Der Digital Media Women Day auf der SXSW in Austin, Texas

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Die South by Southwest Konferenz (SXSW) wird seit 1987 im März in Austin, Texas, veranstaltet. Von einem reinen Musikfestival entwickelte sich die SXSW zur weltweit wichtigsten Konferenz der digitalen Kreativwirtschaft.
In diesem Jahr fand die SXSW Conference zum beeindruckenden 31. Mal statt und zählte ca. 100.000 internationale Teilnehmer aus knapp 100 Ländern. Das Programm bestand aus weit mehr als 1.000 Vorträgen, Panels und Workshops zu den unterschiedlichsten Themen wie Digital Advertising, Robotics, IoT, Autonomous Cars, Healthcare, Bots, Gaming, Musik oder Big Data. Natürlich spielten die US-Wahlen und die Auswirkungen der Trump-Politik mit knapp 20 Sessions zu dem Thema eine zentrale Rolle.

Allein im Themenfokus „Interactive“ gab es über 3.000 Sprecher auf der Konferenz und besonders erfreulich war in diesem Jahr die Meldung, dass davon mehr als 50% weiblich waren. Da könnte man fast meinen, die #DMW seien überflüssig. Wir arbeiten daran 😉

Insgesamt fanden zahlreiche Panels zum Thema „Frauen in der Digitalen Branche“ wie z.B. Empowering a Billion Women by 2020 oder Badass Buying Power: The Rise of Millennial Women statt und das Interesse an Netzwerkveranstaltungen dazu war insgesamt sehr groß.

Vorzeigeprojekt aus Hamburg auf internationalem Parkett? Challenge accepted

Die Stadt Hamburg ist seit vielen Jahren auf der SXSW präsent und unsere Mitgründerin Sanja Stankovic ist seit einigen Jahren als Kuratorin dabei. In der Vorbereitung und Konzeption ging es um die Frage: „Wofür steht das digitale Hamburg?“.

Unter anderem dafür, dass aus der Szene heraus große Netzwerke entstehen, die national stattfinden und auf die digitale Branche Einfluss nehmen. Neben Export-Schlagern wie 12min.me und dem StartupSpot sind die #DMW mit inzwischen 17.000 Community-Mitgliedern tatsächlich DAS Vorzeigeprojekt.

Natürlich sind die #DMW schon lange nicht mehr nur in Hamburg aktiv, sondern inzwischen an neun deutschen Standorten und so setzte sich das Projekt-Team aus Hamburger und Leipziger #DMW zusammen. Wir machten uns auf die Suche nach Partnern, die das Projekt unterstützen sollten und wurden u.a. mit facelift und teamfact fündig. Wir bauten eine Landingpage und kuratierten unser Programm.

What a day! Die #DMW go SXSW

Am 13. März und bei schönstem Sonnenschein – so hatte es vorher aus allen Kübeln geschüttet – war es dann soweit: Wir haben den ersten internationalen „Digital Media Women Day“ veranstaltet.

Schon unser Untertitel „Talks, Burgers, Bubbles and Beer“ ließ alle Herzen höher schlagen und täglich meldeten sich Gäste aus aller Welt an. Neben den wunderbar inspirierenden Talks der internationalen Speakerinnen, konnten die Gäste während des Networkings auch ihren kleinen Hunger mit leckeren Burgern stillen.

Die Reeperbahn Burgers und die Stadt Hamburg boten dem Digital Media Day ein Zuhause – Foto: Katharina Gless

Eröffnet haben den „Digital Media Women Day“ unsere Mitgründerin Sanja Stankovic und Chelsea Collier (Founder Intercambio Group).

Chelsea Collier, Sanja Stankovic (Foto: Katharina Gleß)

Chelsea ist quasi eine US-Version von Sanja – Netzwerkerin und sehr engagierte Women in Tech aus Austin. Sie hat den Tag gemeinsam mit uns kuratiert und die Speakerinnen-Liste um sehr spannende Frauen erweitert. Die beiden begeisterten das Publikum mit der Aufforderung und Ermutigung, uns Frauen gegenseitig häufiger zu anzufeuern und Beifall zu geben.

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Inspirierend waren alle Impulsvorträge. So weihte uns zum Beispiel Monica Cravotta (Director of Product Marketing WP Engine) in ihre „fünf Ms“ ein. Sie erklärte anhand der Regeln „Meditation – Mantra – Music – Movement – more Sleep“, wie wir unser eigenes Gleichgewicht halten können und den Wahnsinn Alltag durchhalten. Sie ermutigte alle dazu, neue Dinge auszuprobieren und keine Angst davor zu haben. Nur so könne man sich austesten und Neues entdecken.

Monica Cravotta von WP Engine – Foto: Katharina Gless
Kate Niederhoffer – Gründerin Circadia – Foto: Katharina Gless

Uns Frauen wird oft nachgesagt, dass wir entweder Karrierefrau oder Familienmensch zu sein haben. Das dies nicht stimmt bewies Circadia-Gründerin Kate Niederhoffer. Sie sprach von ihren eigenen Erfahrungen, eine ehrgeizige berufstätige Frau und gleichzeitig Mutter von vier Kindern zu sein. „Kann ich 6 Tage nach der Geburt meines Kindes auf einem wichtigen Panel mit den Top-Experten des Landes sitzen?“ Ja, man kann! Trotz vieler Entscheidungen, die man entweder im Job oder im privaten Umfeld treffen muss, sollte man immer wissen, dass es nicht nur diese Entscheidungen sind, die uns ausmachen und definieren.

