An einem Montagmorgen im Januar ging die „Punktefrau“ Christine Heller mit ihrer Bewerbung auf ihrem Bog unter punktefrau.de online: „Punktefrau sucht neuen Job in der Online-Kommunikation„. Die alte Stelle lief aus und so richtig befriedigend hatte sich die Suche für Christine bis dahin nicht gestaltet. Also ging sie in die Vollen und machte via Blog, Vimeo, Facebook, Twitter bekannt, dass sie eine neue Stelle im Bereich Social Media sucht.
Damit hatte sie eine Lawine angestoßen: Der Beitrag wurde 529 Mal geteilt und erreichte damit 2,5 Mio. Twitter-Nutzer, der Link zum Blogpost auf Facebook bekam 285 Likes und wurde 168 Mal geteilt. Insgesamt erreichte der Beitrag 18.500 Seitenaufrufe und das Video wurde 6.223 Mal gespielt. Dabei half es sicher, dass sehr schnell Menschen wie Jochen Mai von der karrierebibel aufmerksam wurden und die Aufmerksamkeit auf Christines Kampage lenkten.
Aber so eine Kampange kann sich ja – bei aller Reichweite – nicht erfolgreich nennen, wenn am Ende nicht das herauskommt, was man letzten Endes erreichen möchte: ein neuer Job!
Um es kurz zu machen: Christine hat ihren Traumjob gefunden. Und auch die Zahlen der konkreten Anfragen und Jobangebote können sich sehen lassen: 40 konkrete Anfragen per Mail, 14 Gesprächstermine, wobei die meisten Angebote aus Agenturen kamen, einige von Unternehmen und Start-ups. Die einzigen, die sich zurückhielten, waren Konzerne.
Am Ende kamen dann DigitalStrom, eine Marke [Edit] der aigo ag aus Zürich, und Christine zusammen. Seit April arbeitet sie nun für die Schweizer als Managerin PR und Social Media. Zürich, Schweiz? Wollte Christine nicht ausdrücklich im Rheinland bleiben? Nun, ein Vorteil der #Jobsuche war, dass Christine IHRE Bedingungen – flexibler Arbeitsort, flexible Arbeitszeiten – für den neuen Job sehr klar formuliert hatte und letzten Endes auch durchsetzen konnte. Christine arbeitet in Köln und kommt zu festen Terminen in die Schweiz.
Über diese schöne Kampagne haben Christine und Jochen nun am 7.5.2013 auf der re:publica eine Session gemacht. Die beiden haben die Bühne gerockt und ein paar Tipps und Informationen geben sie hier im Interview weiter.
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Ganz im Gegensatz zu dem sonst üblichen LebenslaufAnschreibenZeugnis-Erstellen wurde Christine nicht einmal nach Unterlagen gefragt. In jedem Gespräch mit potenziellen Arbeitgebern ging es immer sofort um Inhalte, nicht um Nachweise oder Motivationserklärungen.
Also ein schöner Weg für alle Bewerber? Nicht ganz, denn Jochen Mai ging in der Session auch ausführlich auf die Risiken ein. Wenn die Personal Branding Kampagne nicht erfolgreich ist, weiß es jeder. Wenn die Kampagne nicht gut gemacht ist, sieht es auch jeder. Sie eignet sich also nicht für alle Jobsuchenden – und nicht für jeden Arbeitgeber. Konzerne reagieren eher nicht darauf, die haben ihre klassischen Pfade.
Hier gibt´s noch den Link zur Session und hier die Folien.