Orange the World: Gewalt gegen Frauen stoppen – so kannst du helfen!

OrangeTheWorld_DMW

Jede dritte Frau hat in ihrem Leben geschlechtsbasierte Gewalt erlebt. Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns haben diese Situation für viele Opfer nur noch schlimmer gemacht. „Orange the World“ soll auf dieses grassierende Problem aufmerksam machen. Die UN-Kampagne findet zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember statt. 

 

Leider ist das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt nicht neu. Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine Pandemie, vor der keine Frau, kein Mädchen und keine nicht-binäre Person geschützt ist – unabhängig von der Lebenssituation, dem Ort, dem Alter, dem sozialen Status oder der Herkunft.

 

Jede dritte Frau hat in ihrem Leben geschlechtsbasierte Gewalt erlebt. In Krisenzeiten steigen die Zahlen. Das konnten wir schon während den jüngsten humanitären Krisen, Konflikten und Klimakatastrophen beobachten. Aber die Pandemie hat das Problem nochmal deutlicher gemacht. Denn durch die Lockdowns waren viele Betroffene gezwungen, noch mehr Zeit mit dem Täter zu verbringen. Und die Mehrzahl der Taten passiert nach wie vor im häuslichen Umfeld.

 

Aus Solidarität mit den Opfern setzen wir für 16 Tage unser Logo auf orange. Bekenne auch du Farbe und unterstütze „Orange the World.“ Mit den Hashtags #OrangeTheWorld und #16days kannst du auf die Kampagne aufmerksam machen.

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

So kannst du dich im Alltag gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzen

 

1. Believe the women!

Ja, dieser Satz ist schon sehr oft gesagt worden. Und natürlich glaubst du deiner Freundin. Aber das meine ich nicht. Ich meine die Tatsache, dass wir immer noch
darüber diskutieren, was Frauen anziehen. Wo sie nachts alleine unterwegs sind. Wieviel sie getrunken hatten. Dass sie ja doch vielleicht durch die Anzeige einer Vergewaltigung „ihre Karriere fördern wollen“ (wie das funktionieren soll, ist mir nie klar geworden, aber den Vorwurf hört man trotzdem immer wieder).

 

Den Betroffenen zu glauben, heißt also genau das: Glaube den Überlebenden, dass das, was sie sagen, passiert ist. Denn nur so können wir ihnen die Sicherheit geben, Übergriffe anzuzeigen.

2. Was bedeutet Consent?

Consent bedeutet Einverständnis. Und das sollte die Grundlage jeder sexuellen Handlung sein: Nicht auf ein „Nein“ warten, sondern auf ein „Ja“. Und zwar jedes Mal. Und auch in einer Beziehung.

 

3. Übergriffe benennen – auch wenn es peinlich ist

Ganz ehrlich: Hast du schon mal über sexistische Sprüche gelacht? Weil es alle anderen auch tun, und bei dem Menschen, der das gesagt hat, sowieso nichts mehr zu retten ist, und es ist doch nur ein Witz. Und der Typ, der auf der Straße hinter dir herruft, meint das doch als Kompliment … (Ironie off).
 
Für viele Frauen und Mädchen sind solche Situationen nicht witzig. Aber das Traurige ist, dass auch wir immer noch viel zu oft mitlachen. Weil – siehe oben.
 
Also: Sag laut, dass du das nicht ok findest. Und zwar auch, wenn sich die Sprüche nicht gegen dich richten. Denn nur so können wir den Sprüchemachern zeigen, dass sie eine Grenze überschreiten. Und den schweigende Zuhörer*innen, dass man das nicht dulden muss.

 

4. Hinterfrage Rollenmuster

Erschreckend oft werden immer noch biologische Argumente bemüht, um gesellschaftlich etablierten Sexismus zu verteidigen. So zementieren wir Rollenbilder, die an der Wirklichkeit vorbeigehen. Und bewahren gleichzeitig den Grundsatz „Boys will be boys“ – Männer und Jungen sind eben so.

Das Traurige ist, dass wir so nicht nur uns selbst, sondern auch jüngeren Generationen schaden. Denn wir lassen Mädchen und Jungen in der Überzeugung aufwachsen, dass ihr Charakter, ihre Interessen und ihre Ziele auf dieser Welt vorherbestimmt sind.

Zeigen wir den Jüngeren, dass es absolut ok ist, nicht in die Schablone zu passen. Und das Menschenrechte und Gleichbestimmung universell sind.

Hier findest du weitere Tipps https://www.unwomen.de/ueber-uns/ehrenamtliches-engagement/aktiv-werden-fuer-ein-ende-der-gewalt-gegen-frauen.html

 

Hier findest du Hilfe

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016

Hilfsangebote vor Ort: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html

Weitere Beratung: https://staerker-als-gewalt.de/handeln/betroffene/haeusliche-gewalt
Mehr zur Kampagne: https://www.unwomen.de/aktuelles/aktuelle-kampagnen/16-tage-zur-beendigung-der-gewalt-gegen-frauen-2020.html

 

Bildmaterial: UN Women Deutschland e.V.

Ähnliche Beiträge

Interview

Vielfalt, Innovation und Verantwortung: Wie das Filmfest Hamburg und die Explorer Konferenz neue Maßstäbe setzen – Malika Rabahallah und Linda Dudacy im Interview

Malika Rabahallah und Linda Dudacy prägen das diesjährige FILMFEST HAMBURG und die Explorer Konferenz mit frischen Perspektiven und innovativen Ansätzen. Im Interview sprechen sie über ihre Zusammenarbeit, die Herausforderungen und Chancen der Filmbranche und darüber, wie wichtig es ist, diverse Stimmen zu fördern und nachhaltige Strukturen zu schaffen.

Weiterlesen »