Veranstaltung!