In Amerika boomt der Coaching-Markt schon seit Jahren. Coaches, die es geschafft haben, werden dort wir Stars gefeiert und füllen Konzerthallen mit ihren Vorträgen. Auch in Deutschland steigt die Nachfrage rasant. Gleichzeitig stehen viele dem Thema Coaching noch skeptisch gegenüber. Ein wesentlicher Grund dafür ist meines Erachtens die Unübersichtlichkeit des Marktes. Viele wissen einfach nicht, wie sie den passenden Coach finden können, worauf sie bei der Auswahl achten müssen. Sie haben Angst, auf einen teuren, aber unfähigen Coach hereinzufallen. Kein Wunder: Immer mehr Formen, Methoden und Angebote zum Thema Coaching schwemmen auf den Markt. Für Laien ist es da schwierig, das Angebot richtig einzuschätzen. Wie findest du also den passenden Coach? Diese Anleitung soll etwas Licht ins Dunkel bringen.
1. In welchem Bereich in meinem Leben benötige ich einen Coach?
Als erstes solltest du dir Gedanken darüber machen, in welchem Bereich deines Lebens du dir Unterstützung oder mehr Klarheit wünschst. Bist du zum Beispiel eher an einem Business Coaching interessiert, also an Themen, die du im Job verändern, verbessern oder klären möchtest? Oder ist es ein Bereich aus deinem privaten Leben? Manchmal sind es auch Themen, die sich überschneiden und die sowohl das persönliche als auch das berufliche Umfeld betreffen. Viele Coaches sind breit aufgestellt und beziehen immer mehrere Faktoren in ihr Coaching ein. Diesen Ansatz nennt man im Coaching-Jargon auch systemischer Ansatz. Wenn du deine Herausforderung mit einem Wort oder einem Satz beschreiben kannst, dann kann dir das deine Suche enorm erleichtern.
2. Wo suche ich einen Coach?
Wenn es dir unangenehm ist, deinen Bekanntenkreis nach einer Empfehlung zu fragen, kannst du dir jede Menge Angebote im Internet anschauen. Fast jeder Coach hat eine eigene Webseite, die mal mehr, mal weniger informativ ist. Weiterhin kannst du Coaching-Verbände oder Coach-Datenbanken als Quelle nutzen. Oder du schaust bei meinem Startup Coachimo vorbei. Dort kannst du über eine Filterfunktion genau eingrenzen, in welchen Bereichen du dir Unterstützung wünschst.
3. Auf was achte ich bei meiner Auswahl?
Die Angebotsfülle kann im ersten Moment sehr erschlagend wirken. Eine strukturierte Vorgehensweise bei der Auswahl des Coaches ist daher unabdingbar. Beim Vergleich der Coaches kannst du dich auf Daten und Fakten, aber auch auf dein Bauchgefühl verlassen. Wichtige Ankerpunkte bei der Fakten-Analyse sind die Anzahl an aktiven Coaching-Jahren, Art und Länge der Ausbildung, die eigene berufliche Laufbahn und natürlich die Reverenzen von ehemaligen Coachees. Schau dir außerdem an, was der Coach schon veröffentlicht hat. Viele Coaches haben bereits Bücher herausgebracht und veröffentlichen regelmäßig eigenen Content (z.B. Blogbeiträge, Webinare, Podcasts, Newsletter oder Videos).
4. Worauf kommt es beim Vorgespräch an?
Wenn du dir einen guten Überblick verschafft hast, solltest du im nächsten Schritt mit dem Coach direkt Kontakt aufnehmen. Viele Coaches bieten kostenlose Erstgespräche an (meist telefonisch). Bei einem solchen Gespräch kannst du schauen, ob es zwischen euch „menschelt“ und ob der Coach ausreichend Erfahrung auf deinem Gebiet hat. Am besten fragst du, wie der Coach ein ähnliches Thema mit einem anderen Klienten schon mal gelöst hat. Natürlich wird der Coach nie personenbezogene Daten herausgeben, aber anhand eines Beispiels kann er dir schon zeigen, wie ihr das Coaching angehen werdet, und du siehst, ob du dich damit wohl fühlst.
5. Welche Qualifizierungen sollte ein Coach mitbringen?
Im Coaching-Bereich gibt es in Deutschland über 300 Ausbildungsmöglichkeiten. Diese hier aufzuzählen, würde den Beitrag sprengen. Generell lässt sich aber feststellen, dass eine Ausbildung vielfältig, vertiefend, nachhaltig und aufbauend sein sollte. Alle Ausbildungen und Trainings, die nur ein Wochenende oder wenige Woche dauern und in denen angeblich alle wichtigen Coaching-Themen abgedeckt werden sollen, sind schlichtweg unseriös. Die Stiftung Warentest hat einen hilfreichen Kriterienkatalog mit Coaching-Experten zusammengestellt. Im Business Coaching ist es außerdem von Vorteil, wenn der ausgewählte Coach eigene Berufserfahrungen in einem ähnlichen Bereich wie der Klient hat. Zudem bringt ein guter Coach viel Empathie mit, ist selbstkritisch und lässt sich von erfahrenen Kollegen regelmäßig bewerten.
6. Was kann ich von einem Coaching erwarten?
Viele erwarten von einem Coach, dass er die Lösung für die eigenen Probleme auf dem Silbertablett präsentiert. Das wird nicht geschehen. Denn ein Coach hört vor allem zu und stellt Fragen. Durch gezielte Fragetechniken leitet der Coach das Gespräch von der zu veränderten Situation auf ein konkretes Ziel, das durch eine alternative Verhaltensweise erreicht werden soll. Die Dauer eines Coachings hängt ganz vom Thema ab. Geht es um Entscheidungen wird oft schon ein einziger Termin ausreichen. Geht es hingegen um die innere Haltung, kann ein Coaching auch über mehrere Monate gehen. Dann finden die Gesprächstermine jedoch in größeren Abständen statt, damit dir genügend Zeit bleibt, um dein Verhalten nachhaltig zu verändern.
Disclaimer: Die Autorin Jennifer Meister ist Mitglied der DMW Berlin und Gründerin von Coachimo.
Informationen über Coachimo:
Coachimo ist eine Online-Plattform für Coaching und individuelle Weiterbildung, die Ende 2014 von Jennifer Meister und Katja Manger in Berlin gegründet wurde. Über die Plattform finden Coachees den passenden Coach oder Experten aus den Bereichen Business Coaching, persönliche Weiterentwicklung und IT. Durch ein detailliertes Profil, Arbeitsproben sowie Beurteilungen von früheren Coachees erhalten Nutzer im Prozess der Suche einen ausführlichen Überblick über ihren Wunsch-Coach oder Experten. Die Anmeldung bei Coachimo ist kostenfrei. Im Juni gibt es zudem 30% Rabatt auf die erste Coachingstunde bei ausgewählten Coaches.