Am 7. September 2020 war das #DMW-Quartier Rheinland beim Arbeitskreis Diversity der IHK Köln zu einem Vortrag eingeladen. Bei der Diskussion sollte es um die Frage gehen, welche Chance die Digitalisierung für Frauen in der Wirtschaft bringt. Ich muss zugeben: Wenn Digitalisierung ein integraler Bestandteil des eigenen Wirkens und Denkens ist, ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten – weil man so viel für selbstverständlich hält.
Als #DMW haben wir es irgendwie schon leicht. Unsere pragmatische und offene Herangehensweise an alles Digitale erlaubt es uns, schneller auf Neues zu reagieren. Besonders die Haltung, erst einmal das Beste an der Sache zu sehen, bevor über die Nachteile gemeckert wird, macht vieles einfacher. Ich habe das unter anderem auch daran gemerkt, dass es uns im Frühjahr 2020 wirklich leicht gefallen ist, unsere IRL-Formate in digitale Events umzumünzen – und das gut zu organisieren und spannend zu gestalten. In der Diskussion mit dem Arbeitskreis der IHK hat sich ebenfalls bestätigt, was wir erlebt haben: Die Umstellung auf digital und remote ist gerade diesen Organisationen und Unternehmen leicht gefallen, die schon vorher für Home Office und neue Arbeitsmodelle offen waren.
Digitalisierung ist … ein weites Feld
Nun wollte ich bei der Ausarbeitung meines Vortrags möglichst viele Aspekte der Digitalisierung ansprechen, denn hier haben wir ein komplexes Thema, das kaum in seiner ganzen Breite zu erfassen ist; Digitalisierung berührt produktive Themen – und sie hat eine gesellschaftliche Relevanz:
„Digitalisierung ist der Oberbegriff für den digitalen Wandel der Gesellschaft und der Wirtschaft. Er bezeichnet der Übergang des von analogen Technologien geprägten Industriezeitalters hin zum Zeitalter von Wissen und Kreativität, das durch digitale Technologien und digitale Innovationen geprägt wird.“
Es geht also um Innovation, um Kreativität und Technik. Ich finde, da kommen zwei interessante Konzepte zusammen. In den Unternehmen geht es natürlich vorrangig um Optimierung und Effizienzsteigerung. Darüber hinaus verändert Digitalisierung auf die eine oder andere Weise aber unser aller Leben und jeder*r von uns kommt damit in Berührung. Was sich in den vergangenen Monaten deutlich gezeigt hat: Auch diese Medaille hat eine Kehrseite, nicht nur, aber auch für Frauen.
In unseren Meetups haben wir #DMW es oft gehört: Es gibt sie noch, die alten Rollenbilder – und sie sind stärker verankert, als wir das gedacht hätten. Gleich drei Studien haben im Mai 2020 bestätigt, dass Corona uns um mindestens 30 Jahre zurückwirft.
Im Vorfeld des Vortrags habe ich dann auch in unserer Facebook-Gruppe einmal gefragt, welche Chancen Frauen im Hinblick auf Digitalisierung und Unternehmertum sehen. In der Tat wurde dabei die berechtigte Frage gestellt, warum wir gerade Digitalisierung brauchen, um in der Wirtschaft Erfolg zu haben.
Was hindert Frauen wirklich am Erfolg?
Eigentlich behindern uns doch ganz andere Probleme, oder? Während 2019 in Lettland 46 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt waren, waren es hierzulande nur 30 Prozent. Immerhin, die magische 30 scheint geschafft. Dennoch sind auch im Jahr 2020 eingefahrene Rollenbilder, veraltete Denkmuster und institutionelle Diskriminierung von Unternehmerinnen, speziell in Finanzierungsfragen, noch immer an der Tagesordnung. Diese Probleme gilt es allem voran auszuräumen, damit die Chancen der digitalen Welt wirklich uns allen im vollen Umfang zugute kommen.
