Frauen in der Wirtschaft vernetzen sich immer aktiver. Sie gehen offen und neugierig Kooperationen ein. Networking-Angebote wie das 7. Frauenwirtschaftsforum der IHK Düsseldorf finden großen Anklang in der Unternehmerinnenwelt. Das zeigte auch die lebhafte Stimmung auf der Women2Business am 4. September 2019.
Am Infostand der #DMW konnten wir uns über großes Interesse an den Zielen und Netzwerk-Aktivitäten der Digital Media Women freuen. Im Laufe der Veranstaltung haben wir spannende Gespräche geführt und interessante Kontakte geknüpft. Dabei zeigte sich: Was gefordert ist, damit Frauen Führungspositionen übernehmen, bewegt immer mehr Unternehmen. So verzeichneten wir 2019 eine gestiegene Nachfrage nach dem Thema „Richtig netzwerken“. Immer größer ist auch das Interesse an Strukturen und Mindsets, durch die Frauen in Führung kommen.
Erfolgreich mit Durchhaltevermögen und Fokussierung auf eigene Ziele
In der Keynote der Welt-Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld ging es zunächst darum, wie „Frau“ überhaupt aufsteigt. Die Journalistin gab viele Einblicke in ihre eigenen Karriereschritte und lieferte interessante Impulse, die im Publikum auch kontrovers diskutiert wurden. Über die Quintessenz der Keynote lässt sich jedoch kaum streiten: Mit Durchhaltevermögen und Fokussierung auf die eigenen Ziele machen Frauen Karriere.
Anschließend boten drei Vorträge unterschiedliche Perspektiven auf das Thema „Frauen in Führung“: Robert Franken sprach über „New Work“ und neue Mindsets. In dem Vortrag von Margret Tewes, Leiterin des Zentrum Frau in Beruf und Technik, ging es um Mentoring und Cross-Mentoring und die damit verbundenen Chancen für Unternehmen. Beatrix Henseler von CLIP Training sprach über die – häufig unterschätzte – Relevanz von Kommunikation für den Unternehmenserfolg.
New Work braucht neue Unternehmensführung
Besonderen Eindruck beim Publikum hinterließ die abschließende Diskussion im Women2Business Talk. Im Panel über „New Work“ sprachen Beatrix Henseler, Robert Franken und die Haaner Unternehmerin Gabriele Kracht über ihre Erfahrungen. Besonders Letztere begeisterte das Publikum mit ihrer Vorstellung von moderner Unternehmensführung. Diese setzt sie im vom Vater „geerbten“ Unternehmen, der Credo Stahlwarenfabrik, seit Jahrzehnten mit großem Erfolg um. MitarbeiterInnen bekommen beispielsweise bei gleicher Qualifikation dasselbe Gehalt. Dass alle im Prinzip auch alle Arbeitsschritte im Unternehmen können sollten, ist für Kracht ebenso selbstverständlich wie Gleitzeitmodelle oder die Tatsache, dass ein Mann in den Erziehungsurlaub gehen kann.
Neben vielen plakativen und teils amüsanten Anekdoten darüber, was gute Führung ausmacht, stellt die Unternehmerin vor allem eine ChefInnen-Qualität in den Fokus: sich um die Belange, Sorgen und manchmal eben auch die privaten Nöte der MitarbeiterInnen zu kümmern. In ihrem Statement zum Abschluss des Women2Business-Talks fasste Gabriele Kracht die Probleme der modernen Arbeitswelt pointiert zusammen: „Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken.“ Wenn in Führungsetagen kein Wille zur Veränderung existiere und stattdessen alte Modelle zementiert würden, gebe es auch keine Veränderung. Eine Feststellung, die wir als #DMW auch mit Blick auf die #30mit30-Kampagne bestätigen können.
(Banner-Fotos: A. Härtlein)