Manifest der Media Women Connect: Unsere Forderungen für eine moderne, chancengleiche und vielfältige Medienwelt

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Die Künstliche Intelligenz beeinflusst bereits heute das Leben und Arbeiten von Medienfrauen auf der ganzen Welt. Erschreckend ist jedoch, dass die Künstliche Intelligenz vorwiegend aus einer männerdominierten Branche vorangetrieben wird, der Branchenverband Bitkom sieht zu Beispiel den Anteilen von Frauen in IT-Berufen in Deutschland gerade mal bei 15 Prozent. Diversität findet kaum statt. Mehr Vielfalt in der KI-Branche, insbesondere durch Frauen und Menschen mit Behinderung (PDF), wird bereits von der Europäischen Kommission gefordert, um Diskriminierung durch KI vorzubeugen.

 

MEDIA WOMEN CONNECT (MWC), ein Verbund von acht Frauennetzwerken aus den Bereichen Medien und Digitalisierung, zu denen auch die Digital Media Women gehören, haben anlässlich der Medientage 2018, auf denen wieder einmal Frauen auf den Bühnen unterrepräsentiert sind, ein Manifest formuliert, um an die besondere Verantwortung der VeranstalterInnen und beteiligten Unternehmen zu appellieren und durch konkrete Forderungen zu unterstreichen.

 

Hier sind unsere Forderungen für eine moderne, chancengleiche und vielfältige Medienwelt:

Chancengleichheit bei Gestaltung und Verantwortung

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz und Algorithmen eine immer größere Rolle im Leben der Menschen spielen, sind divers zusammengesetzte Teams notwendig, in denen Frauen gleichberechtigt mitgestalten. Sie müssen ihre Perspektiven und Erfahrungen einbringen, ihre Anforderungen formulieren und Entscheidungen treffen, damit gesellschaftliche Entwicklungen gemeinsam vorangebracht werden. Denn jetzt werden die Weichen in die Zukunft gestellt.

 

Wir fordern eine gleichberechtigte Teilhabe für Frauen auf allen Ebenen in der sich digitalisierenden Welt.

Chancengleichheit bei Medieninhalten

Medien haben eine besondere Verantwortung für die Chancengleichheit von Männern und Frauen. Berichterstattung und Unterhaltung in Bild, Text, Ton, Video vermitteln Rollenbilder und beeinflussen die Wahrnehmung, die Erwartungen und das Verhalten der NutzerInnen. Daher muss das Verhältnis von Frauen und Männern in der Berichterstattung ebenso wie in fiktionalen Formaten ausgewogen sein. Nur wenn Frauen in vielfältigen Rollen ausreichend zu Wort kommen und handeln, bildet das die Realität ab.

 

Wir fordern eine ausgewogene Darstellung von Frauen und Männern in den Medien.

Chancengleichheit auf Podien

Die Medientage und alle daran beteiligten Partner haben als MultiplikatorInnen eine Vorbildfunktion. Sie haben die Möglichkeit, auf Programme und Formate Einfluss zu nehmen und auf eine diverse Auswahl der Vortragenden zu achten.Wenn Podien über die Gegenwart und Zukunft von Medien und digitaler Gesellschaft diskutieren, müssen Frauen dabei gleichberechtigt zu Wort kommen – nicht nur als Moderatorinnen.

 

Wir fordern eine Selbstverpflichtung zu mindestens 30 % Frauen im Programm der MTM für 2019. Innerhalb von drei Jahren, also bis 2021, ist eine Quote von 50 % anzustreben. Die Medientage München erheben den Frauenanteil im Programm und berichten jährlich zu den MTM über die erzielten Fortschritte.

 

Wir freuen uns, wenn du unser Manifest auf Twitter und Facebook teilst mit den Hashtags #mediawomen18 und #mtm18!

Twitter: @mediawomen18

Facebook: www.facebook.com/media.women.connect/

 

Hier findest du das Manifest zum Download (PDF)

 

Die bei Media Women Connect zusammengeschlossenen Netzwerke: proquote-film.de, pro-quote.de, bpw-muenchen.de, wiftg.de, journalistinnen.debjv.de/fachgruppen, webgrrls-bayern.dedigitalmediawomen.de

 

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