Rückblick: Die Female Future Force Insights der Edition F in Köln

Female Future Force in Köln, Edition F

„Der Sprung ins kalte Wasser fühlt sich nicht kälter an, wenn man später springt.“ Diesen Ratschlag haben die beiden Gründerinnen der Edition F (editionf.com), Susann Hoffmann und Nora-Vanessa Wohlert, erhalten, als sie sich vor vier Jahren überlegten, gemeinsam ein Unternehmen zu gründen. Man soll mutig sein und nicht ewig warten, denn einfacher wird es dadurch nicht. So lautet die Message.

 

 

Vom ersten Gründungsjahr, in dem die Edition F am 8. Mai 2014 mit nur vier Teammitgliedern von Home-Office aus gestartet ist, hat sich bis heute Einiges getan. Und das mittlerweile 26-köpfigen Team ist schon wieder auf dem Weg zu neuen Ufern: 2016 haben die Berliner Powerfrauen das Academy-Format „Female Future Force“ ins Leben gerufen. Bei dem mitgliederbasierten digitalen Coaching geht es vor allem darum, gemeinsam zu wachsen, zu lernen, den eigenen Horizont zu erweitern, sich gegenseitig zu inspirieren und sich miteinander auszutauschen.

 

Auf der vollständig ausgebuchten Veranstaltung „FEMALE FUTURE FORCE Insights“ konnte das Gründerinnen-Duo damit einen kleinen Geburtstag im ganz großen Kreis feiern – denn an diesem Abend hieß es in den Design Offices Köln Dominium: „Full House“. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen waren mehr als 300 Gäste – vor allem Frauen – der Einladung gefolgt. Lobby, Saal und Atrium reichten gerade so aus, um das gespannte Publikum zu fassen.

 

Fünf Speakerinnen waren eingeladen, an diesem Abend von ihrer Karriere, ihrem Schritt in die Selbstständigkeit und vom „persönlichsten Ratschlag ihres Lebens“ zu berichten. Als Medienpartner der Edition F waren natürlich auch die Digital Media Women vor Ort, vertreten durch das Kölner Team. Dabei konnten wir nicht nur gemeinsam den spannenden Storys lauschen, wir hatten auch die Gelegenheit, uns im Anschluss an den offiziellen Teil mit der Edition-F-Mitgründerin, Susann Hoffmann, auf einen #DMWKaffee zu treffen.

 

Der Abend hat uns viele interessante Einblicke in den unternehmerischen Alltag mutiger Frauen geboten. Die fünf facettenreichen Geschichten haben auch gezeigt, was für den (unternehmerischen) Erfolg am wichtigsten ist: Mut, Idealismus, die Erfüllung des Wunsches nach Selbstbestimmung und natürlich die passenden Vernetzungen.

Lasst euch nicht überwältigen von dem, was passieren könnte

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Von Mut und Idealismus erzählte Nicole Glaski als Gründerin von The Good Food. Aus ihrer idealistischen Idee, etwas gegen die allerorts grassierende Lebensmittelverschwendung zu tun, ist über die Zeit ein echtes Geschäftsmodell erwachsen. Dass Gemüse nicht so aussieht, wie es unserer Vorstellung oder den gängigen Normen entspricht, war für sie noch nie ein Grund, es wegzuwerfen. Ihre Firmengründung hat sie auf dieses Ideal aufgebaut. Dabei erinnert sie sich heute vor allem an die vielen gut gemeinten – wenngleich oft ungefragt erteilten – Ratschläge. Ihr Rat für Gründerinnen ist deshalb so naheliegend, wie einfach: „Lasst euch nicht überwältigten von Theorien und Excel-Tabellen.“ Ihre Devise lautet bis heute: Einfach machen – einfach losfahren. Dass das funktioniert hat, zeigt ihr Erfolg: Auf der Venloer Straße 414 ist ihr Laden, in dem sie „krummes Gemüse“ und Lebensmittel, die das Haltbarkeitsdatum überschritten haben anbietet, mittlerweile eine Anlaufstelle für alle, die diese Meinung teilen und das Konzept unterstützen. Dafür, dass noch gute Lebensmittel auf dem Teller, anstatt in der Tonne landen, sorgen heute bei The Good Food immerhin schon 60 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen.

Lernt, euch selbst zu schätzen – denn Selbstwertschätzung ist unser wichtigstes Asset

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Die Fotografin Kirsten Becken hatte für das Publikum eine ganz andere Empfehlung parat, die vor allem mit ihrer langjährigen Arbeit hinter der Kamera zusammenhängt. Bei ihr ging es um das Thema Selbstbewusstsein, das, besonders, wenn es ums Fotografieren geht, bekanntlich vielen Menschen abhandenkommt. Bei den Meisten herrschen Selbstzweifel und -kritik. Dabei – und so lautet auch ihr Ratschlag –, sollten wir uns klarmachen, dass Selbstwertschätzung eines unserer wichtigsten Assets ist – nicht nur beim Fotografieren. Auch das Netzwerken ist natürlich wichtig für den Erfolg. 2018 startet Kirsten deshalb gemeinsam mit Veronika Faustmann und Kimberly Lloyd ihr Projekt „Female Photographers”, – eine Plattform für Fotografinnen, auf der Vernetzung, Austausch und viele Möglichkeiten zur Sichtbarkeit entstehen sollen.