Weniger Angst vor Entscheidungen zu haben und sich lockerer machen, das fällt nicht jedem leicht. Umso wichtiger ist es, sich von den Ängsten oder auch Zweifeln zu befreien. Und auf die Frage von Chelsea Collier „What would you say to your 30-year old self?“ , sprudelte es aus Leslie Wingo (President Sanders Wingo,) geradewegs heraus: „Dont’t be afraid.“ Und so einer Powerfrau wie Leslie Wingo glaubt und vertraut man direkt.

Autorin und Visionärin Leah Hunter – Foto: Katharina Gless

Apropos Powerfrauen, mit Leah Hunter hatten wir eine weitere tolle Speakerin für unser Event gewinnen können. Leah sprach in ihrem Talk über „Visionary Women“ und darüber, wie man aufgeschlossener bzw. offener der Gegenwart wie auch der Zukunft entgegensehen könne. Mit Hilfe von definierten Prinzipien kann man größer denken und das in jeder Lebenssituation.

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Leslie Wingo, Chelsea Collier, Monica Cravotta (Foto: Sanja Stankovic)

Lana McGilvray (Pricipal Blast PR) wollte eigentlich mit Rosemary Waldrip (Music Audience Exchange) über die Fusion von Frauen, digital Medien und Musik debattieren. Rosemary war kurzfristig verhindert, so dass Lana einfach kurzerhand ihren persönlichen Lebensweg schilderte, über die Angst vor dem Scheitern, die sie als junge Frau hatte. Sie inspirierte und berührte uns.

Vanessa Read von PRS for Music Foundation aus London – Foto: Katharina Gless

Ebenso Vanessa Read (PRS for Music Foundation), die den doch signifikanten Gender Gap in der Musikbranche schilderte und beschrieb, welche Diskussionen die Szene beschäftigen. Die Argumente sind denen aus der Digitalbranche vor sieben Jahren sehr ähnlich, die der Anlass waren, warum die #DMW sich überhaupt gründeten.

Startups, Corporates, Bots und Smart Mobility

Sandra Hofmann, Katharina Gless, Jenni Schwanenberg und Sin To. – Foto: Katharina Gless / Sanja Stankovic

Auch die Themen Startups sowie Corporates sind nicht zu kurz gekommen. Jenni Schwanenberg (Innovation Evangelist, mantro) und Sin To (#DMW, Hamburg) diskutierten leidenschaftlich über die Pro- und Kontraseiten von konzernabhängigen und –unabhängigen Startups. Sandra Hofmann und Katharina Gless (#DMW, Leipzig) sprachen über Arbeit und die menschlichen Geschichten dahinter.

Natalia Tomiyama (Foto: Katharina Gleß)

Dass Startups nicht nur Online-Plattformen bauen, sondern sich auch Gedanken um Umwelt und Stadtentwicklung machen, zeigte Natalia Tomiyama, Gründerin von nüwiel. Die Ingeneurin entwickelte mit ihren Mitgründern einen elektrisch betriebenen Fahrradanhänger für Lastentransporte und berichtete über ihr Gründerinnen-Dasein.

Kerstin Bock (Foto: Katharina Gleß)

Die Berliner Netzwerk-Königin Kerstin Bock (Mitgründerin Opnrs und Tech Open Air Festival) sprach über die Relevanz, Akzeptanz und Integration von Communities. Erst gemeinsam kann man vieles schaffen und der Erfolg ihres Festivals gibt ihr Recht.

Alexander C. Schaper (Foto: Katharina Gleß)

Und unserem einzigen Hahn im Korb, Alexander C. Schaper (Managing Consultant, fischerappelt), durfte es wohl gut gefallen haben, als einziger Mann im Line-up zu sprechen. Brands und Bots waren sein Thema und auch die aktuellen Diskurse der SXSW sorgten für eine angeregte Diskussion.

Danke

Das es großartig werden würde, war uns klar, aber dass es sagenhaft wurde, hat auch uns positiv überrascht. Die internationalen Gäste waren nicht nur begeistert von den #DMW, sondern auch inspiriert von den Speakerinnen, den Gästen und der großartigen Stimmung.
https://twitter.com/HamburgMusicBiz/status/841422052192063489

Diese tolle Resonanz ist so motivierend, dass es nun nur noch heißen kann: „Nach der SXSW, ist vor der SXSW“.

Das Team hinter dem Tag: Evelyn Sieber (Reeperbahn Festival), Sanja Stankovic (#DMW und Hamburg Startups), Sandra Hofmann (#DMW), Sin To (#DMW), Katharina Gleß (#DMW, Timotheus Wiesmann (IHM), Chelsea Collier (Intercambio Group) –  Foto: Sanja Stankovic

Dass wir einen so tollen, aufregenden und inspirierenden Tag zusammen gestalten konnten, das lag nicht zuletzt auch an unseren wunderbaren Speakern, dem Orga-Team der Hamburger-Präsenz rund um Evelyn Sieber (Reeperbahn Festival) und Timotheus Wiesmann (IHM e.V.), der Stadt Hamburg und unseren Partnern, ohne die dieser wundervolle Tag nicht möglich gewesen wäre:

Der Nachbericht wurde geschrieben von Sin To und Sanja Stankovic.

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