2011 neigt sich dem Ende und überall hagelt es Jahresrückblicke. Auch die Digital Media Women werfen einen Blick zurück. Das Gründerinnenteam hat für euch die schönsten Gadgets und Apps und die größten digitalen Reinfälle zusammengefasst. Ein ganz persönlicher Rückblick…
Taalke Renken
Top: Nicht mal, weil der Messenger WhatsApp! so schön funktioniert und so, sondern vor allem, weil er es im Jahr 2011 geschafft hat, sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis weit durchzusetzen – und das nicht nur bei den typischen Netzkontakten, sondern auch bei verhältnismäßig „offlinigen“ Leuten, die nicht sowieso ständig Twitter checken oder den halben Tag auf Facebook verbringen.
Flop: Warum muss man unbedingt etwas so übereiltes und schlecht funktionierendes wie Iris in so kurzer Zeit raushauen? Damit ist doch niemand glücklich gemacht und das einzige, wofür man es gebrauchen kann, ist um zu sagen „Android hat sowas wie Siri auch! … Na ja, sowas ähnliches. Nur schlechter“. Das würde man jedenfalls sagen, wenn man ehrlich ist.
Kixka
Flop: Wie wir in Hamburg sagen: Heelo und Tschüß. Maximal eine Woche im August wurde in dem Twitter-Klon geposted und GIFs konnten animiert in der Timeline bewundert werden. Wenn man das als Vorteil sehen mag… jedenfalls war es eindeutig zu wenig über Copycat-Ansprüche hinaus – und wieder ist der große Haufen digitalen Weltraumschrotts angewachsen.
High Potential 2012: noch im privaten Alpha Stadium aber für mich die absolute Entdeckung: Salon.io. Ein visuelles Präsentationsboard, auf dem die einzelnen Objekte frei bewegt werden können. Jetzt schon ziemlich perfekt für künstlerische Portfolios – doch wenn die Anwendung um Text und Sharingfunktionen erweitert wird, sind ganz andere Einsatzmöglichkeiten denkbar. Sehr verspielt, sehr schön und nützlich – eine Kombination, die mich sehr angefixt hat. Was es mit der Namensgebung auf sich hat, wird bravourös recherchiert und aufbereitet als Salon.io-Anwendung hier vorgestellt.
Inken Meyer
Ich widme meine Tops & Flops der Musik:
Flop: Mein Flop ist ein Copycat – waren wir doch gerade bei turntable.fm. So wurde schon kurz nach dem Schließen von turntable.fm auf dem internationalen Markt ein sehr häßliches Copykätzchen gelauncht. Rolling.fm – es kann fast das Gleiche wie tt.fm, ist nur um Längen häßlicher. Das einzige Killerfeature: die auf der Box sitzende Katze, die mit dem Kopf wippt (a cat?). Tatsächlich hat es auch dieser Dienst nicht lange geschafft und so ist die Website nun nicht mehr zu erreichen.
Sarah Pust
Flop: … und das ist auch schon mein erster Flop, denn das funktioniert leider gar nicht mit meiner Handschrift. Ich müsste Druckschrift schreiben, damit myScript meine Sauklaue lesen könnte. In Interviews für mich unmöglich… und außerdem will ich mich nicht an Technik anpassen, sondern sie soll sich an mich anpassen. Genauso ärgert mich, dass man mit Nuance Dragon so viel üben muss, bis das Verschriftlichungsprogramm die eigene Stimme erkennt, mit „fremden“ Interviewstimmen klappt es gar nicht. Drittens: Die Duden-Rechtschreibprüfung (die nämlich verd… ausgezeichnet ist) funktioniert als Word-Plug-In nur am PC. Bäh! Schade: Dass der Augmented-Reality-Browser Layar für Hamburg noch keine Einträge hat. Und den Vogel abgeschossen hat für mich als Anwender Samsung Kies, das Synchronisationsprogramm für Samsung-Handys. Wer mal testen möchte, wie tief die eigene Frustrationsschwelle ist, hat in diesem Programm einen fantastischen Sparringpartner gefunden – am Mac funktioniert ein Firmware-Update beispielsweise überhaupt nicht. Mein Wunsch für 2012: Bitte, bitte, liebes HBO, verkauf eine TV-on-Demand-Lizenz nach Europa… Deutschland… Hamburg.
Carolin Neumann
Flop: Auch wenn das Netzwerk schon Ende 2010 für alle startete, hätte – der Logik eines Produktzyklus folgend – 2011 das Jahr des Durchbruchs für Diaspora sein können. Ohne selbst besonders viele Erfahrungen damit gemacht zu haben, würde ich behaupten, dass das Netzwerk vom Grundgerüst her als Alternative zu den großen Social Networks taugt. Und doch wurde 2011 das Jahr von Google+. Und wir jammerten zahlreich mit über Facebook. Womöglich haben wir mit Diaspora eine große Chance verpasst… dann wären wir der Flop.
Agnieszka Krzeminska
Flop: Ganz vielversprechend gestartet und medial aufgehyped: getAmen.com – „Ashton Kutcher ist auch drin – whoohoo“ – degenerierte Amen im Laufe seines ersten Jahres zu einem uninspirierten und unlustigen Haufen Schrott.
Sanja Stankovic
Flop: Mein Flop in diesem Jahr ist Delicious. Zuerst der Schock, dass es Delicious nicht mehr geben wird, dann die heilbringende Nachricht es wurde gekauft und zu guter Letzt ein Relaunch, der den Bookmarkingdienst passagenweise unbenutzbar machte. Ich habe vorher sehr viel mit Delicious gearbeitet und durch das ganze Durcheinander wurde mein persönlicher Bookmarkingfluss jäh unterbrochen. Für das händische Einpflegen bin ich zu undiszipliniert und so muss ich jetzt mit 6 Monaten Lücke in meiner Sammlung leben. Mein persönlicher Megafail über den ich mich in diesem Jahr immer wieder geärgert habe.
High Potential: Ein hoffentlich funktionierendes Delicious in 2012 (und: nein, ein anderer Dienst konnte mich nicht überzeugen und außerdem möchte ich, dass es wieder funktioniert, weil es einfach keinen Grund für das Gegenteil gibt).
Nicole Willnow
genießt ihren wohlverdienten Urlaub und telepathiert Ihre Tops und Flops aus Asien 🙂