Angst ist kein guter Begleiter

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Das Credo der Modepionierin Claudia Lanius lautet: „Wir brauchen Mut, Leidenschaft und müssen unsere Visionen konsequent verfolgen“. Das ist auch der Rat, den die mittlerweile 51-jährige Unternehmerin an diesem Abend an uns weitergegeben hat. Dabei spricht sie aus Erfahrung. An Mut hat es der zielstrebigen Modemacherin offensichtlich bisher selten gemangelt: Schon mit 15 Jahren zog sie aus dem Elternhaus aus und lernte gleich bei ihrem ersten Praktikum, bei der Kölner Kostümbildnerin Maria Lucas, eine sehr wichtige Lektion: „Auch als Frau kann man alleine erfolgreich sein.“ Nach ihrer Ausbildung zur Damenschneiderin gründete sie mit 24 Jahren zum ersten Mal eine eigene Firma und begann, – damals wirklich revolutionär – Mode aus Hanf zu kreieren. 1999 brachte sie schließlich nach einem Neustart in Köln ihr Label Lanius Designermode auf den Weg. Heute produziert sie zwei Kollektionen im Jahr und vertreibt ihre Mode europaweit an ca. 300 Verkaufsstellen. Sie sagt: „Wenn man eine Vision hat und eine Leidenschaft, sollte man dranbleiben und sich nicht von gut gemeinten Ratschlägen abhalten lassen. Angst ist kein guter Begleiter.“

Vom Leben mit dem „Duck Syndrom“

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Das konnte die Handelsblatt-Journalistin Karina Konito direkt aus ihrer ganz persönlichen Perspektive heraus bestätigen und hatte mit ihrem Bild vom „Duck Syndrom“ direkt die Lacher auf ihrer Seite. Tatsächlich kennen das Entensyndrom wahrscheinlich viele: Während wir bemüht sind, dass oben immer alles glatt, sehr smooth und stets elegant wirkt, bietet sich unter der Wasseroberfläche meist ein ganz anderes Bild. Viele strampeln sich ab, um die Leistung zu bringen, die von ihnen erwartet wird. Deshalb meint Karina: „Wenn es sein muss, einfach auch mal abtauchen. Und keine Angst vor Tauchgängen – denn auch in der Tiefe findet man wichtige Nahrung.“ Ihren Karriere-Hack führt sie derzeit als eine Art Selbstexperiment durch: Sie hat sich einfach vorgenommen, auch mal versagen zu dürfen. Dazu sucht sie sich extra Projekte, die später gerne mal „absaufen“ dürfen. Auch ein anderes Problem hat sie an diesem Abend auf den Punkt gebracht: Frauen wollen immer alle Anforderungen zu mehr als 100 Prozent erfüllen. Das muss nicht sein. Ihr Rat: „Frauen, netzwerkt und unterstützt euch gegenseitig. Und lernt, dass man unnötigen Ballast auch einfach mal abwerfen kann“. Und dann: Auf zu neuen Ufern.

Der Schlüssel zum Erfolg: Steh zu dir

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Das ist ein Konzept, das auch Sara Nuru antreibt, die gemeinsam mit ihrer Schwester Sali das Unternehmen „Nuru Coffee“ als Social Business gegründet hat. Sie setzt sich seit vielen Jahren für die Karlheinz Böhm Stiftung ein und hat im Zuge dessen auch Äthiopien mehrmals bereist. Dabei ist ihre Geschäftsidee entstanden: Ihr Anliegen war es, das ostafrikanische Land einmal aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Denn Äthiopien gilt als das Ursprungsland des Kaffees, weshalb sie 2012 die Idee hatte, Kaffee aus äthiopischen Kooperativen zu fairen Preisen zu verkaufen. Damit will sie vor allem Frauen vor Ort unterstützen. Bis zur Gründung Anfang 2017 gab es auch für dieses Dream-Team viele Zweifel, Höhen und Tiefen zu überwinden. Ihr Tipp zum Abschluss des Abends: „Steh zu dir und sei die 100 Prozent.“

Unseren Eindruck vom Abend mit der Edition F hat Martina Troyer, sehr treffend, so auf den Punkt gebracht:

„Eine sehr inspirierende Veranstaltung, die gerade Gründerinnen oder Gründungsinteressierten, aber auch jungen Frauen, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, dazu auffordert: Habt Mut euren eigenen Weg zu gehen. Lasst euch nicht davon abhalten, euren Träumen nachzuspüren und eure Visionen zu leben. Dazu boten die interessanten Gesprächsrunden zum Teil sehr persönliche Innen-Einblicke – ohne dabei einen verklärten Blick aufzusetzen. Gerne hätte ich von den einzelnen Speakerinnen noch mehr gehört. Gefallen hat mir ebenfalls, dass es nicht ‘die üblichen Verdächtigen’ waren – also sehr große oder sehr bekannte Leuchttürme –, sondern Frauen, die mit Kraft, Haltung und eben Mut ihren Weg auf ihre ganz eigene Weise gegangen sind und darüber berichtet haben. Ein sehr spannendes Format, von dem ich sehr gerne mehr und wieder hören möchte.“ Martina Troyer #dmwK.

Noch mehr über die Speakerinnen erfahrt ihr auch hier: https://editionf.com/EDITION-F-goes-Koeln

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