Pressemitteilung – Ausgeblendet: Die unsichtbare Frau in Film & TV

Pressemitteilungen Digital Media WOmen e.V. #DMW

#DMW-Themenabend / Kölner Mediengespräche 26.09.2019, 19:00 Uhr, Herbert von Halem Verlag, Schanzenstraße 22, Köln

 

Köln, 18.09.2019 – Am 26. September laden die Digital Media Women e.V. (#DMW) mit dem Kölner Herbert von Halem Verlag zum Themenabend Ausgeblendet ein. Im Format der Kölner Mediengespräche stellt die Wissenschaftlerin Prof. Dr. Elizabeth Prommer (Uni Rostock) ihre Studie Audiovisuelle Diversität vor. Anschließend wird im Panel diskutiert.

 

Frauen werden in unseren Medien auch im Jahr 2019 noch aktiv ausgeblendet. Zu diesem Ergebnis kam die Studie Audiovisuelle Diversität der Universität Rostock, die Anfang diesen Jahres im Herbert von Halem Verlag als Taschenbuch erschienen ist.

 

Am 26.9. geht es in Köln darum, dass Medien und Sender auch im 21. Jahrhundert teils noch immer veraltete Rollenbilder bedienen. Frauen sind und bleiben in Film und Fernsehen in vielen Bereichen unterrepräsentiert. Besonders erschreckend ist dabei der Blick auf Expertenrunden, die fast ausschließlich männlich geprägt sind. Doch es kommt noch schlimmer: Während Männer mit zunehmendem Alter ihre Positionen als Fachleute zementieren, verschwinden Frauen über 40 zunehmend aus den Medien – und damit auch aus der öffentlichen Wahrnehmung. In der Altersklasse ab 60 Jahre kommen im deutschen TV heute auf eine Frau 8 männliche Experten, obwohl es an weiblicher Expertise kaum mangelt – so die Studie.

 

Als Initiatorinnen des Themenabends setzen sich die Digital Media Women unter anderem im Rahmen der 2018 gestarteten #30mit30-Kampagne ganz besonders für die Sichtbarkeit der Kompetenz von Frauen ein. Am 26. September wird im Halem-Verlag deshalb auch aktiv darüber diskutiert, wie Medien unsere Realitäten prägen und welche Impulse nötig sind, um öffentliche Debatten über Frauenbilder konstruktiv zu führen. Im Diskussionspanel ist neben Elizabeth Prommer auch Cornelia Köhler von WIFT (Women in Film and Television Germany) zu Gast und beleuchtet praktische Aspekte der Gleichstellung im Medienbetrieb.

 

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Download PDF (201 MB): 20190918_Pressemitteilungen DMWk-ThemenabendAusgeblendet

 

Foto Banner: Simone Naumann

 

Veranstaltungslink: https://www.eventbrite.de/e/dmwk-themenabend-ausgeblendet-frauen-im-deutschen-film-fernsehen-tickets-64656789197

 

Pressekontakt / Ansprechpartner*in für Fragen zu dieser Mitteilung oder Akkreditierungen:
Digital Media Women e.V.
Andrea Härtlein (Pressesprecherin DMW und aktive DMW im Quartier Köln)
T +49 2193 500491
presse@digitalmediawomen.de

 

Über die Studie “Audiovisuelle Diversität”

Um audiovisuelle Diversität in den Medien zu ermitteln, wertete ein Forscherteam der Universität Rostock 2016 unter der Leitung von Prof. Dr. Elizabeth Prommer und Dr. Christine Linke insgesamt 3.500 Stunden Fernsehen und 800 deutsche Kinofilme aus. Die Studie lieferte seit Jahren die ersten Zahlen, die das Geschlechterverhältnis in audiovisuellen Medien in Deutschland repräsentativ wiedergeben. Das Ergebnis ist alarmierend: Neben der mangelnden Sichtbarkeit von Frauen scheinen auch Rollenklischees weiterhin zementiert zu werden. Dies beginnt laut der Studie bereits im Kinderfernsehen, wo insbesondere die unnatürlichen, realitätsfernen und extrem sexualisierten Darstellungen weiblicher gezeichneter Kinderkörper auffielen – im Gegensatz zu männlichen Körpern, die viel häufiger realitätsnah dargestellt sind und über eine größere Diversität verfügen. Die Studie reflektiert, was das festgestellte Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen bewirkt und geht darauf ein, wie Medien unsere Vorstellung von der Wirklichkeit prägen. Sie stellt auch die Frage, ob die Bilder, die wir im Fernsehen und im Kino sehen, den Fortschritt der Gesellschaft in Fragen Geschlechterparität behindern. Die Studie wurde durch öffentlich-rechtliche sowie private Sender und Filmförderungen finanziell unterstützt und von der Gründerin der MaLisa Stiftung, der Schauspielerin Maria Furtwängler, initiiert. Erschienen ist sie Anfang 2019 als Taschenbuch im Kölner Herbert von Halem Verlag unter dem Titel “Ausgeblendet”.

Über die Gäste

Prof. Dr. Elizabeth Prommer #DMWk Themenabend "Ausgeblendet" – Frauen im deutschen Film & Fernsehen

Referentin und Autorin: Prof. Dr. Elizabeth Prommer
… lehrt Kommunikations- und Medienwissenschaft und ist Direktorin des Instituts für Medienforschung der Universität Rostock sowie Prodekanin der Interdisziplinären Fakultät. Ihre Arbeits-, Publikations- und Forschungsschwerpunkte liegen aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Perspektive im Zusammenspiel von Medien, Medienrezeption und Gesellschaft. (Foto: privat)

 

Dr. Christine Linke #DMWk Themenabend "Ausgeblendet" – Frauen im deutschen Film & FernsehenCo-Autorin: Dr. Christine Linke
… ist seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienforschung der Universität Rostock. Ihre Forschung beschäftigt sich mit der Rolle der audiovisuellen und digitalen Medien in Beziehungen, Alltag und Kultur. In einem aktuellen Projekt untersucht sie die Mediennutzung junger Menschen mit Krebserkrankungen. Christine Linke ist Mitglied der interdisziplinären AYAROSA-Forschungsgruppe. (Foto: privat)

 

Panelgast: Cornelia Köhler (WIFT)
… studierte Germanistik, Geschichte und Sprecherziehung an der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster. Seit 20 Jahren arbeitet sie in der Medienbranche und war als Sitcom-Producerin (u. a. „Das Amt“/Jochen Busse und Ulrike Bliefert, RTL) und in der Stoffentwicklung für Constantin Entertainment tätig. 2007 bis 2019 hat sie als selbstständige Autorin eine DVD-Reihe zur deutschen Literaturgeschichte (www.deutsch-interaktiv.com) entwickelt und ist seit 2019 verantwortliche Redakteurin eines Filmmagazins des Film-und Medienbüros Niedersachsen (filmbuero-nds.de). Cornelia Köhler arbeitet als Autorin und Moderatorin, seit 2009 engagiert sie sich bei „Women in Film and Television Germany“, wo sie seit 2010 im Vorstand ist. Mehr Infos: www.charactors.de. (Foto: Stephanie Englert)

 

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