Erfreulicherweise gibt es viel mehr Chancen als Hindernisse und dass diese ausgesprochen vielfältig sind, beweist unsere Community jeden Tag. In einer knappen Zusammenfassung lassen sie sich folgendermaßen darstellen, wobei sich die Liste sicher noch verlängern lässt. Hier seid ihr herzlich eingeladen, in den Kommentaren eure Sichtweise zu teilen!
Sichtbarkeit für weibliche Kompetenz, Positivbeispiele und aktives Networking sind vielleicht die wesentlichsten Faktoren, die auch bei den #DMW immer im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Erfolge zeigen, sich gegenseitig fördern, wertschätzen und auch mal pushen. Geht nicht, gibt’s nicht – oder wenigstens ganz, ganz selten. Das ist gut. Das ist die Message. Denn: Allgemein kann man feststellen, dass in der Debatte außerhalb unseres Netzwerks noch immer der Grundton der Verzweiflung schwingt. Es werden Missstände beklagt. Mit guten Argumenten – aber trotzdem: Kreative Lösungen für das Problem der Gendergerechtigkeit in Wirtschaft, Beruf und Karriere oder gar klare Forderungen und Zielvorgaben werden viel zu selten gestellt. Wenn dazu Fragen aufkommen herrscht häufig Ratlosigkeit.
Dass mit aktivem Handeln und positiven Vorbildern aber auch wichtige neue Rollen(vor)bilder geschaffen werden, haben die #DMW mit der laufenden #30mit30 Kampagne eindrucksvoll gezeigt. Die vorgestellten Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und dass sie Vorbild werden, ist wünschenswert.
Diversität sichtbar zu machen gehört zum Leitbild der #DMW und damit sind wir bestens gewappnet für die Welt der Digitalisierung. Die sieht vielleicht so aus und verspricht in jedem Fall noch eine Menge „Change“:
Es ist zu begrüßen, dass auch Organisationen wie die IHKs sich mittlerweile dem Thema zuwenden und dafür einsetzen. Das zeigt uns, dass sich in den vergangenen Jahren doch einiges bewegt hat und wir auf einem guten Weg sind. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an Dr. Sandra von Möller und die IHK Köln für die Einladung zu diesem Arbeitskreis und an Yasemin Yildiz, die das Zusammentreffen von Seiten der IHK perfekt für uns organisiert hat.
[service icon=“fa fa-female“ title=“Wichtige Infos für Unternehmer*innen“ position=“center“ fx_effect=“fade“]Auch das ist wichtig und wir haben es beim Arbeitskreis abschließend angesprochen: Als IHK-Mitglieder haben Unternehmer*innen die Möglichkeit, eine umfassende Beratung, etwa zu Finanzierungshilfen für in Not geratene Unternehmen, in Anspruch zu nehmen. Hier gibt es viele unterschiedliche Angebote. Ein allgemeiner weiterführender Link für laufend aktualisierte Inhalte der IHKs findet ihr hier:
https://www.ihk-koeln.de/Liquiditaetshilfen_fuer_von_der_Corona_Krise_betroffene_Unternehmen.AxCMS
Auch das Problem der möglichen Insolvenzen durch Corona und die aktuelle Situation und neue Gesetzeslage haben wir angesprochen. Hier sollte man ausreichend Informationen zum Insolvenzrecht vorliegen haben, das sich aufgrund von Corona ja zeitweilig geändert hat. Die regionalen IHKs sind ein passender Ansprechpartner im Notfall. Informationen findet ihr hier:
https://www.ihk-koeln.de/Insolvenzrecht_wird_wegen_des_Coronavirus_temporaer_geaendert.AxCMS
https://www.ihk-koeln.de/Insolvenz_und_Schuldnerinformation.AxCMS
https://www.ihk-koeln.de/Krisenhotline_fuer_Mitglieder_in_finanziellen_Schwierigkeiten.AxCMS